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2010.11 [PDF, 5.00 MB] - Gemeinde Bichelsee-Balterswil

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informationsabend zum thema Fernwärmeversorgung<br />

Neue Lösung kam gut an<br />

Poiltische <strong>Gemeinde</strong><br />

Poiltische <strong>Gemeinde</strong><br />

ge vor, davon 30 im Ortsteil <strong>Bichelsee</strong>. Wie – hier hebbag AG mit der Energiezentrale, dort<br />

bereits in verschiedenen Veranstaltungen er- <strong>Gemeinde</strong> mit dem Fernwärmenetz – nicht<br />

wähnt, wird die Wirtschaftlichkeit der reali- die ideale Lösung ist. Es können verschiedene<br />

<strong>Gemeinde</strong>ammann<br />

Beat Weibel erörterte<br />

die Abstimmungsvorlage<br />

Am 3. November wurden die Anwesenden<br />

über den Antrag des <strong>Gemeinde</strong>rats für die Urnenabstimmung<br />

vom 28. November informiert.<br />

Dieser lautet:<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat beantragt dem Stimmbürger,<br />

dass die Fernwärmeversorgung<br />

<strong>Bichelsee</strong>-<strong>Balterswil</strong>, inklusive des vor<br />

2009 erstellten, bestehenden Fernwärmenetzes,<br />

mit allen Rechten und<br />

Pflichten auf Anfang 2011 an die hebbag<br />

AG übertragen wird. Die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Bichelsee</strong>-<strong>Balterswil</strong> gewährt der hebbag<br />

AG für die Dauer von 20 Jahren ein<br />

Darlehen von Fr. 1‘500‘000.- (die ersten<br />

10 Jahre zinslos) unter der Voraussetzung,<br />

dass das geplante Netz (inklusiv<br />

<strong>Bichelsee</strong>) erstellt wird.<br />

Begründung<br />

1. Was bisher geschah?<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Bichelsee</strong>-<strong>Balterswil</strong> betreibt<br />

im <strong>Gemeinde</strong>teil <strong>Balterswil</strong> seit mehr als 20<br />

Jahren ein Fernwärmenetz, welches ab einer<br />

Holzheizzentrale der Sägerei August Brühwiler<br />

AG versorgt wird. Mit Eintrag vom 8. Juni 2009<br />

ins Handelsregister des Kantons Thurgau wurde<br />

die Holzenergie <strong>Bichelsee</strong>-<strong>Balterswil</strong> AG<br />

(hebbag AG) gegründet. Die hebbag AG ist<br />

ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem<br />

Aktienkapital von Fr. 3‘000‘000.-, an welchem<br />

die EKT Holding AG (Elektrizitätswerk<br />

des Kantons Thurgau) mit 80%, die Sägerei<br />

August Brühwiler AG mit 15% und die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Bichelsee</strong>-<strong>Balterswil</strong> mit 5% beteiligt<br />

sind. Der Zweck der hebbag AG besteht im<br />

Bau und Betrieb eines Holz-Heizkraft-Werks<br />

auf dem Gelände der August Brühwiler AG<br />

zur Erzeugung von Wärme und Strom. Am 1.<br />

Juli 2009 erfolgte der Spatenstich für dieses<br />

Holz-Heizkraftwerk, welches im Frühling 2010<br />

seinen Betrieb aufnehmen konnte. Die hebbag<br />

AG investierte rund 15 Millionen Franken in<br />

diese zukunftsfähige Heizzentrale.<br />

Am 10. Dezember 2008 stimmte die <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />

einer Beteiligung in der Höhe<br />

von Fr. 150‘000.- an der neuen Heizzentrale<br />

der Betriebsgesellschaft hebbag AG (Holzenergie<br />

<strong>Bichelsee</strong>-<strong>Balterswil</strong> AG) auf dem Areal der<br />

Sägerei Brühwiler zu.<br />

An der Urnenabstimmung vom 17. Mai 2009<br />

genehmigten die Stimmbürgerinnen und<br />

Stimmbürger von <strong>Bichelsee</strong>-<strong>Balterswil</strong> mit 525<br />

Ja-Stimmen zu 243 Nein-Stimmen (68.4 Prozent<br />

Ja-Stimmen) einen Bruttokredit von Fr.<br />

6‘000‘000.- für den Ausbau der Fernwärmeversorgung<br />

<strong>Bichelsee</strong>-<strong>Balterswil</strong>. Von diesem<br />

Betrag waren Fr. 3‘875‘000.- als Direktinvestitionen<br />

der <strong>Gemeinde</strong> vorgesehen. Der restliche<br />

Betrag von Fr. 2‘125‘000.- sollte über Anschlussgebühren<br />

der angeschlossenen Liegenschaften<br />

zurückfliessen. Mit diesem deutlichen<br />

Ja stimmten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger<br />

von <strong>Bichelsee</strong>-<strong>Balterswil</strong> der Aufgabenteilung<br />

für das ambitiöse Fernwärmeprojekt zu:<br />

- Die Energieerzeugung (Strom und Wärme)<br />

lag in den Händen der hebbag AG.<br />

- Die Energieverteilung (Fernwärmenetz) oblag<br />

der <strong>Gemeinde</strong>.<br />

2. Gründe für die Übertragung<br />

Projektstand<br />

Im Sommer 2009 hat die <strong>Gemeinde</strong> mit dem<br />

Ausbau des Fernwärmenetzes in <strong>Balterswil</strong><br />

begonnen. In der Zwischenzeit wurden die im<br />

Versorgungsplan als A, B, C, F bezeichneten<br />

Gebiete sowie die Anpassung des bestehenden<br />

Netzes realisiert. Diese Erweiterung verläuft<br />

bis jetzt planmässig. Mittlerweilen liegen auch<br />

74 unterschriebene, neue Wärmelieferverträsierten<br />

Teilabschnitte sowie künftige Erschliessungen<br />

laufend geprüft. Gemäss dem vom<br />

Souverän am 17. Mai 2009 genehmigten Investitionsplan,<br />

wurde für die Gebiete A, B, C und<br />

F ein Investitionsvolumen für die <strong>Gemeinde</strong> von<br />

CHF 1‘582‘000.00 ausgewiesen. Unter Berücksichtigung<br />

der Einnahmen aus Anschlussbeiträgen<br />

und den Fördergeldern des Bundes,<br />

beträgt die (noch nicht definitiv abgerechnete)<br />

Nettoinvestition der <strong>Gemeinde</strong> rund 1,5 Mio.<br />

Franken. Die kostengünstigere Realisierung ist<br />

auf eine kürzere Leitungsführung sowie auf<br />

kostengünstigere Anschlusspunkte im Gebiet<br />

A, welches jedoch mit einem höheren Fernwärmeeinkaufspreis<br />

von 0.9 Rp/kWh abgegolten<br />

werden muss, zurück zu führen. Für die künftigen<br />

Gebiete D, H und I in <strong>Bichelsee</strong> zeigte die<br />

aufgrund einer Ausschreibung ermittelten Kosten<br />

für den Fernwärmeausbau, dass sie weit<br />

über den vom beauftragten Planungsbüro getroffenen<br />

Annahmen liegen. Damit wäre eine<br />

massive Kostenüberschreitung gegenüber dem<br />

vom Souverän bewilligtem Kredit zu erwarten<br />

Netzübertragung an die hebbag AG<br />

Die hebbag AG hat grosses Interesse die möglichen<br />

Wärmebezüger der Gebiete D, H und I in<br />

<strong>Bichelsee</strong> zu erschliessen. Die Stromproduktion<br />

aus der Energiezentrale kann gemäss den Bestimmungen<br />

der kostendeckenden Einspeisevergütung<br />

zu einem guten Preis verkauft werden.<br />

Dazu muss aber auch die dabei anfallende<br />

Abwärme genutzt werden. Die hebbag AG<br />

würde die begonnen Ausbauarbeiten verzuglos<br />

weiterführen. Mit der Annahme der Vorlage<br />

zum Verkauf des Netzes an die hebbag AG<br />

wird die geplante Erschliessung der fehlenden<br />

Gebiete im Jahr 2011 weitergeführt, so dass<br />

im Herbst 2011 auch in diesem Gebiet Wärme<br />

geliefert werden kann. Es hat sich auch<br />

gezeigt, dass die Aufteilung auf zwei Projekte<br />

Vereinfachungen bei Schnittstellen, Investitionsplanung,<br />

Abrechnung etc. erreicht werden.<br />

Die Netzübertragung erfolgt mit allen Rechten<br />

und Pflichten. Die hebbag AG verpflichtet sich<br />

das Fernwärmenetz weiter zu betreiben und<br />

zu unterhalten. Die Konditionen der Wärmelieferverträge<br />

gelten weiterhin unverändert. Der<br />

künftigen Einflussnahme der <strong>Gemeinde</strong> und deren<br />

BürgerInnen wird einerseits als Aktionär der<br />

hebbag AG, anderseits indem bereits heute die<br />

Möglichkeit eines späteren Rückkaufes des gesamten<br />

Netzes geregelt ist, Rechnung getragen.<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> wird das Vorhaben in Zukunft<br />

weiterhin organisatorisch und kommunikativ<br />

unterstützen. Dazu gehören insbesondere die<br />

kostenlose Gewährung der notwendigen Aufbruchbewilligungen,<br />

Durchleitungsrechte und<br />

Rechte für den Betrieb des Fernwärmenetzes.<br />

Die hebbag AG hat aufgrund des positiven Entscheides<br />

zum Fernwärmekredit mit dem Bau<br />

der Energiezentrale begonnen. Die Zentrale<br />

ist fertig gestellt und liefert bereits Energie ins<br />

Netz. Aufgrund dieser Ausgangslage ist die<br />

<strong>Gemeinde</strong> gehalten, ihre Verpflichtungen auch<br />

wahrzunehmen. Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist über-<br />

Die Verantwortlichen<br />

von EKt bzw. hebbag<br />

waren an der Orientierungsversammlung<br />

zahlreich vertreten: vl.<br />

Daniel Stüssi,<br />

Verantwortlicher<br />

Projektleiter EKt;<br />

Willy Nägeli, EKt-<br />

Verwaltungsrat;<br />

Sven Frauenfelder,<br />

EKt-Verwaltungsrat<br />

und hebbag-Vr-<br />

Präsident;<br />

Andreas Keel, Berater<br />

der <strong>Gemeinde</strong> im Bereich<br />

Fernwärme<br />

Fortsetzung Seite 11<br />

8 NBB 11/2010 NBB 11/2010 9

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