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N I E D E R S C H R I F T<br />

über die Sitzung Nr. 03/2009<br />

des Gemeinderates der Marktgemeinde Millstatt<br />

Datum: Donnerstag, 23. Juli 2009<br />

Dauer: 19.00 Uhr bis 21.50 Uhr<br />

Ort: Kurhaus Millstatt, Blauer Saal<br />

Anwesende: Bürgermeister Josef Pleikner<br />

Vzbgm. Heribert Dertnig, Vzbgm. Florian Maier, GV Mag. Erwin Theuermann, GV DI<br />

(FH) Alfred Lagger, GV DI Johann Schuster, GR Albert Burgstaller, GR Mag. Norbert<br />

Santner, GR Manfred Gratzer, GR Mag. Wilfried Koller, GR Monika Untermoser, GR<br />

Mag. Eva Sichrowsky, GR Annelies Nickmann, GR Ing. Mario Klinar, EM Otto<br />

Glanznig für GR Ferdinand Wögerbauer, GR Melanie Esterl, GR Mag. Michael<br />

Printschler, GR Gerhard Friedrich, GR Marco Lagger, GR Maximilian Mansbart, EM<br />

Franz Strauß für GR Karl Klinar, GR Josef Hofer, GR Anton Pertl<br />

Entschuldigt haben sich:<br />

GR Ferdinand Wögerbauer Ersatz: EM Otto Glanznig<br />

GR Karl Klinar Ersatz: EM Franz Strauß<br />

Der Gemeinderat ist demnach mit 23 anwesenden Personen beschlussfähig.<br />

Zu Niederschriftsunterfertigern werden GR Anton Pertl und GR Maximilian Mansbart<br />

bestimmt.<br />

Protokollführerin: Edith Eder<br />

Für die Niederschrift verantwortlich: AL-Stv. Ferdinand Joham<br />

Bürgermeister Josef Pleikner begrüßt die Anwesenden, bedankt sich bei Herrn<br />

Bürgermeister Erwin Angerer für sein Erscheinen zur Präsentation der<br />

„Interkommunale Wirtschaftsregion im Bezirk Spittal an der Drau. Weiters gibt der<br />

Bürgermeister bekannt, dass 2 Dringlichkeitsanträge von Herrn GR Anton Pertl für<br />

die FPÖ, Ortsgruppe Millstatt, vorliegen und zwar:<br />

DA) Bepflanzung des Dorfplatzes (Stierwiese) in Obermillstatt und<br />

DA) Solidaritätserklärung mit der Gemeinde Feistritz ob Bleiburg gegen die<br />

Erhöhung der Parteienförderung im Land Kärnten<br />

Der Gemeinderat stimmt über die Annahme der Dringlichkeitsanträge wie folgt ab:<br />

DA) Bepflanzung des Dorfplatzes (Stierwiese) in Obermillstatt:<br />

Abstimmung: 5 : 18 (für die Annahme: GR Pertl, GR Nickmann, GR Hofer,<br />

GV DI (FH) Lagger u. GR Esterl)<br />

DA) Solidaritätserklärung mit der Gemeinde Feistritz ob Bleiburg gegen die<br />

Erhöhung der Parteienförderung im Land Kärnten<br />

Abstimmung: 3 : 20 (für die Annahme: GR Pertl, GR Strauss, GR Hofer)<br />

Auf Grund der Abstimmungsergebnisse wurden beiden Dringlichkeitsanträgen die<br />

Dringlichkeit nicht zuerkannt.<br />

1


Anfragen gemäß § 46 der K-AGO:<br />

GR Josef Hofer, Obermillstatt 140, 9872 Millstatt – Anfrage an Herrn Bürgermeister<br />

Josef Pleikner:<br />

Anfrage: Wieso ist der Antrag um 40% Kostenübernahme für die Zufahrt Amlacher,<br />

Wandaller und Idl nicht auf der Tagesordnung ?<br />

Herr Bürgermeister am 02.07.2009 hat mir Herr Dabernig in deinem Auftrag<br />

mitgeteilt, sobald seitens der Gemeinde die entsprechenden Beschlüsse getroffen<br />

wurden bzw. der Gemeindevorstand am nächsten Donnerstag den Beschluss über<br />

die Kostenbeteiligung beschließt wird die Asphaltierung durchgeführt.<br />

Nachdem du die Übernahme der Kostenbeteiligung für die Zufahrt Amlacher,<br />

Wandaller und Idl, weder auf die Tagesordnung der Vorstandsitzung am 09.07.2009<br />

noch auf die Gemeinderatssitzung am 23.07.2009 angesetzt hast, stellt sich die<br />

Frage: Wieso wird die Fertigstellung dieser Straße von dir bewusst verzögert ?<br />

Durch diese Verzögerungen und der schlechten Organisation durch die Bauleitung<br />

sind natürlich wieder Kostenüberschreitungen zu erwarten !<br />

Antwort des Bürgermeisters:<br />

Der Antrag ist nicht auf der Tagesordnung weil es keinen Antrag der Anrainer gibt,<br />

außerdem liegt keine Zustimmung von der Familie Idel vor.<br />

GR Hofer: Herr Dabernig hat mir in deinem Auftrag per e-mail mitgeteilt, dass diese<br />

Angelegenheit im Gemeindevorstand behandelt wird, was aber nicht der Fall war.<br />

Bgm. Pleikner: Gemäß § 48 der K-AGO dürfen Anfragen nur eine konkrete, kurz<br />

gefasste Frage enthalten und darf diese nicht in mehreren Unterfragen geteilt sein.<br />

GR Hofer: Diese Frage dient zur Information des Gemeinderates. Den Anrainern<br />

wurde dies damals bei der Wegverhandlung zugesagt, jetzt gibt es eine andere<br />

Entscheidung.<br />

Bgm. Pleikner: 1. gibt es keinen Antrag, 2. bei der Übernahme der Wegfläche von<br />

Herrn Amlacher in das öffentliche Gut behält dieser den Umkehrplatz zurück, was<br />

von den Bestimmungen des textlichen Bebauungsplanes abweicht.<br />

GR Hofer: Es ist nicht einzusehen, dass innerhalb von 50 lfm 2 Umkehrplätze<br />

erforderlich sind, das ist eine Scheinausrede.<br />

Bgm. Pleikner: Wenn der Umkehrplatz nicht abgetreten wird ist ein Konfliktpotential<br />

zwischen Herrn Amlacher und der Familie Idel vorprogrammiert, dann gibt es die<br />

selben Schwierigkeiten wie bei der Problematik in Laubendorf.<br />

TO-Punkt 1<br />

Interkommunale Wirtschaftsregion im Bezirk Spittal an der Drau – Präsentation<br />

durch Herrn Bgm. Erwin Angerer<br />

Herr Bürgermeister Angerer bedankt sich dafür dass er die Gelegenheit hat, als<br />

Mitarbeiter der Entwicklungsagentur Kärnten die Präsentation in Millstatt zu machen.<br />

Er teilt vorweg mit, dass der GR den richtigen Beschluss gefasst hat. Gemeinsam mit<br />

der Abteilung Raumplanung 20 und Gemeindeabteilung. Auch im<br />

Regierungsprogramm ist dieses Konzept enthalten und wird von der LR unterstützt.<br />

Betriebsansiedelungen und Standorte (Landesgesellschaft für Ansiedelung neuer<br />

Betriebe) und bestehende Betriebe in der Weiterentwicklung zu unterstützen.<br />

Gemeinsam mit der Wirtschaft sollen Themen erarbeitet werden und die heimische<br />

Wirtschaft durch Umsetzung unterstützt werden.<br />

2


Die Gemeinden sollen entsprechende Aufschließungen zur Verfügung stellen.<br />

Begonnen wurde im Lavanttal, jetzt Spittal und Hermagor. Es hat sich schon ein<br />

Verein gegründet, dem 54 Unternehmen angehören: Industriepark Oberkärnten.<br />

Josef Walcher ist in Spittal und ist direkter Ansprechpartner für die Betriebe. In den<br />

letzten Jahren sind entsprechende Infrastrukturen vor allem im Bereich Arnoldstein,<br />

Villach und St. Veit entstanden. Ca. 110 ha Industrieflächen sind schon verbaut in<br />

St.Veit mit ca. 1300 Mitarbeitern. Im Bereich Fürnitz soll ein Logistikknoten entwickelt<br />

werden, ca. 12 ha und weitere Flächen werden angekauft. In Völkermarkt haben<br />

sich drei Gemeinden dazu bekannt, diesen Park zu bewirtschaften. Die Unterlagen<br />

und Bestandsaufnahmen liegen bei uns in der Gemeinde auf. Dr. Matschek von der<br />

Abteilung unterstützt dieses Projekt. Gedacht ist daran, gemeinsam im<br />

wirtschaftlichen Bereich zu arbeiten, wie dies schon im Bereich der Müllabfuhr,<br />

Wasserverband usw. geschieht. Im Finanzausgleichsgesetz wurde darauf geachtet,<br />

dass den Gemeinden keine Nachteile entstehen (Kommunalsteuer usw.). Z.B. St.<br />

Veit: Es müssen mind. 3 Gemeinden sein, die gemeinsam einen Park ankaufen (mit<br />

Unterstützung des Landes) wir teilen uns die Erträge. 2. Variante: Park Griffen,<br />

Völkermarkt – diese Gemeinden haben mehrere Flächen ca. 80 ha gemeinsam<br />

bewirtschaftet. Solange ich in diesem flächenbezogenen System bin, hat jede<br />

Gemeinde einen Nachteil, weil ich in der Fläche nur den Anteil der Kommunalsteuer<br />

bekomme, der mir zusteht. Wir schlagen die Variante 3 vor:<br />

Wir denken in der Region, wir informieren bezirksweise, welche Gemeinden würden<br />

mitmachen. Mittlerweile haben schon über 10 Gemeinden den Grundsatzbeschluss<br />

gefasst. Der Vorteil ist der, dass es egal ist wo was passiert, jeder einzelne hat einen<br />

Vorteil. Keiner will etwas verlieren, d.h. es wird eine Bestandsaufnahme gemacht.<br />

Wir nehmen die Kommunalsteuer von z.B. 5 Gemeinden. Dann kommt diese in einen<br />

gemeinsamen Topf und wird aufgeteilt (nach den Bestand). Alles was künftig<br />

passiert, wird gemeinsam umgesetzt und nach einem festzulegenden Schlüssel<br />

aufgeteilt. Man kann auch gewisse Kriterien mit einfließen lassen, z.B. Zukunftsfonds<br />

um Investitionen tätigen zu können usw. Solange sich nichts verändert, bekomme<br />

ich immer zurück, was ich einbringe.<br />

Bgm. Pleikner: was ist wenn jemand ein Hotel baut?<br />

Bgm. Angerer: das kommt dann auch in den Topf. Wir lösen uns von dem Thema,<br />

wo was passiert.<br />

Bgm. Angerer: es gibt einen Nachteil. Wenn ich einen neuen Betrieb bekomme,<br />

muss ich auch die Kommunalsteuer teilen. Aber ich bekomme ja auch von allen<br />

anderen meinen Teil mit. Wenn der Tourismus z.B. gut und das Gewerbe schlecht<br />

geht, wird es wieder ausgeglichen. Solche Modelle sollen nicht da sein um den<br />

Gemeinden etwas zu nehmen, sondern um sie zu bestärken. Dieser Park soll dann<br />

dort hin, wohin er am besten passt. Wir sollten uns jedoch noch nicht festlegen und<br />

diese Option offen lassen, denn sinnvollsten Standort zu finden.<br />

Landesgesellschaften können entsprechend genutzt werden. Größtmögliche<br />

Unterstützung des Landes ist hiefür gegeben. Großflächige Widmungen sind<br />

möglich, wenn mehrere Gemeinden gemeinsam kommen. Synergien bei der<br />

Ansiedlung und dies kann man auch nur, wenn mehrere Gemeinden zusammen sind,<br />

welche Betriebe genommen werden und welche abgelehnt werden. Man kann mit<br />

den Betrieben Schwerpunkt setzen. (siehe St.Veit – Solarenergie usw.) Es ist<br />

sinnvoll, wenn ähnliche Betriebe auf den gleichen Standort sind.<br />

Stärkung des überregionalen Denkens: Einsparung der Kosten für die Errichtung von<br />

Infrastrukturen. (Grundankauf, Aufschließung, Vermarktung). Zentriert und<br />

gemeinsam sparen sich alle sehr viel Geld. Es können Arbeitsplätze in der Region<br />

geschaffen werden und dies ist letztendlich wichtiger als die Kommunalsteuer.<br />

3


Speziell im Bezirk Spittal sollten wir zumindest eine Fläche mit einer merkbaren<br />

Größe haben ähnlich wie St. Veit mit 45 ha oder Völkermarkt mit 80 ha. Wir haben<br />

leider aufgrund des Handels kaum eine Chance einen Gewerbebetrieb anzusiedeln.<br />

Das Ziel sollte sein, dass wir aber so etwas Ähnliches schaffen können. Wir wollen in<br />

den Tälern die Betriebe unterstützen und außerhalb der Täler neue Betriebe<br />

ansiedeln. Wo Bedarf ist, sollen Immobilien geschaffen werden. Den<br />

Grundsatzbeschluss haben wir schon gefasst, d.h. wir treten grundsätzlich dieser<br />

Region bei. Danach unterhalten wir uns über die einzelnen Parameter und als<br />

zweiter Schritt muss ein Vertrag gemacht werden, wie groß soll die Region sein und<br />

wie sollen die Mittel aufgeteilt werden. Danach soll diese Maßnahme bzw. dieses<br />

Projekt umgesetzt werden. Der Grundgedanke ist, dass wir gemeinsam stärker sind.<br />

GR Pertl: jede Gemeinde profitiert davon. Und mit welchem Geld werden die<br />

Investitionen getätigt?<br />

Bgm. Angerer: das Land unterstützt und die Gemeinde wird darüber im Gemeinderat<br />

befinden müssen. Z.B. das Projekt Pier One ist ja auch so Projekt für die ganze<br />

Region.<br />

GR Gratzer: wie viele Gemeinden haben schon den Grundsatzbeschluss gefasst ?<br />

Bgm. Angerer: Mühldorf, Flattach, Oberdrauburg, Sachsenburg, Rennweg, Millstatt,<br />

Baldramsdorf.<br />

GR Gratzer: Spittal hat sicher weniger Interesse.<br />

Bgm. Angerer: habe ich anfangs auch gedacht, aber Spittal würde sehr gerne und<br />

wird voraussichtlich auch mitmachen.<br />

GV DI Schuster: mir fehlt das Motiv, dass die Gemeinde bereit ist, in der eigenen<br />

Gemeinde einen Standort anzubieten.<br />

Bgm. Angerer: man wird versuchen, der Standortgemeinde einen Vorteil zu bieten.<br />

Diese Überlegung gibt es sicherlich. Wenn wir es schaffen diese Region zu gründen,<br />

muss man darüber reden.<br />

Vzbgm. Maier: es gibt schon einen klaren Vorteil, weil es lebt ja die Wirtschaft vor Ort<br />

und dort wird auch mehr konsumiert.<br />

GV DI Schuster: Ich habe Sorge wegen der Administration, dass es sich keinesfalls<br />

so entwickelt wie bei der Kärnten-Card. Die Teilnahmebetriebe haben dort sehr<br />

geringe Gestaltungsmöglichkeiten. Diese Machtkonzentration sollte hier vermieden<br />

werden.<br />

Bgm. Angerer: die Gefahr kann man ausblenden. Man kann z.B. sogar die<br />

Einhebung der Kommunalsteuer zentralisieren, wie schon bei der Grundsteuer.<br />

Entscheiden sollen aber die Gemeinden, was passiert.<br />

Bgm. Pleikner: es war wichtig, den Grundsatzbeschluss zu fassen weil wir in Millstatt<br />

und in der ganzen Region keine Flächen hätten, um größere Betriebe anzusiedeln.<br />

Höherwertige Arbeitsplätze haben wir nicht und deshalb müssen immer mehr<br />

abwandern. Erstrebenswert ist es, wenn die Gemeindebürger wieder in der Nähe<br />

eine Arbeit hätten.<br />

Bgm. Josef Pleikner bedankt sich bei Herrn Bgm. Erwin Angerer für die Präsentation<br />

und die Ausführungen zum Thema Interkommunale Wirtschaftsregion im Bezirk<br />

Spittal an der Drau und fährt in der Tagesordnung fort:<br />

TO-Punkt 2<br />

Familie Grabmann: Ansuchen um Kostenbeteiligung (50%) für die<br />

Mauersanierung bzw. Mauerneuerrichtung<br />

4


Schreiben der Familie Grabmann vom 27.03.2009:<br />

Da sich die Mauer zwischen unserem Parkplatz und dem Tangernerweg immer mehr<br />

neigt und möglicherweise umstürzen wird, daher saniert oder neu errichtet werden<br />

muss, möchten wir uns an die Gemeinde Millstatt mit dem Ersuchen um eine<br />

Beteiligung an den Kosten für die Reparatur / Neuerrichtung der Böschungsmauer<br />

zwischen Tangernerweg und Parkplatz beim Haus Grabmann, Tangernerweg 67,<br />

9872 Millstatt, wenden. Es handelt sich um eine ca. 15 Meter lange und<br />

durchschnittlich ca. 1,50 Meter hohe Böschungsmauer mit Holzzaun.<br />

Die Mauer wurde in den 1960er Jahren, im Zuge des Hausbaus errichtet, aber<br />

natürlich nicht für die späteren übermäßigen Belastungen ausgelegt. Das die Mauer<br />

in einem so desolaten Zustand ist, ist die Folge von Überbelastung der Straße durch<br />

schwere LKW`s, wie z. B. 4achsige Betontransporter und Holztransporter mit<br />

Anhänger und durch Grabarbeiten für Kanal und Wasserleitungen. Auch wurde die<br />

Strasse durch Sanierungen und Neuasphaltierung immer weiter zu unserer Mauer<br />

hin verschoben, diese dadurch zusätzlich belastet.<br />

Da wir der Meinung sind, dass die Sanierung der Böschungsmauer auch der<br />

Sicherheit am Tangernerweg dient, daher auch im öffentlichen Interesse liegt,<br />

ersuchen wir die Gemeinde Millstatt um Übernahme der Hälfte der Kosten für die<br />

Mauer, die, wie beim Haus Berger in Steinschlichtweise errichtet werden könnte.<br />

Weil beiderseits der Mauer Leitungen der öffentlichen Wasserversorgung verlegt sind<br />

und auch wegen eventueller Straßensperren während der Arbeiten, wäre es uns sehr<br />

recht, wenn Abteilungen der Gemeinde die Durchführung dieses Projektes<br />

übernehmen könnten.<br />

Wir hoffen auf eine positive Erledigung unseres Ansuchens und verbleiben mit<br />

freundlichen Grüßen.<br />

Der Baudienst der VG der Gemeinden hat bezüglich dieser Mauer am 6.5.2009 eine<br />

Kostenschätzung abgegeben, in welcher angeführt ist, dass eine Sanierung der<br />

bestehenden Mauer aus bautechnischen Gründen nicht mehr empfohlen wird. Die<br />

Kostenschätzung für die<br />

Neuerrichtung als Betonmauer beträgt € 22.000,-<br />

Als Betonmauer mit Natursteinen verblendet € 30.200,-<br />

Als Natursteinschlichtung € 17.000,-<br />

Betonmauer € 22.000,- 50% € 11.000,-<br />

Betonmauer mit NS verblendet € 30.200,- 50% € 15.100,-<br />

Natursteinschlichtung € 17.000,- 50% € 8.500,-<br />

Diskussion:<br />

Bgm. Pleikner: Die Mauer ist als Hangsicherung Bestandteil des Straßenkörpers und<br />

weist eine starke Neigung auf. Es soll eine rechtliche Prüfung erfolgen auch im<br />

Hinblick auf weitere Präjudizfälle.<br />

GR Mag. Koller: Die Angelegenheiten der Familie Grabmann und von Herrn Dr.<br />

Hütter werden immer wieder hinausgeschoben. Man sollte mit beiden in Gespräche<br />

eintreten, um zu erkunden, was sie genau wollen.<br />

Bgm. Pleikner: Beim Ortsaugenschein des Bauausschusses war die Familie<br />

Grabmann und Herr Dr. Hütter bei ihren Liegenschaften anwesend.<br />

GR Hofer: Herr Saupper vom Baudienst hat in seiner Kostenschätzung die gesamte<br />

Maueranlage bewertet, nicht nur den Mauerteil an der Strasse.<br />

Für eine Entscheidung durch den Gemeinderat soll eine Rechtsauskunft eingeholt<br />

werden.<br />

5


Antrag: Das Ansuchen der Familie Grabmann um Kostenbeteiligung<br />

(50%) für die Mauersanierung bzw. Mauerneuerrichtung<br />

zurückzustellen und eine Rechtsauskunft einzuholen.<br />

Abstimmung: 23 : 0<br />

TO-Punkt 3<br />

Dr. Wolfgang Hütter – Schadenersatzforderung für Zaun und Mauer aufgrund<br />

von Straßenbauarbeiten am Bichlweg<br />

Nach dem Ausbau des Bichlweges im Jahr 2004 gibt es zwischen Herrn Dr.<br />

Wolfgang Hütter und der Marktgemeinde Millstatt einen Schriftverkehr betreffend<br />

Schadenersatz an seinem Zaunsockel und Zaun. Mit Schreiben vom 19.10.2008 hat<br />

Herr Dr. Wolfgang Hütter die Marktgemeinde Millstatt aufgefordert bis 19.12.2008 zu<br />

erklären, dass sie die Verpflichtung zum Schadenersatz anerkennt und den Schaden<br />

bis zum 30.5.2009 behebt.<br />

Hinweis: Der Gemeinderat hat die Schadenersatzforderung am 27.11.2008<br />

abgelehnt.<br />

Am 10.12.2008 langte die statische Stellungnahme des Herrn DI Hermann Moser,<br />

Hauptplatz 7/III, 9800 Spittal/Drau, bezüglich der Gartenmauer Dr. Hütter bei der<br />

Marktgemeinde Millstatt ein.<br />

Unter Punkt 4. Zusammenfassung hat Herr DI Hermann Moser ausgeführt:<br />

Die vorgefundenen Schäden an der Gartenmauer entlang des Bichlweges sind durch<br />

die Veränderungen in der Belastung auf den Wandsockel, hervorgerufen durch die<br />

Straßenerhöhung, in Zusammenwirken mit der daraus resultierenden höheren<br />

Belastung durch Erddruck, Verkehrslasten, Wassereinfluss, Frost und Taueinwirkung<br />

entstanden.<br />

Um weitere Verschlechterungen an der Mauer zu vermeiden wird empfohlen, den<br />

Erddruck an der Wand abzubauen und das Oberflächenwasser der Böschung<br />

schadfrei abzuleiten.<br />

Diskussion:<br />

Bgm. Pleikner: Die Angelegenheit mit Herrn Dr. Hütter ist mittlerweile eine lange und<br />

mühselige Geschichte. Ein Handlungsbedarf, wie ihn Herr GR Mag. Koller<br />

angesprochen hat, ist sicherlich gegeben. Es ist Zeit die Angelegenheit auf Kurs und<br />

zum Abschluss zu bringen.<br />

Vzbgm. Maier: Die Mauer ist sehr alt, sie entspricht nicht mehr der heutigen Norm,<br />

außerdem fehlt die Bewährung. Eine Kostenbeteiligung für Mauern im<br />

Gemeindegebiet könnte ein Fass ohne Boden sein. Eine rechtliche Auskunft<br />

einzuholen ist dringend geboten. Die bauausführende Firma hat es verabsäumt, vor<br />

Baubeginn eine Beweissicherung zu machen.<br />

Bgm. Pleikner: Schäden, die die Baufirma im Zuge der Bauausführung bei der<br />

Liegeschaft Dr. Hütter gemacht hat, wurden von der Baufirma saniert.<br />

GR Gratzer: Die Böschung wurde im Zuge des Straßenbaues gehoben. Vor den<br />

Straßenbauarbeiten war die Mauer außerhalb der Straße frei von<br />

Böschungsmaterial. Die Straße wurde ca. 30 – 40m cm höher. Dies hat sicher einen<br />

Einfluss auf die Mauer. Die Böschung soll im Bereich der Mauer freigelegt werden.<br />

GR Hofer: Faktum bei der Liegenschaft Dr. Hütter ist, dass die Strasse nur um 10 cm<br />

und nicht um 1 m höher wurde.<br />

6


Zusätzlich habe ich festgestellt, dass von der asphaltierten Hauszufahrt von Herrn<br />

Dr. Hütter das Oberflächenwasser hinter seine Mauer rinnt.<br />

Bgm. Pleikner: Es gibt ein statisches Gutachten von Herrn DI Moser. Darin stehen<br />

Sanierungsvorschläge: Herstellung einer Mauerfußentwässerung durch Halbschalen,<br />

ein steileres Abböschen der Straßenböschung, dies bedeutet, dass<br />

Sanierungsvorschläge da sind.<br />

GR Mag. Sichrowsky: Herr Dr. Hütter behauptet, dass die Beschädigungen seiner<br />

Mauer durch den Straßenbau passiert sind.<br />

GR Pertl: Die Brüche in der Mauer schauen so aus, als ob sie bereits vor 10 oder 20<br />

Jahren gebrochen sind.<br />

Bgm. Pleikner: Diesbezüglich kann ich nur auf das statische Gutachten des<br />

Fachmannes, Herrn DI Moser, verweisen.<br />

GR Mag. Sichrowsky: Vielleicht ist ein Vergleich mit Herrn Dr. Hütter möglich.<br />

GV DI Lagger: Wenn die Baufirma eine Beweissicherung vorgenommen hätte, gäbe<br />

es jetzt diese Problematik nicht. Grundsätzlich soll eine Lösung herbeigeführt<br />

werden. Im Jahr 1960 als diese Mauer errichtet wurde, war der Stand der Technik ein<br />

ganz anderer als heute.<br />

GV DI Schuster: Es sollte geprüft werden, ob diese Angelegenheit über die<br />

Versicherung der Baufirma oder danach über die Versicherung der Gemeinde<br />

abgewickelt werden kann.<br />

GR Gratzer: Die Vorgaben für den Straßenbau wurden der Baufirma von der<br />

Gemeinde angeschafft.<br />

GR Hofer: Es soll auf jeden Fall eine Rechtsauskunft eingeholt werden.<br />

Bgm. Pleikner: Im Protokoll soll festgehalten werden, dass der Gemeinderat zu einer<br />

Problemlösung bereit ist. Nach allen Abklärungen soll in der Sitzung des<br />

Gemeinderates im September ein Beschluss herbeigeführt werden.<br />

Antrag: In dieser Angelegenheit soll eine Rechtsauskunft eingeholt<br />

werden, wie die Gemeinde mit solchen Problemstellungen<br />

umgehen soll.<br />

Abstimmung: 23 : 0<br />

TO-Punkt 4<br />

Übernahme der Weganlage von Kurt Wieser in das öffentliche Gut und<br />

Durchführung der Vermessungsurkunde zur Teilung des DI Horst Klampferer<br />

vom 2.10.2008, GZ: 3663A/08, nach § 15 des Liegenschaftsteilungsgesetzes<br />

Begleitschreiben des Herrn DI Horst Klampferer vom 24.11.2008 zur<br />

Vermessungsurkunde zur Teilung des Herrn Kurt Wieser, Kleindombra 8, 9872<br />

Millstatt: Anbei übersenden wir einen Grundbuchsplan mit Bescheid. Wir ersuchen<br />

die grundbücherliche Durchführung nach § 15 des Liegenschaftsteilungsgesetzes zu<br />

beantragen.<br />

Mit Schreiben vom 28.11.2008 hat der Bürgermeister Herrn DI Horst Klampferer<br />

mitgeteilt, dass die in der Vermessungsurkunde dargestellte Weganlage erst dann in<br />

das öffentliche Gut übernommen werden kann, wenn diese in der Natur errichtet<br />

wurde. Nachdem die Errichtung der Weganlage jetzt auch in der Natur hergestellt ist,<br />

kann die Übernahme in das Öffentliche Gut erfolgen.<br />

7


Diskussion:<br />

Bgm. Pleikner: Die Vermessungsurkunde liegt vor, die Weganlage dient der<br />

Erschließung von 4 Baugrundstücken.<br />

GR Friedrich: Was ist wenn ein Antrag auf Wegasphaltierung gestellt wird.<br />

Bgm. Pleikner: Ein solcher Antrag wird dann im Gemeinderat behandelt.<br />

GR Friedrich: Wie verhält es sich bei der Weganlage mit der<br />

Oberflächenentwässerung ?<br />

GR Hofer: Für die Oberflächenentwässerung muss ein eigenes Projekt erstellt<br />

werden.<br />

Antrag: Die Weganlage von Herrn Kurt Wieser in das öffentliche Gut zu<br />

übernehmen und die Durchführung der Vermessungsurkunde<br />

zur Teilung des DI Horst Klampferer vom 2.10.2008, GZ:<br />

3663A/08, nach § 15 des Liegenschaftsteilungsgesetzes zu<br />

beantragen.<br />

Abstimmung: 23 : 0<br />

TO-Punkt 5<br />

Elfriede Kaponig – Ansuchen um Grundankauf von der Marktgemeinde Millstatt<br />

(Teilfläche von ca. 75 m²)<br />

Schreiben der Frau Elfriede Kaponig vom 6.6.2009:<br />

Ansuchen um Ankauf. Laut Gemeinderatsbeschluss vom 27.8.1987 wurde mir aus<br />

der Gegenstandsparzelle 627 der KG Millstatt, eine Teilfläche von rund 75 m² für die<br />

Anlegung von 5 PKW-Stellplätzen zur Verfügung gestellt. Im Laufe der Jahre habe<br />

ich diese Stellplätze asphaltiert und gegen den Graben mit einer Leitschiene<br />

abgesichert. Ich wäre daher sehr froh, wenn ich dieses Grundstück käuflich erwerben<br />

könnte. Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen, in der Hoffnung keine Fehlbitte getan<br />

zu haben.<br />

Bgm. Pleikner: Beim Ortsaugenschein wurde festgestellt, dass die begehrte<br />

Grundstücksfläche direkt an der Strasse liegt und deshalb kein Grundverkauf<br />

erfolgen soll.<br />

Antrag: Das Ansuchen um Grundankauf (Teilfläche von ca. 75 m²) von<br />

Frau Elfriede Kaponig abzulehnen.<br />

Abstimmung: 23 : 0<br />

TO-Punkt 6<br />

Heimatmuseum Obermillstatt – Ansuchen um Übernahme der<br />

Mansardenwohnung durch den Verein Heimatmuseum<br />

Mit Schreiben vom 22.12.2008 hat der Obmann des Vereines Heimatmuseum<br />

Obermillstatt, Herr Gottlieb Strobl, der Marktgemeinde Millstatt mitgeteilt:<br />

Wie schon persönlich vorgetragen möchte ich namens der Museumsleitung, im Falle<br />

des Freiwerdens der Mansarden – Wohnung, für die Zukunft den Raumbedarf für das<br />

Heimatmuseum anmelden.<br />

8


Die Entwicklung des Museums und der entsprechende Bedarf an Räumlichkeiten ist<br />

einfach gegeben und ich ersuche dies bei allfälligen Änderungen zu berücksichtigen.<br />

Schreiben der Marktgemeinde Millstatt an Herrn Gottlieb Strobl – Heimatmuseum<br />

vom 21.01.2009:<br />

Unter Bezugnahme auf das Schreiben vom 22.12.2008, in welchem ein erweiterter<br />

Raumbedarf für das Heimatmuseum in Obermillstatt angemeldet wurde, darf<br />

folgendes mitgeteilt werden:<br />

Der Gemeindevorstand hat in seiner Sitzung vom 13.1.2009 beschlossen, dass nach<br />

Freiwerden der Mansardenwohnung im Heimatmuseum Obermillstatt ein<br />

gemeinsamer Ortsaugenschein mit Ihnen stattfindet und danach die weiteren<br />

Vereinbarungen getroffen werden sollen.<br />

Schreiben von Frau und Herrn Martina und Andreas Auer, Obermillstatt 7, 9872<br />

Millstatt, vom 27.1.2009:<br />

Hiermit möchten wir unseren Mietvertrag vom 15.4.1998 betreffend die Wohnung im<br />

Objekt Obermillstatt 7, abgeschlossen zwischen der Marktgemeinde Millstatt als<br />

Vermieterin und Martina und Andreas Auer als Mieter mit 31.1.2009, unter Einhaltung<br />

einer Kündigungsfrist von 6 Monaten ab 31.7.2009 kündigen.<br />

Diskussion:<br />

Bgm. Pleikner: Der Verein Heimatmuseum möchte wegen Platzproblemen die<br />

Mansardenwohnung für Museumszwecke übernehmen.<br />

Vzbgm. Maier: Im Ausschuss wurde diese Angelegenheit ausführlich diskutiert. Beim<br />

Ortsaugenschein durch den Gemeindevorstand konnte festgestellt werden, dass sich<br />

die Mansardenwohnung als Startwohnung für junge Leute gut eignet. Für mich steht<br />

der Wohnraum vor der Museumsnutzung. Im Ausschuss herrschte diesbezüglich<br />

Einstimmigkeit. Das Funktionieren zwischen den Mietern und dem Museumsverein<br />

muss gegeben sein. Bisher gab es mit den Mietparteien keine Probleme. Die Miete<br />

sollte nach oben angepasst werden.<br />

GR Gratzer: Die Wohnung erscheint mir nicht zweckmäßig, weil der Zugang durch<br />

das Heimatmuseum erfolgt. Das Heimatmuseum Obermillstatt ist ein Kulturgut, die<br />

Besucherfrequenz beträgt rund 500 Besucher pro Jahr.<br />

Vzbgm. Maier: Bisher hat es zwischen den Mietern und dem Museum gut<br />

funktioniert. Die Rahmenbedingungen können im Mietvertrag fixiert werden. Das<br />

Heimatmuseum als Kultureinrichtung ist in Ordnung, trotzdem hat der Erhalt der<br />

Wohnung für mich eine höhere Priorität.<br />

GV DI Schuster: Ich trete für den Erhalt der Wohnung ein. Der Platzbedarf für das<br />

Heimatmuseum ist nicht ganz nachvollziehbar. In Millstatt werden nur teuere<br />

Zweitwohnsitzwohnungen gebaut, die sich viele nicht leisten können.<br />

GR Mag. Printschler: Ich unterstütze den Erhalt der Wohnung für Mietzwecke. Eine<br />

ständige Bewohnung tut dem Haus gut.<br />

GR Hofer: Bisher hat es mit den Mietern einwandfrei funktioniert. Die ständige<br />

Bewohnung ist wichtig, sie wertet das Haus und das Museum auf.<br />

Vzbgm. Dertnig: Die Wohnung ist als Startwohnung für eine Familie mit Kindern nicht<br />

optimal. Das Heimatmuseum wird von der Bevölkerung getragen. Der Raumbedarf<br />

für das Museum ist vorhanden. Ein Haus ist mit Mietern und ohne Mieter gleich gut.<br />

GR Mag. Sichrowsky: Ich schließe mich den Ausführungen von Herrn Vzbgm.<br />

Dertnig an, frei laufende Kinder im Museumsbereich finde ich nicht so gut. In<br />

Obermillstatt identifiziert sich die Bevölkerung mit dem Heimatmuseum.<br />

GR Mag. Printschler: Auf einmal gibt es im Museum eine Platznot, nur weil die<br />

Mietwohnung frei wird. Lagermöglichkeiten gäbe es auch andere, z. B. im<br />

Gemeindebauhof in Großdombra.<br />

9


Vzbgm. Maier: Mich erstaunt jetzt diese Diskussion, da im Ausschuss Einstimmigkeit<br />

für die Beibehaltung als Wohnung herrschte.<br />

GR Mag. Santner: Die ÖVP beweist damit Diskussionsfähigkeit, ich persönlich bin<br />

dafür, dass die Wohnung als solche erhalten bleibt.<br />

GV DI (FH) Lagger: Beide Mietparteien hatten Kinder, die Familie Winkler hat in<br />

dieser Wohnung ihre Kinder großgezogen.<br />

GR Gratzer: Das Heimatmuseum hat einen Platzbedarf, der Gemeindebauhof in<br />

Großdombra ist von seiner Funktion her kein Kulturgutlager.<br />

Bgm. Pleikner: Herr GR Hofer ist grundsätzlich gegen alles.<br />

EM Strauss: Diese Aussage muss sofort zurückgenommen werden. Das ist eine<br />

Unterstellung gegenüber Herrn GR Hofer.<br />

Bgm. Pleikner: Es ergeht das Ersuchen an Herrn Vzbgm. Maier, es über das Land<br />

Kärnten möglich zu machen, dass wiederum Wohnbauförderungsmittel an die<br />

Marktgemeinde Millstatt zugewiesen werden, damit ein zeitgemäßer gemeinnütziger<br />

Wohnbau in der Gemeinde Millstatt erfolgen kann.<br />

Antrag: Das Ansuchen des Vereines Heimatmuseum um Übernahme<br />

der Mansardenwohnung für Museumszwecke abzulehnen.<br />

Abstimmung: 16 : 7 (Gegenstimmen: Bgm. Pleikner, Vzbgm. Dertnig, GV Mag.<br />

Theuermann, GR Mag. Sichrowsky, GR Gratzer, GR<br />

Mag. Koller, GR Burgstaller)<br />

TO-Punkt 7<br />

ÖBF AG –Anbot des Baurechtes für die Immobilie „Alte Schule Millstatt“ an die<br />

Marktgemeinde Millstatt<br />

Schreiben der ÖBF AG, FB Kärnten – Lungau, Stiftgasse 1, 9872 Millstatt, vom<br />

7.7.2009:<br />

Sehr geehrter Herr Bürgermeister, wie schon in unserem persönlichen Gespräch am<br />

15. Juni 2009 erwähnt, ist die ÖBF AG aus betrieblichen Gründen an der<br />

Veräußerung der Immobilie „Alte Schule Millstatt“ interessiert. Da schon von der<br />

Vergangenheit bis zur Gegenwart eine stets gute Zusammenarbeit zwischen der<br />

Gemeinde Millstatt und der ÖBF AG besteht, möchten wir Ihnen die o. a. Immobilie<br />

exklusiv anbieten. Laut Ihren Aussagen vermietet die Gemeinde in diesem Objekt<br />

Sozialwohnungen. Da auch wir einen Beitrag zu den sozialen Wohnungen in der<br />

Gemeinde beitragen wollen, darf ich Ihnen folgendes unverbindliche günstige<br />

Angebot unterbreiten:<br />

Der angemessene Baurechtzins für die Grundparzelle 12/2 in KG 73209 Millstatt im<br />

grundbücherlichen Ausmaß von 475 m² Grundfläche beträgt € 1,15 / m² pro Monat.<br />

Auf Grund jahrelanger Kooperation mit der Gemeinde und dem sozialen<br />

Engagement der ÖBF AG darf ich Ihnen einen unverbindlichen Richtpreis von € 0,53<br />

pro Monat anbieten. Dies entspricht einem 54%igen Rabatt. Mit dem Baurecht wird<br />

die Gemeinde Eigentümer des Grundstückes und der am Grundstück befindlichen<br />

Objekte (Schule und Nebengebäude) sowie des Gartens. Die Gemeinde hätte somit<br />

die einmalige Chance die größtmögliche Rechtssicherheit an der Immobilie zu einem<br />

äußerst günstigen Preis zu erhalten, ohne sonstige notwendige Kauffinanzierungen<br />

bereitzustellen.<br />

10


Da für die Gemeinde eine solche rechtliche abgesicherte Vertragsbindung nur von<br />

Vorteil wäre und die ÖBF AG eine Veräußerung in diesem Jahr noch vorsieht, bitte<br />

ich Sie, dies ehest bald in Ihren Gremien vorzutragen, da ich der Gemeinde nur noch<br />

bis zum Herbst dieses Angebot exklusiv anbieten kann.<br />

Vorteile eines Baurechts: Optimale Rechtssicherheit für Baurechtsnehmer,<br />

Unkündbar (außer bei Nichtzahlen des Zinses über 2 Jahre hindurch), Gemeinde<br />

kann eingenständig über die Immobilie bestimmen, langfristige Vertragsdauer.<br />

Als Beilage übermittle ich Ihnen die wesentlichen Eckpunkte eines Baurechts. Ich<br />

erwarte Ihr Antwort bis Ende Juli. Sämtliche Preise sind vorbehaltlich der Zusage<br />

durch unseren Aufsichtsrat.<br />

Diskussion:<br />

GV DI Schuster: Ich kann mich diesem Angebot nicht anschließen. Dieses Objekt<br />

könnte im Zuge des „Gemeinnützigen Beschäftigungsprojektes“ instandgesetzt<br />

werden. Danach könnte man mit den Mietern über einen höheren Mietzins<br />

verhandeln.<br />

Bgm. Pleikner: Mir ist in dieser Angelegenheit etwas unklar, weil es bisher geheißen<br />

hat, dass nur ein unverbautes Grundstück mit einem Baurecht belegt werden kann.<br />

GR Mag. Printschler: Welchen Rechtstitel gibt es bisher für dieses Objekt zwischen<br />

der Marktgemeinde und der ÖBF AG ?<br />

Bgm. Pleikner: Derzeit hat die Marktgemeinde das Objekt von der ÖBF AG gemietet.<br />

Für 2 Mietparteien ist ein Mieterschutz gegeben.<br />

GR Mag. Sichrowsky: Die Unklarheiten zwischen Gemeinde und der ÖBF AG sollten<br />

ausgeräumt werden, bis dahin soll die Angelegenheit zurückgestellt werden.<br />

Antrag: Das Angebot der ÖBF betreffend des Baurechtes für die<br />

Immobilie „Alte Schule Millstatt“ zurückzustellen.<br />

Abstimmung: 23 : 0<br />

TO-Punkt 8<br />

Johann Sixt – Ansuchen um Ermäßigung der Jahrespacht für die Bäche im<br />

Gemeindegebiet<br />

Schreiben des Herrn Johann Sixt, Lammersdorf 51, 9872 Millstatt, vom 22.6.2009:<br />

Ich bin Pächter der Bäche im Gemeindebereich von Millstatt. Die Jahrespacht beträgt<br />

€ 860,-. Durch das Hochwasserkatastrophenereignis vom vergangenen Wochenende<br />

vom 19. auf den 20. Juni 2009 sind sämtliche Bachläufe derart ausgeschwemmt<br />

worden, dass an eine ordnungsgemäße Befischung nicht mehr zu denken ist.<br />

Aus diesem Grund ersuche ich um Pachtreduktion für heuer um 75% und ersuche,<br />

dass ich nur 25% von der Jahrespachtsumme, das sind € 215,- zu bezahlen brauche.<br />

Aufgrund der gegebenen Umstände bitte ich, mir diese Pachtreduktion zu gewähren.<br />

Laut Auskunft der Finanzverwaltung bezahlt Herr Johann Sixt für die Bäche im<br />

Gemeindegebiet heuer eine Jahrespacht von € 930,-. Somit würden 25% von € 930,-<br />

eine Summe von € 232,50 betragen.<br />

Diskussion:<br />

Bgm. Pleikner: Im Ansuchen wurde mitgeteilt, dass in den Bachläufen keine Fische<br />

mehr vorhanden sind. Im nächsten Jahr erfolgt die Neuverpachtung der Bäche im<br />

Gemeindegebiet.<br />

11


EM Strauss: Nachdem der gesamte Fischbesatz weg ist, wäre es vertretbar, dass<br />

Herr Sixt nur 1/3 der Jahrespacht bezahlen muss.<br />

GV Mag. Theuermann: Im Ausschuss wurde 50% Ermäßigung beschlossen, da die<br />

Nutzung der Bäche von Jänner bis Juni erfolgt ist.<br />

GR Hofer: Das Ansuchen von Herrn Sixt lautet auf 75% Ermäßigung. Herr Johan Sixt<br />

ist ein Idealist, Tatsache ist, dass der ganze Fischbesatz weg ist.<br />

Bgm. Pleikner: Ich hätte mit der Reduktion auf 75% kein Problem.<br />

Antrag: Die Reduzierung des Pachtzinses für das Fischwasser der<br />

Bäche im Gemeindegebiet für das Jahr 2009 um 50% (d. s.<br />

€ 465,-) zu genehmigen.<br />

Abstimmung: 22 : 1 (Gegenstimme: EM Strauss)<br />

TO-Punkt 9<br />

Projekt „Pier One“ – Abschluss eines Letters of Intent (LOI) zwischen dem<br />

Land Kärnten den Projektgemeinden und der Soravia Gruppe<br />

Diskussion:<br />

Bgm. Pleikner: Es geht heute nicht um den Beschluss eines Baurechtes, es soll auch<br />

nicht über ein Projekt aus dem Architektenwettbewerb A, B, C oder D befunden<br />

werden. Es geht um den Vertrag zwischen dem Land Kärnten, den<br />

Projektgemeinden und der Soravia Gruppe. Der Beschluss über € 300.000,- BZ<br />

Mittel ist seinerzeit schon vom alten Gemeinderat erfolgt. Der BZ-Mittelfluss soll im<br />

Letter of Intent bestätigt werden, als Sicherheit des Geldflusses für den Investor. Die<br />

Marktgemeinde Seeboden hat den LOI bereits beschlossen und das Original bereits<br />

unterschrieben, in der Stadtgemeinde Radenthein ist die Beschlussfassung erfolgt.<br />

EM Strauss: Es geht heute um einen Kostenfaktor. In Klagenfurt streitet man derzeit<br />

wegen dem Fußballstadion zwischen Bund, Land und Gemeinde (Stadt). Das Volk<br />

soll in dieser Sache entscheiden. Vor der Wahl haben alle Gemeinderatsparteien<br />

angekündigt, dass die Bürger bei dieser Entscheidung beteiligt werden. Die Summe<br />

von € 300.000,- könnte für andere Projekte verwendet werden. Ein Gehweg entlang<br />

der Obermillstätter Straße (L 17) und entlang der Kleindombra Straße (L 17a) wäre<br />

dringend notwendig. Das geplante Projekt „Pier One“ stört nicht nur die Landschaft<br />

sondern auch das Ortsbild. Dieses Museum könnte auch in der 2. Reihe stehen,<br />

eventuell am Dach des Billa-Marktes. Jedes Museum ist aufgrund der<br />

Personalkosten defizitär. Warum soll es gerade ganz vorne am See errichtet werden.<br />

Bgm. Pleikner: Von all diesen Dingen steht nichts im Letter of Intent.<br />

GR Mansbart: Warum bedient sich die Marktgemeinde beim Letter of Intent nicht<br />

eines Rechtsanwaltes ? Ich habe deshalb einen Abänderungsantrag vorbereitet.<br />

Bgm. Pleikner: Der Letter of Intent wurde von einem Juristen beim Amt der Kärntner<br />

Landesregierung erstellt, ich denke, dass die Juristen beim Amt der Kärntner<br />

Landesregierung wissen, was sie tun. Außerdem gibt es diesbezüglich einen<br />

Beschluss der Kärntner Landesregierung.<br />

GR Mag. Printschler: Durch den Beschluss hat die Soravia Gruppe die Zusage für<br />

das Geld.<br />

GR Mansbart: Ich möchte den Inhalt des Letters of Intent von einem Rechtsanwalt<br />

erläutert haben.<br />

12


Vzbgm. Maier: Jeder Gemeinderat ist berechtigt einen Juristen des Amtes der<br />

Kärntner Landesregierung, Abteilung 3 – Gemeinden, zu Rate zu ziehen. Dr. Sturm<br />

ist Abteilungsvorstand der Abteilung 3, er hat mir erläutert, dass dies das<br />

spannendste Projekt ist, dass das Land Kärnten je gesehen hat. Er hat mir<br />

empfohlen, den Letter of Intent auf die Reise zu schicken. 8 Millionen Euro werden<br />

dadurch in der Gemeinde Millstatt investiert. Der Grundsatzbeschluss für Pier One<br />

wurde schon lange gefasst.<br />

GR Hofer: Es geht jetzt um diesen Grundsatzbeschluss. Jetzt soll zugestimmt<br />

werden, ohne dass Planunterlagen, ein Verkehrskonzept und die Finanzierung<br />

vorliegen. Ohne diese Grundlagen kann ich nicht zustimmen. Verurteilen möchte ich<br />

die leichtfertige Vorgangsweise der Soravia Gruppe. Im Wahlkampf wurde den<br />

Gemeindebürgern versprochen, dass sie in die Entscheidungsfindung eingebunden<br />

werden. Die Soravia Gruppe hat ihre Chance gehabt. Die Soravia Gruppe hat sogar<br />

versucht, dem neuen Gemeinderat wegen des Baurechtsvertrages ein Ultimatum zu<br />

setzen.<br />

GR Mag. Santner: Die Soravia Gruppe errichtet um 8 Millionen Euro kein<br />

Gartenhaus, sondern ein Museum mit Restaurant, Ausstellungsflächen etc. „Pier<br />

One“ soll ein Tourismusmagnet werden. Mit dem Letter of Intent beschließen wir,<br />

dass das in Aussicht gestellte Geld fließen kann. Wenn wir jetzt nein sagen findet die<br />

Investition nicht in Millstatt statt.<br />

GV Mag. Theuermann: In den Wahlprogrammen der Parteien stand als Ziel, dass<br />

sich der Tourismus in der Gemeinde entwickelt. In den letzten 20 Jahren hat sich<br />

touristisch nichts mehr Neues entwickelt. „Pier One“ ist ein Impulsprojekt für weitere<br />

Entwicklungen. 8 Millionen Euro ist eine große Investition für den Ort Millstatt. Es<br />

geht heute um die Finanzierungszusage, wenn wir zustimmen vergeben wir uns<br />

nichts. Es gibt einen einstimmigen Beschluss zu diesem Projekt von der Kärntner<br />

Landesregierung.<br />

GV DI Schuster: Diese Entscheidung ist die wichtigste Entscheidung in der<br />

Gemeinde auf Jahre hinaus. Es gab in unserer Fraktion zu diesem Thema eine<br />

ausführliche Beratung. Die Soravia Gruppe wollte Druck auf den neuen Gemeinderat<br />

erzeugen. Der Baurechtsvertrag wurde durch den neuen Gemeindevorstand weiter<br />

entwickelt. Die Öffentlichkeitsarbeit für dieses Projekt ist ungenügend, deshalb ist die<br />

Bevölkerung gegen dieses Projekt. Es bleiben Fragestellungen offen hinsichtlich des<br />

Nachnutzungskonzeptes oder der Motorbootlizenzen. Der Letter of Intent sollte durch<br />

einen Juristen unseres Vertrauens geprüft werden. Den Businessplan, der im Letter<br />

of Intent angeführt ist, habe ich erst gestern erhalten, er hat einen Umfang von 80<br />

Seiten. Welche Auswirkungen haben unsere Zusagen mittelfristig auf die<br />

Bedarfszuweisungen und Sonderbedarfszuweisungen. Können dadurch andere<br />

Infrastrukturmaßnahmen (Straße Lammersdorf – Grantsch) nicht verwirklicht werden.<br />

Ebenso finde ich den Standort im Strandbad Millstatt nicht gut, deshalb möchte ich<br />

diesbezüglich einen Zusatzantrag abgeben.<br />

Hinweisen möchte ich weiters auf die Verantwortung jedes einzelnen<br />

Gemeinderates. Jeder Gemeinderat übt ein freies Mandat aus, er ist an keinen<br />

Fraktionszwang gebunden. Es könnten jedoch auch Regressforderungen an jedes<br />

einzelne Mitglied des Gemeinderates gestellt werden.<br />

GR Mag. Koller: Diese Aussage ist so nicht richtig, Regressforderungen können nur<br />

entstehen wen jemand grob fahrlässig handelt.<br />

EM Strauss: Infrastrukturmaßnahmen in der Gemeinde sind wichtig. Bei 8 Millionen<br />

Euro muss man sich fragen, wie viel Privatgeld vom Investor dabei ist. Es wäre<br />

besser, die Geldmittel für die Infrastruktur zur Verfügung haben und der Investor soll<br />

das Projekt „Pier One“, weil es Privatinteressen dient, privat finanzieren.<br />

13


GR Pertl: Grundsätzlich bin ich für das Projekt „Pier One“. Wir (FPÖ) wissen aber im<br />

Grunde gar nichts. Ist der Letter of Intent eine Absichtserklärung oder eine<br />

verpflichtende Absichtserklärung. Deshalb geht das Ersuchen an Herrn Vzbgm.<br />

Maier, dass uns Herr Dr. Sturm auch in die Beratung mit einbezieht.<br />

GR Gratzer: Der Grundsatzbeschluss erfolgte schon im letzten Jahr, deshalb sorgt<br />

jetzt die Kehrtwendung von einigen für Verwunderung. Die Soravia Gruppe hat in<br />

dieses Projekt sicherlich schon Geld investiert. Es ist deshalb ihr gutes Recht zu<br />

wissen, ob sie von den Gemeinden unterstützt werden. Die BZ-Mittel für dieses<br />

Projekt gibt es nur zweckgebunden für „Pier One“. Ich habe keinen Zweifel am<br />

Verantwortungsbewusstsein der Mitglieder des Gemeinderates.<br />

GR Mag. Sichrowsky: Die Grundsatzeinstellungen zum Tourismus tun mir weh.<br />

Millstatt hat keine andere Möglichkeit als vom Tourismus zu leben. „Pier One“ ist eine<br />

einmalige Chance für den Tourismus. Bei einem negativ erzeugten Szenario käme<br />

kein Investor mehr nach Millstatt.<br />

GR Mag. Printschler: Beim Projekt „Mehrzweckhalle“ in Radenthein lagen alle<br />

Unterlagen vor. Die Soravia Gruppe geht mit einer „Professionalität“ vor, als würden<br />

sie ein Gartenhaus errichten. Außerdem hätte das Land Kärnten in den letzten<br />

Jahren bei einigen Projekten nein sagen sollen.<br />

Vzbgm. Maier: Die Soravia Gruppe investiert 5 Millionen Euro Privatgeld, deshalb ist<br />

die Aussage von Herrn EM Strauss unfair. Das die Vorgangsweise der Soravia<br />

Gruppe hinsichtlich dieses Projektes nicht in Ordnung ist, dem stimme ich zu.<br />

Trotzdem möchte der Investor, wenn er 5 Millionen investiert, etwas schriftlich in der<br />

Hand haben. Derzeit ist das Prozedere Goldeck-Ausbau im Laufen. Wir als<br />

Gemeinderat haben die Pflicht Farbe zu bekennen und Verantwortung zu tragen.<br />

GR Friedrich: Die Soravia Gruppe hat sich ein Jahr lang nicht geäußert. Die<br />

Grundverhältnisse für das Bauvorhaben „Pier One“ sind bis heute unbekannt. Jede<br />

Privatmann muss, wenn er etwas errichtet, alles hieb- und stichfest vorlegen.<br />

GR Nickmann: Über den Standort wurde lange und ausführlich diskutiert. Es geht<br />

heute um den Beschluss um diese Landesmittel in die Region zu bekommen.<br />

GR Hofer: Frau GR Nickmann, du hast zu mir gesagt, wir brauchen kein „Pier One“.<br />

Ohne Verkehrskonzept kann man jetzt schon sehen, dass die Parkplatzsituation im<br />

Sommer in Millstatt so nicht ausreicht. Die Soravia Gruppe als Vertragspartner hat ihr<br />

Wort nicht eingehalten. Ich lasse mich von der Soravia Gruppe nicht über den Tisch<br />

ziehen. Die Projektentwicklung und die Vorgangsweise ist unprofessionell, so kann<br />

man mit dem Millstätter Gemeinderat nicht umgehen.<br />

Vzbgm. Dertnig: „Pier One“ ist eines der wichtigsten Projekte für die Zukunft. Ich<br />

frage mich, wer in Zeiten wie diesen, als Investor 5 Millionen Euro aufstellen kann.<br />

Der historische Ortskern von Millstatt wird touristisch nicht ausgeschöpft. Die Soravia<br />

Gruppe verfügt über ein Werbefirma, über „Pier One“ erhält Millstatt vielleicht eine<br />

Markenbildung. Der Standort Pesenthein war für „Pier One“ zu schade. Wenn man<br />

„Pier One“ am Dach des Billa-Marktes errichten würde, dann wäre es ein<br />

Lebensmittelmuseum. „Pier One“ gehört nach Millstatt wegen der vorhandenen<br />

Infrastruktur. Heute geht es um eine Grundsatzentscheidung, zwei andere<br />

Gemeinden haben die Zusage bereits beschlossen.<br />

Bgm. Pleikner: Das Fußballstadion in Klagenfurt kann nicht Thema sein im<br />

Gemeinderat von Millstat. Die SBZ Mittel sind für das Projekt „Pier One“<br />

zweckgebunden, für einen anderen Zweck werden diese Mittel nicht fliessen. Herr<br />

Peter Pacher hat Glück, dass er seine Pyramide auf Grund der Bundesforste bauen<br />

konnte. Wenn er dies im Strandbad Millstatt hätte machen wollen, gäbe es eine<br />

unendliche Diskussion im Gemeinderat.<br />

14


Eine andere Nutzung als das Schifffahrtsmuseum ist südlich der Millstätter Straße B<br />

98 nicht möglich, da im beschlossenen ÖEK dieser Bereich als touristische Kernzone<br />

festgelegt worden ist. Die Stadtgemeinde Spittal an der Drau hat mit der Soravia<br />

Gruppe einen Baurechtsvertrag abgeschlossen und dafür 3 Monate gebraucht.<br />

Bezüglich der Motorbootlizenzen ist zu sagen, dass diese im Landesgesetz geregelt<br />

sind. Noch kurz die Projekte, die in Millstatt in den letzten Jahren nicht realisiert<br />

worden sind: Psychosomatische Klinik, Herzklinik, Hotelanlage Seeterrassen<br />

Weinleiten, Golfhotel. Ich hoffe nicht, dass sich diese Liste weiter fortsetzt.<br />

GR Mag. Printschler: Ich ersuche um Vorlesung des Letters of Intent.<br />

Bgm. Josef Pleikner verliest den Letter of Intent:<br />

Letter of Intent (in der Folge kurz LOI genannt)<br />

abgeschlossen zwischen<br />

1. Land Kärnten, vertreten durch den Landesfinanzreferenten, Mag. Harald Dobernig,<br />

und dem Gemeindereferenten Mag. Dr. Josef Martinz, beide Arnulfplatz 1, 9020<br />

Klagenfurt, und<br />

2. Projektgemeinden (Millstatt, Radenthein, Seeboden, Spittal), jeweils vertreten<br />

durch den Bürgermeister, und<br />

3. Soravia Gruppe, vertreten durch<br />

als Vertragspartner.<br />

I. Präambel<br />

Das Projekt „Pier One“ umfasst die Errichtung eines Unterhaltungszentrums am<br />

Millstätter See zum Thema Schifffahrt und Schiffsbau. Das als tatsächliche Werft<br />

ausgeführte Bauwerk soll einen multimedialen Ausstellungs- und Erlebnisbereich, ein<br />

Veranstaltungscenter, einen Gastronomiebetrieb, Schiffe, ein U-Boot für<br />

Unterwasserentdeckungsreisen und einen Gewerbebetrieb für den integrierten<br />

Bootsbauer beinhalten.<br />

Aus dem Businessplan der Soravia Gruppe vom Februar 2007 samt<br />

angeschlossener Finanzplanung und Designstudie ergeben sich insbesondere<br />

nachfolgende Zielsetzungen des Projektes „Pier One“:<br />

o Entwicklung eines touristischen Leitprojektes für die Region, welche nachhaltig<br />

und merkbar zum wirtschaftlichen Aufschwung beiträgt;<br />

o Internationale Positionierung und Bekanntmachung der Region;<br />

o Attraktives Erlebniszentrum mit einem jährlichen Besuchervolumen von<br />

anfänglich 80.000 und mittelfristig 150.000 Besuchern;<br />

o Investitionsvolumen von etwa 8.000.000,- in die Infrastruktur der Region;<br />

o Schaffen von 15 Arbeitsplätzen, 7 davon ganzjährig.<br />

II. Zusagen<br />

Zur Verwirklichung des geplanten Projektes „Pier One“ am Millstättersee werden die<br />

wesentlichen Rahmenbedingungen wie folgt verbindlich festgelegt:<br />

1. Zusage des Landes Kärnten:<br />

Das Land Kärnten erklärt seine grundsätzliche Bereitschaft, für die Bedeckung der<br />

mit € 7.634.000,- veranschlagten Finanzierungskosten für das Projekt „Pier One“ am<br />

Millstättersee über die Projektgemeinden (Millstatt, Radenthein, Seeboden und<br />

Spittal) unter nachfolgenden Bedingungen Landesmittel (Bedarfzuweisungsmittel in<br />

der Höhe von € 600.000,- und Sonderbedarfszuweisungsmittel in der Höhe von €<br />

2.400.000,- über mehrere Jahre) bereitzustellen:<br />

a) Investition durch die Soravia Gruppe in der Höhe von € 7.634.000,- am<br />

Projektstandort Millstatt;<br />

15


) Nachweis über den Eigenmittelanteil der Soravia Gruppe laut Investitions-<br />

konzept in der Höhe von € 4.634.000,-;<br />

c) Klärung der wettbewerbsrechtlichen Relevanz der geplanten Maßnahmen im<br />

Sinne des § 87 EGV und Bestätigung der EU-wettbewerbsrechtlichen<br />

Zulässigkeit der Gewährung der Fördermittel;<br />

d) Vorlage einer Detailplanung (insbesondere eines Zeit- und Investitionsplanes);<br />

e) Vorlage der Gewerbeberechtigung und Konzessionsurkunden und der<br />

erforderlichen schifffahrtsrechtlichen Genehmigungen;<br />

f) Erfüllung der Voraussetzungen im Sinne des Flächenwidmungsplanes;<br />

g) Vorlage einer positiven schriftlichen Projektbeurteilung durch den Kärntner<br />

Wirtschaftsförderungsfonds (KWF) oder einer vergleichbaren Förderungsstelle;<br />

i) Verpflichtung zur Ausschöpfung sämtlicher Förderungsmöglichkeiten bei<br />

anderen öffentlichen Stellen (Bund) unter Anrechnung auf die gewährten<br />

Finanzierungsbeiträge des Landes;<br />

j) Keine Übernahme von allfälligen Kosten / Abgängen aus dem Betrieb durch<br />

das Land Kärnten.<br />

2. Zusage der Projektgemeinden (Millstatt, Radenthein, Seeboden und Spittal):<br />

Die Projektgemeinden (Millstatt, Radenthein, Seeboden und Spittal) erklären, die<br />

Realisierung des Projektes „Pier One“ im Rahmen der hiefür vom Land<br />

bereitgestellten Finanzierungsbeiträge (Bedarfzuweisungsmittel und<br />

Sonderbedarfzuweisungsmittel) zu fördern und zu unterstützen und jeweils mit dem<br />

Förderungswerber (Soravia Gruppe) eine Fördervereinbarung mit den unter Pkt. II. 1.<br />

vorgegebenen Bedingungen abzuschließen. Die Marktgemeinde Millstatt wird –<br />

vorbehaltlich allfällig notwendiger Beschlussfassungen in den zuständigen Gremien –<br />

die für die Realisierung des Projektes „Pier One“ am Standort Millstatt erforderlichen<br />

Rechtsakte und Maßnahmen (insbesondere betreffend die Widmung der<br />

Grundstücksfläche) nach den ihr im Rahmen der bestehenden Gesetze zur<br />

Verfügung stehenden Mitteln durchführen.<br />

3. Zusage des Förderungswerbers (Soravia Gruppe):<br />

Die Soravia Gruppe erklärt, die Realisierung des Projektes „Pier One“ unter<br />

Einhaltung der unter Pkt. II. 1. angeführten Bedingungen und nach Maßgabe des – in<br />

der Anlage beigeschlossenen – Businessplan vom Februar 2007 zu übernehmen<br />

Bgm. Josef Pleikner bringt den Abänderungsantrag von Herrn GR Maximilian<br />

Mansbart vom 23.7.2009 zur Abstimmung:<br />

Antrag: Der Gemeinderat möge beschließen die Entscheidung über den<br />

Letter of Intent bis zur Bearbeitung durch einen Rechtsanwalt<br />

unseres Vertrauens zurückzustellen.<br />

Abstimmung: 10 : 13 (Gegenstimmen: Bgm. Pleikner, Vzbgm. Dertnig,<br />

Vzbgm. Maier, GV Mag. Theuermann, GR Burgstaller,<br />

GR Mag. Santner, GR Gratzer, GR Mag. Koller,<br />

GR Untermoser, GR Mag. Sichrowsky, GR Nickmann,<br />

EM Glanznig, GR Esterl)<br />

Bgm. Josef Pleikner bringt den Zusatzantrag von Herrn GV DI Johann Schuster vom<br />

23.7.2009 zur Abstimmung:<br />

16


Antrag: Der Gemeinderat beauftragt den Bürgermeister und den<br />

Gemeindevorstand, die Möglichkeit eines Standortes in<br />

Millstatt, jedoch außerhalb des Strandbades ernsthaft zu<br />

prüfen.<br />

Abstimmung: 5 : 20 (Stimmen dafür: GV DI Schuster, GR Pertl, EM Strauss,<br />

GR Hofer, GR Mansbart)<br />

Bgm. Josef Pleikner bringt den Antrag des Finanzausschusses vom 16.7.2009 zur<br />

Abstimmung:<br />

Antrag: Den vorliegenden Letter of Intent (LOI) zwischen dem Land<br />

Kärnten, den Projektgemeinden und der Soravia Gruppe<br />

betreffend dem Projekt „Pier One“ abzulehnen.<br />

Abstimmung: 10 : 13 (Gegenstimmen: Bgm. Pleikner, Vzbgm. Dertnig,<br />

Vzbgm. Maier, GV Mag. Theuermann, GR Burgstaller,<br />

GR Mag. Santner, GR Gratzer, GR Mag. Koller,<br />

GR Untermoser, GR Mag. Sichrowsky, GR Nickmann,<br />

EM Glanznig, GR Esterl)<br />

Bgm. Josef Pleikner bringt den Letter of Intent zur Abstimmung:<br />

Antrag: Den vorliegenden Letter of Intent (LOI) zwischen dem Land<br />

Kärnten, den Projektgemeinden und der Soravia Gruppe<br />

betreffend dem Projekt „Pier One“ zu genehmigen.<br />

Abstimmung: 13 : 10 (Gegenstimmen: GV DI (FH) Lagger, GV DI Schuster,<br />

GR Ing. Klinar, GR Mag. Printschler, GR Friedrich,<br />

GR Lagger, GR Mansbart, EM Strauss, GR Hofer,<br />

GR Pertl)<br />

Nachdem keine weiteren Wortmeldungen mehr vorliegen schließt der Vorsitzende<br />

die Sitzung des Gemeinderates um 21.50 Uhr.<br />

Protokollführerin: Amtsleitung:<br />

Edith Eder AL-Stv. Ferdinand Joham<br />

Vorsitzender:<br />

Bgm. Josef Pleikner<br />

17


Protokollunterfertiger: Protokollunterfertiger:<br />

GR Anton Pertl GR Maximilian Mansbart<br />

18

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