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Altersjubilare - Wir gratulieren Sitzung des Ortsrates ... - Wadern

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SEITE 4 - AMTLICHES BEKANNTMACHUNGSBLATT DER STADT WADERN NR. 12/2006<br />

Im Zusammenhang dieser gesamten Problematik ist es aus Sicht<br />

der Stadt <strong>Wadern</strong> auch wichtig darauf hinzuweisen, dass im derzeit<br />

gültigen LEP ‚Siedlung’ von 1997 die Entwicklung der Zahl der Einwohner<br />

in der Stadt <strong>Wadern</strong> nicht eingetreten ist.<br />

Demnach sollte sich die Bevölkerung von 17.034 (1997) bis 2005 um<br />

5,25 % auf 16.185 Personen verringern. Am 31. Dezember 2005 lebten<br />

17.172 Menschen im Stadtgebiet!<br />

Es gibt aus Sicht der Stadt <strong>Wadern</strong> aus dem Entwurf <strong>des</strong> neuen<br />

LEP ‚Siedlung’ aber auch Positives zu vermelden: Der Status der<br />

Stadt <strong>Wadern</strong> als Mittelzentrum im Hochwald wird weiterhin festgeschrieben.<br />

Damit wird den in unserer Stadt vorhandenen Verwaltungs- und<br />

Behördenstrukturen, Bildungsstrukturen sowie Dienstleistungs- und<br />

Unternehmensstrukturen mit der vorhandenen Anzahl von 5.682<br />

Arbeitsplätzen im Stadtgebiet Rechnung getragen.<br />

Insgesamt gesehen ist nach meiner Meinung aus Sicht der Stadt<br />

<strong>Wadern</strong> der Entwurf <strong>des</strong> neuen LEP ‚Siedlung’ dennoch abzulehnen,<br />

weil er durch seine Vorgaben insbesondere in der Wohneinheitenbilanzierung<br />

die Kommunen im ländlichen Raum und damit<br />

auch die Stadt <strong>Wadern</strong> in ihrer Entwicklung entscheidend beschneidet<br />

und der Gestaltungsspielraum dieser Kommunen nahezu genommen<br />

wird.“<br />

Zusammenfassend stellt Helmut Turner für die CDU-Fraktion folgende<br />

Forderungen:<br />

„1. Förderprogramme zur Entwicklung neuer Baukonzepte in den<br />

Ortskernen sowie zur Baustellenschaffung in den Kerngebieten<br />

(Grundstückspreise nicht höher als Bauland auf der grünen<br />

Wiese).<br />

2. Weiterentwicklung der Ortskerne durch ein Programm zum Erhalt<br />

bzw. zur Förderung <strong>des</strong> Infrastrukturangebotes (modifiziertes<br />

Dorferneuerungsprogramm)<br />

3. Fortsetzung der Siedlungsachse 2. Ordnung Saarbrücken - Lebach<br />

bis <strong>Wadern</strong> (Regionallinie R 3)<br />

4. - Möglichkeit der Ausweisung neuer Baugebiete für den Eigenbedarf<br />

in allen Stadtteilen<br />

- Vertrauensschutz für die Weiterentwicklung bereits begonnener<br />

Baugebiete<br />

- Nicht Anrechnung von Baustellen ohne Bauverpflichtung in<br />

privater Hand - evtl. steuerliche Regelung<br />

- Berücksichtigung <strong>des</strong> Arbeitsplatzangebotes bei der Zuweisung<br />

von Wohneinheiten<br />

5. Konzentration aller Bemühungen der Stadt auf die Vermarktung<br />

<strong>des</strong> Gewerbegebietes „Am Hals“ zur Stärkung und Sicherung<br />

<strong>des</strong> Mittelzentrums <strong>Wadern</strong><br />

6. Mehr Eigenverantwortung für die Stadt innerhalb festgelegter<br />

Höchstgrenzen“<br />

Stellungnahme Michael Dewald, Vorsitzender der SPD-Fraktion:<br />

„Herr Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren, beim Lesen<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan ‚Siedlung’ fühlte ich mich an den Ausspruch<br />

von Berthold Brecht erinnert: „Das Gegenteil von Gut ist<br />

gut gemeint.“<br />

Sicherlich sind die grundsätzlichen Zielsetzungen dieses LEP ‚Siedlung’<br />

vernünftig.<br />

Dass bei der Ausweisung neuer Siedlungsgebiete der demographischen<br />

Entwicklung Rechnung zu tragen ist, wird gewiss niemand<br />

in Abrede stellen wollen.<br />

Dass einer weiteren Zersiedlung der Landschaft entgegenzuwirken<br />

ist - insbesondere dann, wenn gleichzeitig Leerstände in den Ortskernen<br />

drastisch zunehmen, ist ebenfalls eine Selbstverständlichkeit.<br />

Wenn dies in der operativen Umsetzung jedoch dazu führt, dass<br />

einer Stadt wie <strong>Wadern</strong>,<br />

- deren Status als Mittelzentrum ausdrücklich bestätigt wird, in der<br />

ein Arbeitsplatzüberhang vorhanden ist,<br />

- die aufgrund der Vorzüge, die unsere Landschaft bietet, gerade<br />

als Wohngegend attraktiv ist<br />

bis 2020 keine einzige Wohneinheit zugeteilt wird, dann lässt dies<br />

nur eine Schlussfolgerung zu:<br />

Dieser LEP ‚Siedlung’ ist handwerklich stümperhaft umgesetzt<br />

worden.<br />

Wenn dieser Plan in der vorliegenden Form in Kraft tritt, würde<br />

dies dazu führen, dass<br />

der ländliche Raum in geradezu eklatanter Weise benachteiligt wird;<br />

die demographische Entwicklung der Bevölkerung bei uns beschleunigt<br />

wird, da gerade junge bauwillige Familien wegziehen müssten,<br />

mit all den Folgeerscheinungen für die Infrastruktur, den Verlust<br />

an Kaufkraft sowie den Auswirkungen auf die soziale Struktur<br />

in unseren Dörfern.<br />

Die SPD-Fraktion fordert daher:<br />

- Die Anrechnung alter Baulücken muss begrenzt werden.<br />

- Die Zuteilung von Wohneinheiten muss derart gestaltet werden,<br />

dass der tatsächliche Eigenentwicklungsbedarf der Dörfer berücksichtigt<br />

wird.<br />

- Der Wohnbedarfswert <strong>des</strong> Mittelzentrums darf nicht nur auf den<br />

Zentralort <strong>Wadern</strong> angewendet werden, sondern muss zumin<strong>des</strong>t<br />

auch auf die Industrieschwerpunkte Büschfeld und Lockweiler<br />

Anwendung finden - Stichwort ‚Wohnortnahes Arbeiten’<br />

- Die innerörtliche Erschließung muss anders behandelt werden,<br />

als Erschließungen in der Ortsperipherie.<br />

- Um vorhandene Baulücken schließen zu können, muss den Kommunen<br />

ein entsprechen<strong>des</strong> Instrumentarium zur Verfügung gestellt<br />

werden.<br />

- Bezug nehmend auf die Situation in den Ortskernen, sind Mittel<br />

zu Verfügung zu stellen, um entstandene Missstandsareale neu<br />

ordnen zu können.<br />

- Anbindung <strong>Wadern</strong> an Siedlungsachse über Lebach hinaus<br />

- Einhalten gemachter Zusagen für die abschnittsweise Erschließung<br />

qualifizierter, Wohnraum schaffender Baugebiete<br />

Darüber hinaus ist es aus unserer Sicht nach <strong>Wir</strong>ksamwerden eines<br />

neuen LEP ‚Siedlung’ dringend notwendig - wie in den vergangenen<br />

Jahren übrigens durch unseren ehem. Stadtratskollegen H.<br />

W. Dussing erfolgreich praktiziert - in zahlreichen informellen Gesprächen<br />

mit der Lan<strong>des</strong>planung Interpretationsspielräume <strong>des</strong><br />

Planes in unserem Sinne zu nutzen, um die faktische Situation weiter<br />

zu entschärfen.<br />

Für die heutige Abstimmung ist für die SPD-Stadtratsfraktion jedoch<br />

aus den dargelegten Gründen klar, dass wir dem vorliegenden<br />

Lan<strong>des</strong>entwicklungsplan ‚Siedlung’ nicht zustimmen können.“<br />

Stellungnahme Bernd Theobald, Vorsitzender Fraktion Liste Pro<br />

Hochwald:<br />

„Bis 2015 wird es vermutlich 54.000 Saarländerinnen und Saarländer<br />

weniger geben als heute. Das sind mehr Einwohner als die Kommunen<br />

<strong>Wadern</strong>, Weiskirchen, Losheim am See und Nonnweiler zusammen<br />

aufweisen können. Diese demographischen Veränderungen<br />

stellen die Gemeinden vor große Herausforderungen, die Diskussion<br />

um Grundschulen, Kindergärten, Sportanlagen usw. der<br />

letzten Monate belegen dies deutlich. Die Fortschreibung <strong>des</strong> jetzt<br />

vorliegenden Entwurfes <strong>des</strong> LEP aus dem Jahr 1997 trägt dem Rechnung.<br />

Die zunehmende Zersiedlung der Orte bei zunehmenden Leerständen<br />

in den Ortskernen und einer zurückgehenden Bevölkerung<br />

zwingt zum Umdenken.<br />

Bis hierhin tragen wir die Ausführungen <strong>des</strong> nun vorliegenden Entwurfes<br />

<strong>des</strong> LEP ‚Siedlung’ mit. Auch die Feststellung, dass <strong>Wadern</strong><br />

weiterhin als Mittelzentrum eingestuft ist, nehmen wir wohlwollend<br />

zur Kenntnis. Dies ist jedoch kein Zugeständnis <strong>des</strong> LEP, dies<br />

ist vielmehr das Ergebnis der Betrachtung unserer Infrastruktur<br />

unter Zugrundelegung der relevanten Kennzahlen.<br />

Problematisch ist jedoch die Vorgehensweise bei der Festlegung<br />

<strong>des</strong> künftigen Bedarfes an Bauland. Hier werden Kennzahlen festgelegt,<br />

die den Bedarf an Baustellen auf Grund eines Berechnungsmodells<br />

festlegen und nicht nach der tatsächlichen Nachfrage.<br />

Hier werden Siedlungsachsen definiert (Autobahnen, Schienen gebundene<br />

Verkehrswege, geplante Trassen der Saarbahn), die den<br />

daran gelegenen Kommunen Vorteile verschaffen.<br />

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang: die geplante Nord-Saarland-Straße,<br />

die den angrenzenden Kommunen bei der Ermittlung<br />

<strong>des</strong> künftigen Baulandbedarfes Vorteile brächte, wenn sie als Siedlungsachse<br />

berücksichtigt würde, bleibt bei der Betrachtung außen<br />

vor. <strong>Wadern</strong> und seine Stadtteile tragen die Nachteile (sprich: Verkehrsbelastung),<br />

mögliche Vorteile werden uns so vorenthalten.<br />

Problematisch ist auch das Verfahren der Anrechnung bestehender<br />

Baulücken. Es ist angemessen, dass die Bauflächen, die sich in<br />

der Verfügungsgewalt der Kommunen befinden, auf den künftigen<br />

Bedarf angerechnet werden. Nicht korrekt ist nach unserem Dafürhalten<br />

jedoch die Anrechnung der Baulücken, die sich in Privatbesitz<br />

befinden. Hier hat die Stadt <strong>Wadern</strong> keinerlei Einflussmöglichkeit<br />

bezüglich einer zeitnahen Bebauung und auch keine Weisungsbefugnis,<br />

was den Verkauf dieser Grundstücke betrifft. Dies wollen<br />

wir auch nicht haben, denn es bedeutet einen massiven Eingriff in<br />

die Rechte der Bürger. Aus diesem Grund können wir nicht akzeptieren,<br />

dass die Anrechnung dieser im Privatbesitz befindlichen<br />

Grundstücke die Erschließung von neuem Bauland auf Jahre verhindert,<br />

obwohl der Bedarf in einigen Stadtteilen absolut gegeben ist.<br />

Die größte Problematik entsteht jedoch dadurch, dass bereits zugesagter<br />

Baugebiete durch die Überarbeitung <strong>des</strong> LEP ‚Siedlung’ nun<br />

doch nicht zu Stande kommen. Die Behörde, die in der Vergangenheit<br />

Zusagen gemacht hat, auf die sich die Verantwortlichen in der<br />

Stadt verlassen haben, machen nun eine Kehrtwende und zerstören<br />

so das Vertrauen in eine konstruktive und zielgerichtete Zusammenarbeit<br />

der Kommunen mit der Lan<strong>des</strong>regierung.<br />

Pro Hochwald lehnt den vorliegenden Entwurf <strong>des</strong> LEP ‚Siedlung’<br />

in den vorgenannten Teilbereichen ab. <strong>Wir</strong> fordern die Aufnahme<br />

der künftigen Nord-Saarland-Straße als Siedlungsachse im LEP und<br />

die Anerkennung bereits zugesagte Baugebiete im Bereich der Stadt<br />

<strong>Wadern</strong>. Weiterhin sollen nur die Bauplätze bei der Ermittlung <strong>des</strong><br />

künftigen Baulandbedarfes angerechnet werden, die sich im Eigentum<br />

der Stadt <strong>Wadern</strong> befinden oder mit einer Fristsetzung bezüglich<br />

<strong>des</strong> Baubeginns versehen sind.<br />

Das Leerstands-Verzeichnis der Stadt <strong>Wadern</strong> ist ein erster Schritt.<br />

Die Verwaltung muss das Gespräch mit den obersten Planungsbehörden<br />

suchen, um die angesprochenen Kritikpunkte, hier besonders<br />

die Anrechnungssystematik, zu erörtern und nachzubessern.<br />

Die Stadt <strong>Wadern</strong> muss einen größeren Gestaltungsspielraum haben.“<br />

Der FWG/FBL-Fraktionsvorsitzende Hans-Paul Woll findet den<br />

vorliegenden Entwurf <strong>des</strong> LEP „Siedlung“ aus der Sicht der Stadt<br />

als unakzeptabel. Zusätzlich zu den bisher vorgetragenen Nachbesserungen<br />

durch die Kollegen Fraktionsvorsitzenden fordert er die Attraktivitätssteigerung<br />

entstehender Gewerbegebiete durch wettbewerbsfähige<br />

Preisgestaltung und eine Verstärkung der Bemühungen<br />

zur Vermarktung der neu entstehenden Gewerbeflächen „Am Hals“.<br />

Zusammenfassend stellt Bürgermeister Fredi Dewald fest, dass der<br />

LEP „Siedlung“ in der vorliegenden Form im Rat auf einstimmige<br />

Ablehnung stößt.

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