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Programm und Kurzfassungen zum interdisziplinären Seminar ...

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38<br />

• Bei 31 Ärzten sind 1/4 der Patienten Sportler. Eine Subgruppenanalyse zeigte massive<br />

Pro-bleme im Fußbereich. „(stark entzündliche Interdigitalmykose (=Mykose der Zwischenzehenräume)<br />

<strong>und</strong> hochgradig quantitativer Befall der Zehennägel)“ (ebd., 22).<br />

• Bei der Mehrzahl der Ärzte, 288 von 580, sind lediglich 40% der Patienten Sportler.<br />

• 304 von 576 Dermatologen (53,6%) glauben, dass durch ungleiche Belastung des Fußes<br />

bei Sportlern vermehrt Onychomykosen (=Nagelpilze) auftreten. Ärzte die überwiegend<br />

Schwimmer <strong>und</strong> Läufer betreuen, bestätigten dies sogar zu 79,5%. In 90,9% der Fälle ist<br />

dabei der Großzehennagel betroffen.<br />

• Nur 257 Dermatologen, also etwa die Hälfte (45%), sehen einen Zusammenhang zwischen<br />

dem Befallsmuster <strong>und</strong> der Sportart.<br />

6. Therapie<br />

Das größte Problem bei der Behandlung von Mykosen ist wohl die Tatsache, dass viele Betroffene<br />

Mykosepatienten entweder sehr spät, oder sogar gar nicht <strong>zum</strong> Arzt gehen. Häufig wird die Mykose<br />

unterschätzt <strong>und</strong> daher überhaupt nicht, oder, mit aus der Werbung bekannten, oft nicht ausreichenden<br />

Medikamenten, behandelt. Wenn dann die ersten Symptome wie z.B. das unangenehme<br />

Jucken ausbleiben, neigt man dazu, die Behandlung nach wenigen Tagen abzubrechen, wobei so<br />

schnell weder der Pilz beseitigt, noch die Haut geheilt ist. „Empfohlen wird eine Behandlungszeit<br />

von 3 Wochen“ (ÄRZTE ZEITUNG 2004b). Die Infektionen werden meist mit einem Antimykotikum<br />

behandelt, welches auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen wird. Dieses gibt es in Form von<br />

Cremes, Puder, Gel oder Spray. Alternativ dazu gibt es eine Kombinationstherapie, bestehend aus<br />

einer lokalen Therapie <strong>und</strong> oral einzunehmenden Medikamenten. Nach (ULBRICHT/ TIETZ 2003,<br />

10) sollten, um die Erreger festzustellen, bei Onychomykosen <strong>und</strong> großflächigem Pilzbefall, myktische<br />

Untersuchungen durchgeführt werden. ln allen Fällen ist es aber ratsam, einen Dermatologen<br />

aufzusuchen.<br />

7. Prophylaxe<br />

Die Beste \/orsorge gegen Fuß- bzw. Nagelpilz ist es natürlich, die erwähnten Risikofaktoren für<br />

Sportler so weit es geht zu vermeiden. Wichtig ist, möglichst keinen Schritt barfuß in Bädern, Saunen<br />

oder Sporthallen zu tun, die Schuhe nach dem Tragen 24 St<strong>und</strong>en zu lüften, auf eine gute<br />

Durchblutung der Füße zu achten, Socken (mit möglichst hohem Baumwollanteil, da diese mehr<br />

Feuchtigkeit aufnehmen <strong>und</strong> bei 90° gekocht werden können) täglich zu wechseln <strong>und</strong> darauf zu<br />

achten, die Zehenzwischenräume gut abzutrocknen.<br />

8. Bewertung<br />

Es gibt gute Argumente, weshalb Sportler häufig Fußpilz bekommen. Die oben angeführten Risikofaktoren<br />

für Pilze, bzw. die Voraussetzungen die vorhanden sein müssen, werden von Sportlern<br />

sicherlich erfüllt. Allerdings ist im Gegensatz zu den Aussagen der Dermatologen nicht deutlich<br />

dass Sportler überdurchschnittlich häufiger betroffen sind als Nicht-Sportler. Zu viele hier nicht<br />

aufgeführte, oder in den Untersuchungen unberücksichtige Risikofaktoren zeigen, dass fast jeder<br />

eine dieser Voraussetzungen erfüllt <strong>und</strong> damit potentieller „Pilzkranker“ ist. Es sei denn er ist genetisch<br />

nicht dazu veranlagt <strong>und</strong> das ist wohl das Ausschlaggebende, dann ist auch z. B. das Barfußlaufen<br />

für ihn kein Risiko.<br />

Literatur<br />

ÄRZTE ZEITUNG: Aktion „Füße <strong>zum</strong> Verlieben“ läuft im Mai an. Online im Internet:<br />

URL: http://www.aerztezeitung.de/medizin/haut haare/Pilze! [Stand 04.01 2004a].<br />

ÄRZTE ZEITUNG: Beim Slip-Anziehen heißt es: aufgepasst! Online im Internet:<br />

URL: http://www.aerztezeitung.de/medizin/haut haare/pilze! [Stand 04.01 2004b].<br />

BRUKER, M. 0. / GUTJAHR, 1.: Candida albicans, Pilze, Mykosen, Bakterien. Mythen <strong>und</strong> Fakten. Lahnstein, 1997.<br />

N0LTING, S.: Nein, nicht jeder Schießplatz der Soldaten ist ein Sprießplatz der Pilze. Online im internet:<br />

URL : http://www.aerztezeitung.de/medizin/haut haare/Pilze! [Stand 04.01 2004].<br />

NOLTING, C. / NOLTING, S. / ULBRICHT, H.: Onychomykosen. Steigerung der Therapieeffizienz durch konsequent<br />

durchgeführte Kombinationstherapie. Time and more. Magazin für Dermatologen. Sonderdruck 3, 3, 2001.<br />

ULBRICHT, H. M. / PREUSS, M.: Pilze lieben Sportlers Fuß <strong>und</strong> Schuh. Erste Ergebnisse einer b<strong>und</strong>esweiten Befragung<br />

unter Dermatologen. In: Ärztliche Praxis Dermatologie 6 (2000) Sonderdruck, 22-24.<br />

ULBRICHT, H./TIETZ H.-J.: Sport <strong>und</strong> Mykosen. Pilzerkrankungen bei Sportlern. Langenhagen 2003.

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