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Ausgabe 4/2007 - zum Download - BLV

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Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung<br />

Zusammenfassung zur IUS-Umfrage<br />

Die Umsetzung einer Integrierten Unternehmenssoftware<br />

(im Weiteren als IUS bezeichnet)<br />

im Fach „BWL“ oder auch „Berufliche<br />

Kompetenz“ ist im Lehrplan vieler Schularten<br />

mittlerweile vorgegeben. So wurde beispielsweise<br />

im vergangenen Jahr der Lehrplan für<br />

die Berufsfachschule für Wirtschaft und in<br />

diesem Schuljahr der für die Groß- und Außenhandelskaufleute<br />

neu geordnet. Auch hier ist<br />

der Einsatz einer IUS vorgesehen.<br />

Der VLW hat nun in allen kaufmännischen<br />

Schulen in Baden-Württemberg auf freiwilliger<br />

Basis eine Umfrage zu diesem Thema durchgeführt,<br />

sofern dort Kolleginnen und Kollegen<br />

eine IUS für ihren Unterricht einsetzten. Erfreulicherweise<br />

konnten fast 450 ausgefüllte<br />

Fragebögen von 65 Schulen, die an der Umfrage<br />

teilgenommen haben, ausgewertet werden.<br />

Der VLW bedankt sich für das große Interesse<br />

und die gute Zusammenarbeit.<br />

Hier nun einige ausgewählte Ergebnisse in<br />

komprimierter Form. Die ausführlichen Ergebnisse<br />

können im Internet unter www.vlwbw.de<br />

nachgelesen werden.<br />

Einige allgemeine Informationen: 48 Schulen<br />

setzen als Software Navision ein, 13 Schulen<br />

haben sich für Lexware entschieden. Vier<br />

Schulen verwenden andere Programme. Es<br />

unterrichten 675 Kollegen, das entspricht<br />

ca. 15% des Gesamtkollegiums, in 6 verschiedenen<br />

Schularten und den dazugehörenden<br />

Fächern eine IUS.<br />

Zu fast 70 % haben sich Kollegen autodidaktisch<br />

beziehungsweise mit Hilfe von Handreichungen<br />

des Landesinstituts für Schulentwicklung<br />

in eine IUS eingearbeitet. Als<br />

Unterrichtsmaterial verwenden über 60 %<br />

selbst erstellte Arbeitsblätter und Kopien<br />

der Schülerhandreichungen. Die Bedienung<br />

der Software kann in den meisten Schularten<br />

nicht mit einem Buch begleitet werden, da<br />

geeignete schlichtweg nicht zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Ein Datenaustausch zwischen IUS und einem<br />

anderen Tabellenkalkulations- oder Textverarbeitungsprogramm<br />

findet zu 70 % nicht<br />

statt. Lediglich 115 Kollegen führen einen<br />

Datenaustausch mit einem Tabellenkalkulationsprogramm<br />

durch.<br />

45 % der Kollegen geben an, die Stundenanzahl,<br />

in der IUS unterrichtet wird, nicht zur Vertiefung<br />

des theoretischen Stoffes zu verwenden.<br />

20 % sprechen sich für eine Vertiefung des<br />

Theoriestoffes aus. Im Berufsschulbereich ist<br />

die Meinung zu dieser Frage nicht eindeutig.<br />

Im Großhandel tendiert die Mehrheit zu einer<br />

Vertiefung, im Einzelhandel würden die Kollegen<br />

sich teilweise eine Vertiefung wünschen.<br />

Für die Industriekaufleute werden alle drei<br />

Varianten gleichermaßen genannt.<br />

Grundsätzlich sprechen sich 70 % der Kollegen,<br />

die den Fragebogen ausgefüllt haben, für<br />

Der Einzug des Glücks an der<br />

Willy–Hellpach–Schule in Heidelberg<br />

Nach den ersten Unterrichtswochen<br />

kann der Schulleiter Ernst Fritz-Schubert<br />

und sein Kollegium der Willy-Hellpach-Schule<br />

in Heidelberg für das neue<br />

Unterrichtsfach „Glück“ eine positive<br />

Bilanz ziehen. Sowohl die Schüler als<br />

auch die nationale und internationale<br />

Presse haben das Projekt mit Begeisterung<br />

aufgenommen. Auch die Delegation<br />

des Fachbereichs „Wirtschaft und<br />

Verwaltung“ des Berufsschullehrerverbands<br />

hat das Unterrichtskonzept bei<br />

einem Besuch am 16.10.<strong>2007</strong> positiv<br />

bewertet.<br />

Das Fach „Glück“ ist nicht fern jeder Re-<br />

alität anzusiedeln, sondern vermittelt<br />

konkrete Inhalte aus den Bereichen<br />

Lebensfreude und Lebenskompetenz.<br />

OStD Fritz-Schubert hat bei der Ausarbeitung<br />

seines Lehrplanentwurfs darauf<br />

geachtet, dass er den Bildungsbegriff<br />

im Sinne einer positiven Lebensvorbereitung<br />

verändert. Mit der Bezeichnung<br />

des Faches „Glück“ bezieht er sich auf<br />

die Sehnsucht der Menschen nach Glück.<br />

Glück ist deshalb im Augenblick „mainstream“,<br />

weil die Menschen erkennen,<br />

dass mit der weitgehenden Befriedigung<br />

materieller Wünsche die Zufriedenheit<br />

nur bedingt erreichbar ist.<br />

Die Willy-Hellpach-Schule bewegt sich<br />

mit dem Wahlfach „Glück“ nicht auf völlig<br />

den Einsatz einer IUS im Unterricht aus. Die<br />

am häufigsten genannten Gründe sind der damit<br />

verbundene Praxisbezug und der vereinfachte<br />

Überblick über Geschäftsprozesse. Die<br />

Kritiker bemängeln, die Komplexität einer IUS<br />

erschwere den Blick für das Wesentliche. Außerdem<br />

sind sie der Meinung, die betriebliche<br />

Realität werde nicht abgebildet.<br />

In allen betrachteten Schularten sind sich 63<br />

% der befragten Kollegen einig, die IUS unterstützt<br />

das Schülerverständnis für betriebliche<br />

Geschäftsprozesse nur teilweise. Auch auf die<br />

Frage, ob die Schüler gerne mit einer IUS arbeiten,<br />

antworten 70 % mit teilweise.<br />

Ein Drittel der Kollegen machte Verbesserungsvorschläge:<br />

eine Software einsetzten,<br />

die auch in den Betrieben verwendet wird,<br />

keine Prüfungsrelevanz, bessere organisatorische<br />

Rahmenbedingungen wie z.B. Kompaktkurs,<br />

kleinerer Klassenteiler oder weniger<br />

Mandanten.<br />

Die Betrachtung der Verbesserungsvorschläge<br />

ergab, dass ein Teil der aufgeführten Vorschläge<br />

bereits umgesetzt wurde.<br />

Kerstin Hollwedel<br />

Die komplette Zusammenfassung mit den graphischen<br />

Auswertungen befindet sich auf der<br />

Hompage www.blv-bw.de.<br />

1 Zweijährige zur Prüfung der FSR führende<br />

Berufsfachschule - Schulversuchsplan „Berufsfachliche<br />

Kompetenz“, Seite 2.<br />

neuem Terrain, sondern möchte das traditionelle<br />

Fächerangebot ergänzen. Auf<br />

der Grundlage der aristotelischen Philosophie,<br />

durch wissenschaftliche Be-<br />

gleitung und die Unterstützung von Ex-<br />

perten wie Ärzten, Schauspielern und<br />

Familientherapeuten, präsentiert sich<br />

das Projekt seriös und kompetent. Im<br />

Sinne des ursprünglichen Bildungsbe-<br />

griffes werden Inhalte aus den Berei-<br />

chen Religion und Ethik, Theaterpädagogik,<br />

Biologie und Sport nicht nur miteinander<br />

verknüpft, sondern neben der<br />

kognitiven auch auf der emotionalen<br />

und körperlichen Ebene vermittelt. Dadurch<br />

können Selbstsicherheit, Verantwortung,<br />

Zuversicht und Lebensfreude<br />

der Schülerinnen und Schüler maßgeblich<br />

gefördert werden. Seine Schülerinnen<br />

und Schüler sollen auf keinen<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 27

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