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Ausgabe 4/2007 - zum Download - BLV

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Allgemeinbildung<br />

Allgemein bildende Fächer im<br />

beruflichen Schulwesen<br />

Wer sich mit der Bedeutung der allgemein<br />

bildenden Fächer im beruflichen<br />

Schulwesen befasst, wird je nach Fach<br />

und Schulart immer wieder vor Problemen<br />

der Abgrenzung stehen.<br />

Eine genaue Trennung zwischen allgemeiner<br />

und beruflicher Bildung ist nicht<br />

immer möglich, weil berufliche Kompetenzen<br />

Schlüsselqualifikationen beinhalten,<br />

die sowohl berufsfachliche als<br />

auch allgemein bildende Fähigkeiten<br />

umschreiben (z. B. Methoden-, Personal-,<br />

Sozialkompetenz). Beispiele für Inhalte,<br />

welche die bisherige Trennungslinie<br />

der „klassischen“ beruflichen und<br />

allgemein bildenden Fächer überschreiten,<br />

lassen sich genug finden:<br />

Lebenslauf und Bewerbergespräch, Ge-<br />

schäftsbriefe und Betriebliche Kommunikation<br />

im Fach Deutsch, profilbezogene<br />

Inhalte im Fach Englisch, Inhalte<br />

des Faches Global Studies am Beruflichen<br />

Gymnasien, um nur wenige zu<br />

nennen.<br />

Ein weiterer Aspekt beruflicher und<br />

Angestellte<br />

allgemeiner Bildung ist die Fähigkeit<br />

zur Selbstorganisation. Schülerinnen<br />

und Schüler müssen heute verstärkt in<br />

die Lage versetzt werden, Inhalte und<br />

Wissen selbstständig zu erschließen<br />

und neu zu organisieren, um aktiv an<br />

der Lebens- und Berufswelt der Zukunft<br />

teilhaben zu können. Was über den<br />

technologischen Wandel hinaus bleibt,<br />

ist die Fähigkeit, Wissen und Können<br />

jeweils unter veränderten Bedingungen<br />

anwenden zu können.<br />

Berufstätigkeit in einer globalisierten<br />

Welt verlangt auch verstärkt Fähigkeiten<br />

und Kompetenzen, die bisher der<br />

„klassischen“ Allgemeinbildung zuge-<br />

sprochen wurden. Ein Mitarbeiter einer<br />

deutschen Firma im Ausland wird<br />

scheitern, wenn er nicht über notwendige<br />

interkulturelle Kompetenzen im<br />

Umgang mit seinen Kollegen vor Ort<br />

verfügt. Und wer sich nicht über Kunst,<br />

Literatur, Theater und Musik unterhalten<br />

kann, wird beim gesellschaftlichen<br />

„small talk“ Außenseiter bleiben.<br />

Nicht zuletzt liegt der eigenständige<br />

Eingruppierung: 3 Fragen an<br />

Ottmar Wiedemer, Referat Angestellte<br />

<strong>BLV</strong>: Herr Wiedemer, der TV-L ist seit<br />

dem 1.11.2006 in Kraft. Warum gibt es<br />

immer noch keine neue Entgeltordnung?<br />

Welche Erwartungen haben Sie an eine<br />

neue Entgeltordnung?<br />

Wiedemer: Der TV-L ist in der Tat seit<br />

dem 1.11.2006 in Kraft, jedoch noch<br />

nicht abgeschlossen. Zur Neugestaltung<br />

des Tarifrechts gehören nicht nur die<br />

neuen Mantelregungen, sondern auch<br />

neue Eingruppierungsvereinbarungen, da<br />

diese z. T. überholt bzw. so verkrustet<br />

sind, dass sie nicht mehr die Wirklichkeit<br />

abbilden. Ein zeitgemäßes und zukunftsfähiges<br />

Eingruppierungssystem,<br />

das sich an der aktuellen Arbeitswelt<br />

orientiert, gilt es zu entwickeln. Ohne<br />

Eingruppierung ist der TV-L kein Neu-<br />

bau, sondern noch immer eine Baustelle.<br />

Dies hat unsere Dachorganisation,<br />

die dbb tarifunion, der Arbeitgeberseite<br />

gegenüber auch deutlich <strong>zum</strong> Ausdruck<br />

gebracht.<br />

<strong>BLV</strong>: Was hat der TVÜ mit der neuen Entgeltordnung<br />

zu tun?<br />

Wiedemer: Beim Abschluss von TVöD<br />

und TV-L sind die Tarifpartner davon<br />

ausgegangen, dass die Verhandlungen<br />

zur Entgeltordnung unverzüglich aufgenommen<br />

werden. Einige Fristen und<br />

Termine im Besitzstandsrecht des TVÜ<br />

wurden unter diesen Vorzeichen vereinbart.<br />

Es ist nicht zu einer unverzüglichen<br />

Aufnahme der Verhandlungen<br />

gekommen, was im Wesentlichen an der<br />

Blockadehaltung der Arbeitgeberseite<br />

Bernhard Arnold<br />

Wert der allgemein bildenden Fächer<br />

auch darin, dass sie zur Persönlichkeitsbildung<br />

beitragen.<br />

Das <strong>BLV</strong>-Referat „Allgemeine Bildung“<br />

hat sich zur Aufgabe gemacht, die Rolle<br />

und Bedeutung der allgemein bildenden<br />

Fächer im beruflichen Schulwesen<br />

stärker ins Blickfeld zu nehmen sowie<br />

deren Bedeutung herauszustellen. Es<br />

möchte aber auch die Interessen der<br />

Kolleginnen und Kollegen in den beruflichen<br />

Schulen vertreten, die allgemein<br />

bildende Fächer unterrichten.<br />

Bernhard Arnold<br />

Ottmar Wiedemer<br />

insbesondere im kommunalen Bereich<br />

lag.<br />

<strong>BLV</strong>: Welche Konsequenzen hat die fehlende<br />

Entgeltordnung für die Lehrkräfte<br />

im Angestelltenverhältnis?<br />

Wiedemer: Bis zur endgültigen Verabschiedung<br />

einer neuen Entgeltordnung<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 37

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