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Ausgabe 4/2007 - zum Download - BLV

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Fusionstag<br />

ehemaligen Oberschulamts in die Regierungspräsidien.<br />

Die Glaubwürdigkeit<br />

der Landesregierung messe er letztendlich<br />

an der Umsetzung der Lebensarbeitszeitverlängerung<br />

im Öffentlichen<br />

Dienst. Die Umsetzung müsse zeit- und<br />

wirkungsgleich mit den Regelungen für<br />

die freie Wirtschaft und für die Bundesbeamten<br />

erfolgen. Eine Sonderregelung<br />

auf dem Rücken der baden-württembergischen<br />

Beamten lehnte er unter<br />

großem Beifall der Gäste und der Delegierten<br />

rundweg ab.<br />

Die anschließende Festrede hielt Kul-<br />

tusminister Helmut Rau. Unter dem<br />

Motto „Perspektiven der beruflichen<br />

Bildung“ lobte er das duale System als<br />

äußerst flexibel und innovativ. Es sei<br />

wie kein anderes System der Berufsausbildung<br />

in der Lage, den notwendigen<br />

qualifizierten Fachkräftebedarf<br />

zu decken und sorge für einen europaweit<br />

vorbildlichen Stand der Jugendarbeitslosigkeit.<br />

Für die Zukunft wünsche<br />

er sich mehr junge Menschen, die<br />

Auslandsqualifikationen ausbildungsbegleitend<br />

oder unmittelbar nach der<br />

Ausbildung erwerben. Auf mindestens<br />

4 % solle in den nächsten Jahren der<br />

derzeitige Anteil von 1 % gesteigert<br />

werden, so der Wunsch des Kultusministers.<br />

Europa müsse als Raum der grenzenlosen<br />

Möglichkeiten und Chancen<br />

erlebt, begriffen und erfahren werden.<br />

Minister Helmut Rau beglückwünschte<br />

<strong>zum</strong> Schluss seiner Rede noch einmal<br />

die Anwesenden zu ihrem heutigen Verschmelzungsbeschluss,<br />

zu ihrem „couragierten,<br />

in die Zukunft gewandten<br />

Schritt“. Ihm sei bewusst, dass der<br />

vereinte Berufsschullehrerverband zukünftig<br />

für das Kultusministerium kein<br />

leichterer Verhandlungspartner sein<br />

werde. Er gehe davon aus, dass der neue<br />

Berufsschullehrerverband „weiterhin<br />

ein harter, aber fairer und dem konstruktiven<br />

Dialog verpflichteter Verhandlungspartner“<br />

bleiben werde.<br />

Ein Traum, ein lang gehegter Wunsch,<br />

ein Ziel vieler Kolleginnen und Kollegen<br />

in Baden-Württemberg geht in Erfüllung...“-<br />

mit diesen Worten begann der<br />

<strong>BLV</strong>-Vorsitzende Waldemar Futter seine<br />

Minister Helmut Rau beglückwünscht den <strong>BLV</strong>-Vorstand zu ihrem heutigen Verschmelzungsbeschluss.<br />

Rede zur Fusion. Noch mehr und besser<br />

Einfluss auf sich veränderbare Rahmenbedingungen<br />

nehmen, schneller agieren<br />

und reagieren, zur Professionalisierung<br />

zusätzliche hauptamtliche Mitarbeiter/<br />

innen einstellen zu können - das waren<br />

einige Gründe, „warum wir diesen<br />

Schritt getan haben“, erläuterte Waldemar<br />

Futter. Lehrerinnen und Lehrer<br />

seien nach den Worten des Bundespräsidenten<br />

Horst Köhler „Helden des Alltags“,<br />

denen die Menschen in Deutschland<br />

zu 82 % vertrauten. Die berufliche<br />

Bildung in Baden-Württemberg belege<br />

seit Jahren im Bildungsmonitor des Instituts<br />

der deutschen Wirtschaft Platz<br />

1. Auszubildende aus Baden-Württemberg<br />

schnitten bei den Olympiaden der<br />

beruflichen Bildung besser ab als die<br />

harte internationale Konkurrenz aus<br />

den Hochschulen. Wir „produzierten“<br />

mit unserer beruflichen Bildung in<br />

Baden-Württemberg die bundes- und<br />

europaweit niedrigste Jugendarbeitslosigkeit.<br />

Die Leistungen unserer Abiturienten<br />

an beruflichen Gymnasien seien<br />

bundesweit Spitze. 50 % der Hochschulberechtigungen<br />

in BW würden an den<br />

beruflichen Schulen erworben. Und die<br />

Integration Jugendlicher mit Migrationshintergrund<br />

in unserer Bildungs- und<br />

Arbeitswelt gelinge überwiegend über<br />

die beruflichen Schulen... - aber wer außer<br />

uns „Beruflern“ wisse das alles und<br />

wolle es auch wirklich wahrnehmen und<br />

würdigen? Damit dies alles öffentlich<br />

bekannt werde, müsse es eine starke<br />

Interessenvertretung der Lehrerinnen<br />

und Lehrer an den beruflichen Schulen<br />

geben, die diese Leistungen immer wieder<br />

der Öffentlichkeit, dem Dienstherrn<br />

und der Landespolitik vor Augen führe.<br />

„Deshalb tun wir diesen Schritt.“<br />

Der Nachwuchsgewinnung an beruflichen<br />

Schulen widme der <strong>BLV</strong> ein besonderes<br />

Augenmerk. Die derzeitigen<br />

Einstiegsgehälter nach dem derzeitig<br />

geltenden Tarifvertrag der Länder<br />

(TV-L) könnten nicht mit den finanziellen<br />

Angeboten der Industrie konkurrieren.<br />

„Da muss der Dienstherr mehr<br />

Geld als bisher in die Hand nehmen,<br />

sonst bluten unsere Schulen aus“, appellierte<br />

Waldemar Futter in erster Linie<br />

an die anwesenden Landespolitiker/<br />

innen. Der <strong>BLV</strong> fordere für Lehrerinnen<br />

und Lehrer an beruflichen Schulen in<br />

Baden-Württemberg gute Einstiegsbedingungen,<br />

leistungsorientierte Prä-<br />

mien, Beförderungs- und Aufstiegsmöglichkeiten<br />

als Motivationsanreize,<br />

angemessene Arbeitsplätze, mehr Zeitkontingente<br />

für die Mitwirkung an den<br />

schulischen Qualitätsentwicklungsprozessen,<br />

altersgerechte Entlastungen<br />

bzw. neue altersspezifische Tätigkeiten<br />

mit flexiblen Altersteilzeitmodellen,...-<br />

näherungsweise vergleichbar den Arbeitsbedingungen<br />

in den baden-württembergischen<br />

Vorzeigebetrieben, mit<br />

denen man um dieselben Arbeitskräfte<br />

konkurrieren müsse.<br />

Mit stürmischem Beifall dankten die<br />

Anwesenden dem Vorsitzenden für seine<br />

deutlichen Worte, für sein mutiges<br />

und kompetentes Auftreten und nicht<br />

zuletzt für seine Bereitschaft, sich weiterhin<br />

in der Verbandsarbeit zu engagieren.<br />

Der stellvertretende <strong>BLV</strong>-Vorsitzende<br />

Anton Metz schloss verschmitzt, humorvoll<br />

und gewandt die Öffentlichkeits-<br />

<strong>BLV</strong>-MAGAZIN <strong>Ausgabe</strong> 4/<strong>2007</strong> 7

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