Jahresbericht 2009 - Gemeinde Rottendorf

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48 so Bau z I wa l ee ss e, n, Juwa g e n s sd e, rfamIlIe r e c h t un d se n I o r e n st ä d t e B a u l I c h e r Id e e n un d re a l I s I e r u n g s w e t t B e w e r B wa s s e r s c h l o s s ro t t e n d o r f Nachdem die Ziele der Ortskernentwicklung, die Verwendung des Wasserschlosses als Bibliothek und die Gestaltung des Gartens als Park festgelegt waren, stellte Prof . Schirmer in der Gemeinderatssitzung am 26 . März die so genannte Auslobung vor . Einstimmig erklärte sich der Gemeinderat mit der auf 36 Seiten formulierten Wettbewerbsaufgabe einverstanden und bestimmte zwei Gemeinderatsmitglieder sowie den ersten und dritten Bürgermeister als „Sachpreisrichter“ ins Preisgericht . Auf die Veröffentlichung in den einschlägigen Medien bewarben sich ca . 100 Architekten um die Teilnahme am Wettbewerb . Unter notarieller Aufsicht wurden 16 Büros ausgelost . Die übrigen acht Wettbewerbsteilnehmer wurden von der Gemeinde Rottendorf persönlich eingeladen . Als Abgabetermin für die Wettbewerbspläne und Modelle wurde Mittwoch der 19 . August 2009 festgesetzt . Die bis zu diesem Termin eingegangenen 23 Arbeiten (ein Teilnehmer hat aus Zeitgründen abgesagt) wurden anschließend vom Büro Schirmer vorgeprüft und ein entsprechender Bericht erstellt . Das Preisgericht bei der Arbeit. Am Montag den 21 . September 2009 traf sich um 9 .00 Uhr das mit fünf Fach- und vier Sachpreisrichtern hochkarätig besetzte Preisgericht . Zum Vorsitzenden wurde der Eichstädter Architekt Dipl . Ing . Norbert Diezinger gewählt . Dieser gehört übrigens auch der in Würzburg neu gegründeten Stadtbildkommission an . An den Bericht der Vorprüfung und einen Informationsrundgang schlossen sich zwei Wertungsrundgänge an . Bei diesen beiden Rundgängen wurden 15 Arbeiten ausgeschlossen . GEMEINDE ROTTENDORF • JAHRESBERICHT 2009 Die letzten acht in der engeren Wahl verbliebenen Arbeiten wurden anhand der folgenden Bewertungskriterien einzeln schriftlich bewertet: • Städtebaulicher Ansatz und Idee • Art des Umgangs mit dem Bestand und der Denkmalpflege (Architekturqualität) • Gestalterische und räumliche Qualität • Raumprogramm und funktionale Anforderungen (Grundrißqualität, Barrierefreiheit) • Gestaltung und Nutzungsqualität der Freiflächen (Schlosspark) • Wirtschaftlichkeit (Realisierungsaufwand, Unterhaltung, Betriebsaufwand) Nach eingehender Erörterung der jeweiligen Wertung der verbliebenen acht Arbeiten wurde durch Einzelabstimmung die Rangfolge festgelegt und zum Schluss der Preisgerichtssitzung die Verfassererklärungen geöffnet um festzustellen wer sich hinter den anonym abgegebenen und mit Tarnnummern bezeichneten Wettbewerbsarbeiten verbirgt . Der erste Preis mit 16 .000,00 € Preisgeld ging an die Würzburger Architekten Kuntz + Manz . Dieses Preisgeld wird übrigens bei Beauftragung mit dem Architektenhonorar verrechnet . Die Preisverleihung fand am Mittwoch den 23 . September 2009 unter reger Beteiligung der Bevölkerung statt . An die Sitzung des Preisgerichtes schloss sich in der Zeit vom 25 . September bis einschließlich Freitag 02 . Oktober 2009 die Ausstellung aller Arbeiten im Raum 1 der Erasmus-Neustetter-Halle an . Etwa 300 Rottendorfer Bürgerinnen und Bürger sahen sich die Ausstellung an . Die Architekten Kuntz + Manz und die Landschaftsarchitekten Club 94 beschreiben ihre preisgekrönte Arbeit wie folgt: Wasserschloss Während das ehemalige Wasserschloss in seiner äußeren Grundstruktur erhalten bleibt, wird das Gebäude innen total entkernt . Im Erdgeschoss wird die Leselounge mit zeitweise genutztem Bistro (124 m²) mit Ausgang auf die Südterrasse und die Bibliothek im Neubau (158 m²) platziert . Am Haupttor befindet sich ein separater Eingang mit Treppengalerie zum Mehrzwecksaal im Obergeschoss . Dieser kann sowohl für externe Veranstaltungen (z . B . Trauung) als auch für interne Veranstaltungen der Bibliothek genutzt werden . Die Nebengebäude der Wasserschlossanlage werden bis auf die unter Denkmalschutz stehende Natursteinmauer abgebrochen . Dort wird erdgeschossig die Bibliothek angeordnet mit Durchgang zum Altbau . Freiraum Das Freiraumkonzept verfolgt die Stärkung des „grünen Herzens“ von Rottendorf und somit die Entwicklung einer neuen sozialen und kulturellen Mitte in der Stadt . Durch die sensible Gestaltung mittels Öffnung der Freifläche und der vorhandenen Strauchvegetation sowie leichter Geländemodellierung gewinnt der neue Park von Rottendorf an Atmosphäre und Stimmung und wird zu einem lebendigen Treffpunkt für Kommunikation und Austausch für Jung und Alt . Das Grundstück und somit auch die Freifläche werden mittels neuer Nutzungen von Bibliothek und Bildungsund Informationszentrum für die Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar gemacht . Die Zuwegung des Grundstückes erfolgt weiterhin von der Pfarrgasse sowie dem östlichen Zugang . Eine neue Erschließung der Gebäude erfolgt von Süden . Hier wird die Bestandsmauer durch einen neuen Abschnitt ergänzt, so dass das gesamte Gelände von einer Mauer umgeben sein wird . Ein Rundweg entlang der Mauer, sowie einige Stufen ermöglichen den Zugang der grünen Mitte von allen Seiten . Auf der großzügigen Rasenfläche können Familien im Schatten der Bäume sitzen oder Jugendliche relaxen . Im Norden ergänzen Betonbänke die Gestaltung der Böschung, so dass Sitzgelegenheiten für Veranstaltungen und Freilichtaufführungen vorhanden sind . Die mobile Freilichtbühne wird vor der Fassade des Gebäudes verortet . Eine großzügige Schlossterrasse aus Naturstein um die Gebäude herum dient den Bibliotheksbesuchern zur Kommunikation und als Ruhepunkt und Aufenthaltsort zum Lesen . Bänke und Sitzstufen in Richtung Süden laden zum Verweilen ein . Von dort können die Besucher ihren Blick in den Wasserschlossgarten schweifen lassen und vom Alltag abschalten . Vom Schlossbalkon im Westen schaut man in den Park . Das Thema Wasser taucht beim Wasserschloss im übertragenen Sinne auf . Ein Blütenteppich aus Blausternen bzw . Krokusblüten taucht den ehemaligen Wassergraben im Frühjahr in ein blaues Blütenmeer . Der Graben wirkt für kurze Zeit wieder, als ob er mit Wasser gefüllt sei . Verteilt stehende Leseliegen laden zum Schmökern im Schlosspark ein .
so z I a l e s , Ju g e nBau d , famIlIe w e s e n, un wa d sse s e rn rI oe cr he nt Nach getaner Arbeit: Die Architekten Kuntz + Manz mit den Landschaftsarchitkten Club 94 sowie Mitglieder des Preisgerichtes. Beleuchtung Das Beleuchtungskonzept unterstützt den Entwurf und hebt die wichtigen Elemente hervor . Die Gebäude werden durch Spots von unten angestrahlt und in Szene gesetzt . Entlang der Mauer akzentuiert eine Lichtlinie den Rundweg und lenkt die Besucher zum Eingang . Durch die indirekte Beleuchtung entsteht eine sanfte Atmosphäre um das Wasserschloss herum . Für die weiteren Planungen wird sich der Gemeinderat nun nochmals eingehend mit allen preisausgezeichneten Wettbewerbsarbeiten auseinandersetzen und dann die beiden Arbeitskreise und die Bevölkerung an der Meinungsbildung beteiligen . Anschließend werden die Gewinner des Wettbewerbs ihre Arbeit vorstellen . Das Jahr 2010 wird noch ganz im Zeichen der Planung stehen um dann evt . im Frühjahr 2011 mit der Umsetzung beginnen zu können . So stellen sich die Gewinner des 1. Preises, die Architekten Kunz + Manz aus Würzburg die Neugestaltung des Wasserschlosses und des Gartens vor. GEMEINDE ROTTENDORF • JAHRESBERICHT 2009 49
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