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4 - Kulturnews

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Tania Maria<br />

Tempo<br />

BRASILJAZZ<br />

Indigo<br />

Weltgewandt und charmant eröffnet Tania<br />

Maria ihr aktuelles Album auf Italienisch<br />

mit „Estate“, Bruno Martinos alter Ode an<br />

den Sommer. „Tempo“ kommt da gerade<br />

recht als akustische Lichttherapie und<br />

Seelenmassage. Neben dem Piano steht<br />

Eddie Gomez mit seinem Kontrabass, der<br />

die rhythmischen Finten und Finessen<br />

von Tania Marias Tastenspiel noch ausakzentuiert,<br />

ohne sich selbst ins virtuose Rampenlicht<br />

bolzen zu müssen. Im gern gecoverten<br />

„Senso Unico“ darf Gomez dafür<br />

zuckersüß in hohen Lagen streichen. Und<br />

über allem schwebt jenes satte Timbre der<br />

tiefen Gesangslagen, die überbordende<br />

Leichtigkeit kleiner Scatextravaganzen und<br />

jede Menge brasilianische Seele. Wem’s da<br />

nicht gleich ein paar Grad wärmer ums Herz<br />

wird, dem ist wohl kaum zu helfen. Einziger<br />

Wermutstropfen: nur knapp 50 Minuten<br />

Spielzeit – kommen wir damit über<br />

den Winter? (ron)<br />

Matthias Kirschnereit<br />

Franz Schubert: Wandererfantasie<br />

KLAVIER-<br />

KONZERT<br />

Viaggio<br />

Ode<br />

Jazz + Classics // platten 71<br />

CHANSONJAZZ<br />

Klaus Florian Vogt<br />

Helden<br />

Sony<br />

4// Edel 3// Edel 5// Music 5//<br />

Mit seiner Vorliebe für Schubert, Schumann,<br />

Mendelssohn und Brahms ist der<br />

Dorstener Pianist Matthias Kirschnereit<br />

ein Romantikspezialist. Doch wenn man<br />

Kirschnereits Spiel mit der singenden,<br />

resonanz- und nuancenreichen und romantischeren<br />

Einspielung der „Wandererfantasie“<br />

seines Mentors Murray Perahia<br />

vergleicht, erscheint es relativ flach, wenig<br />

visionär und tiefgehend. Und das, obwohl<br />

Kirschnereit auf seiner CD, auf der er noch<br />

die Sonate in a-Moll D 845 und verschiedene<br />

kürzere Kompositionen versammelt,<br />

Schubert den thematischen Überbau des<br />

Wanderns gibt, im wörtlichen wie metaphorischen<br />

Sinne. Es ist eher ein frohgemutes<br />

Schreiten auf vorgegebenen Wegen;<br />

doch mit behenden Schritten in die große,<br />

weite Welt hinaus geht Schubert bei Kirschnereit<br />

nicht. Auch wenn der Wiener Komponist<br />

sowieso kein großer Reisender war:<br />

Wozu dann diese erneute Einspielung? (vs)<br />

Vier Musiker schaffen in ungewöhnlicher<br />

Besetzung (Klarinette, Akkordeon, Perkussion,<br />

Kontrabass) vielseitig schillernde,<br />

sozusagen internationale Stimmungen,<br />

wenn sie sich bei Chanson, Jazz, Balkantönen<br />

und arabischen Melismen bedienen.<br />

Sie sind auch Meister der internationalen<br />

Zwischentöne, die von französischer<br />

Musetteeleganz über argentinische<br />

Tangoklagen zur heißblütigen Slibowitzorgie<br />

führen. Ferner hört man musikalisch<br />

auf dieser kammermusikalischen Weltmusik-CD<br />

funkige Bässe (Gerd Bauder,<br />

Bass und E-Bass), jazzige Improvisationen<br />

(Stefan Back, Klarinette und Bassklarinette)<br />

und erfindungsreich vielseitige<br />

Perkussionsarbeit. (jn)<br />

OPER<br />

Mit diesem Livemitschnitt vom Juli 2011<br />

aus der Deutschen Oper Berlin bereitete<br />

Sony Music das internationale Debüt des<br />

Tenors Klaus Florian Vogt vor und legt<br />

jetzt per CD nach. In der Bayreuther<br />

Inszenierung des „Lohengrin“ von Hans<br />

Neuenfels feierte der Sänger, anfangs<br />

Hornist im Hamburger Staatsorchester,<br />

sofort Triumphe, und zwar dank seiner<br />

natürlichen, leicht und schön geführten<br />

Tenorstimme, die gleichermaßen zu lyrischen<br />

und heldischen Tönen fähig ist.<br />

Das Orchester der Deutschen Oper Berlin<br />

begleitet unter Peter Schneider vorbildlich<br />

klar und einfühlsam. Man sucht oft eine<br />

solche Stimme für Webers „Freischütz“,<br />

Mozarts Bildnisarie und insbesondere<br />

Wagners Gralserzählung, und findet sie<br />

so selten. (jn)

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