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4 - Kulturnews

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auf kulturnews.de<br />

74 bücher // Neue Literatur<br />

Aravind Adiga<br />

Der letzte Mann im Turm<br />

kulturnews 2/12<br />

ROMAN<br />

C. H. Beck<br />

Aus d. Engl. v.<br />

Ilija Trojanow und Susann Urban<br />

480 S.<br />

19,95 Euro<br />

In Bombay brodelt es. Und der 2008 mit dem Booker<br />

Prize ausgezeichnete Autor Aravind Adiga beschreibt<br />

den stetigen Zusammenprall von Prunk und Slum in<br />

seinem neuen Roman „Der letzte Mann im Turm“ ziemlich<br />

intensiv: Nachdem ein Immobilienhai einer spießbürgerlichen<br />

Genossenschaftswohnung ein unmoralisch<br />

hohes Angebot macht, damit deren Bewohner ausziehen,<br />

brechen im wahrsten Sinne des Wortes die<br />

Fassaden ein. Die einstmals intakte Gemeinschaft wandelt<br />

sich kurzerhand in einen egoistischen, einander<br />

beäugenden Haufen. Das ist als Charakterstudie ganz<br />

interessant, wenngleich vorhersehbar. Doch Adiga hat<br />

darüber hinaus auch den überwältigenden und sich<br />

immer rascher vollziehenden Wandel der indischen<br />

Megacity im Blick – und die paar übrig gebliebenen<br />

Widerständler, welche nach und nach vom Sog des<br />

Geldes und des Markts weggespült werden. Denn am<br />

Ende ist es nur noch der letzte Mann im Turm, der sich<br />

gegen den Immobilienhai und dessen Pläne zur Wehr<br />

setzt. Vielleicht ist es ein aussichtsloser Kampf, aber es<br />

ist nun mal ein Paradebeispiel für die Gentrifizierung<br />

und die damit einhergehenden Konflikte Marke Bombay.<br />

(ml)<br />

Camilla Grebe und Åsa Träff<br />

Das Trauma<br />

ROMAN<br />

btb<br />

Aus d. Schwedischen<br />

v. Gabriele Haefs<br />

420 S., 14,99 Euro<br />

4//<br />

5//<br />

Wer den ersten Band um Psychotherapeutin Siri gelesen<br />

hat, weiß: In punkto Spannung und Krimihandlung sind<br />

die Romane der schwedischen Schwestern Grebe/Träff<br />

die Entdeckung der Langsamkeit. Und trotzdem kann<br />

man sie nicht aus der Hand legen. In „Das Trauma“ geht<br />

es sogar noch gemächlicher zu als im großartigen Debüt<br />

„Die Therapeutin“. Siri und ihre Kollegin und beste<br />

Freundin Aina übernehmen im Auftrag der Uni die Betreuung<br />

einer Selbsthilfegruppe für Frauen, denen Gewalt<br />

angetan wurde. Doch der Schutzraum für Opfer<br />

gerät zur Todesfalle, als der Exfreund einer Teilnehmerin<br />

Amok läuft. Und dann ist da noch der brutale Mord an<br />

einer Frau, die auf verschlungenen Wegen gleich zu mehreren<br />

Gruppenteilnehmerinnen Verbindungen hatte …<br />

Während Siri versucht, die Zusammenhänge zu begrei-<br />

fen, muss sie sich gleichzeitig ihren Gefühlen für ihren<br />

Freund Markus stellen, den sie auch nach einem Jahr<br />

noch auf Abstand hält. Ist das Liebe? Was ist Liebe<br />

überhaupt? „Das Trauma“ gräbt und greift tief. Und<br />

wird auf den letzten Metern dann plötzlich doch noch<br />

zum richtigen Thriller – inklusive einer vollkommen<br />

dämlichen Entscheidung, mit der Siri sich unnötig in<br />

Lebensgefahr begibt. Aber dass der Spannung eine<br />

langweilige Konvention zugrunde liegt, ist verzeihlich.<br />

Auch, weil Grebe und Träff auf den letzten Seiten beweisen,<br />

wie subtil ein Cliffhanger sein kann und wie<br />

offen eine gründliche Auflösung. (kab)<br />

Marko Kilpi<br />

Die Verschwundenen<br />

KRIMI<br />

Grafit Verlag<br />

Aus d. Finnischen<br />

v. G. Schrey-Vasara<br />

352 S., 19,99 Euro<br />

Schmerzgeil und technisch versiert muss ein Mann<br />

sein, um sich selbst am Schwanz in die Höhe zu ziehen.<br />

Wenn diese Artistiknummer vor unfreiwilligem<br />

Publikum passiert, wird sie zum Fall für die Polizei und<br />

damit auch schnell zu einer Meldung in den Medien.<br />

Der finnische Polizist Olli Repo und der überforderte<br />

Polizeianwärter Heikki haben es gleich mit mehreren<br />

Fällen gleichzeitig zu tun, die den Drang der Täter nach<br />

öffentlicher Aufmerksamkeit zeigen. Ob Amoklauf, Entführung<br />

oder Folter – Olli Repo kann den Ereignissen<br />

nur verzweifelt hinterherhetzen und versuchen, den<br />

brutalen Showdown zu verhindern. Und dabei hat er<br />

auch noch eine hartnäckige Journalistin im Nacken,<br />

die von ihrer Gier nach Sensationen getrieben wird.<br />

Marko Kilpis Thriller zeigt schonungslos, wie Gewaltexesse<br />

eskalieren können, wenn die Medien ihnen eine<br />

breite Bühne bieten, und zwingt uns, hautnah dabei<br />

zuzusehen (nh)<br />

Micha-El Goehre<br />

Jungsmusik<br />

ROMAN<br />

Satyr Verlag<br />

320 S.<br />

14,90 Euro<br />

4//<br />

5//<br />

Metaller: Das sind Leute, die laut Musik hören, lange,<br />

ungekämmte Haare tragen und Shirts mit unleserlichem<br />

Aufdruck. Ach ja, und zu was Ordentlichem wie Bürojobs<br />

sind sie sowieso nicht zu gebrauchen. Als Metalfan<br />

und DJ dürfte Micha-El Goehre mit all diesen Vorurteilen<br />

bestens vertraut sein. Er ist aber vor allem

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