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4 - Kulturnews

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am laufenden Band. Manager Billy Beane<br />

(Pitt) will mit Hilfe seines Assis Peter (Hill)<br />

die Baseballszene aufmischen. Nicht die<br />

Besten sollen ins Team, Beane verlässt<br />

sich bei der Auswahl auf Computerstatistiken.<br />

Und zieht los, die Spieler einzusammeln,<br />

die keiner will … „Moneyball“<br />

ist ein Sportdrama und basiert auf einer<br />

wahren Geschichte. Doch Baseball wird<br />

hier nur am Rande gespielt. Gegen den<br />

Strom schwimmen, Hoffnung, Verlust und<br />

Durchhaltevermögen, darum geht es<br />

Regisseur Bennett Miller. Pitt nimmt man<br />

dabei alles ab: das innere Brodeln, wenn er<br />

am Telefon verhandelt, den eisernen Willen<br />

und die Anspannung während des<br />

Spiels. Das gegensätzliche Duo Pitt und<br />

Hill funktioniert durch humorvolle Dialoge<br />

bestens, und Philip Seymour Hoffman als<br />

Field Manager schafft es, mit wenig Gestik<br />

maximale Verachtung für Beans Sportrevolution<br />

auszudrücken. Unterhaltsam, emotional<br />

und auch für Unsportliche geeignet. (jes)<br />

Start 9. 2.<br />

Der Junge mit dem Fahrrad<br />

DRAMA<br />

BE/F/I 2011, 87 Min.<br />

R: Jean-Pierre Dardenne, Luc Dardenne<br />

D: Cécile de France, Thomas Doret,<br />

Jérémie Renier<br />

ab 9. 2. (Alamode)<br />

2//<br />

Einen märchenhaften Film wollten die<br />

Dardenne-Brüder drehen, einen Film, der<br />

eine positive Antwort auf den harten Sozialrealismus<br />

ihrer Werke „Das Kind“<br />

(2005) oder „Lornas Schweigen“ (2008)<br />

gibt. Gedreht haben sie einen verhältnismäßig<br />

konventionellen Film: Schwererziehbarer<br />

Junge (großartig: der zwölfjährige<br />

Thomas Doret) trifft auf bodenständige<br />

Friseurin (Cécile de France spielt mit aller<br />

Kraft gegen ihren Starstatus an) und beginnt,<br />

sich trotz Rückschlägen zu öffnen.<br />

Die wallonische Provinz ist hart und abweisend<br />

wie immer bei den Dardennes,<br />

aber erstmals finden sich hier auch Figuren,<br />

die tatsächlich einen freundlichen Charakter<br />

haben. Das ist nicht ungefährlich für<br />

die Ästhetik des Films: Zwar fiebert und<br />

leidet man mit den Hauptfiguren. Gleichzeitig<br />

ahnt man aber auch, dass die Grenze<br />

zum Kitsch bei dieser ultrarealistischen<br />

Filmsprache gefährlich nahe liegt, sobald<br />

nicht mehr alle Personen scheiße sind. (fis)<br />

Die Unsichtbare<br />

// kino 79<br />

DRAMA<br />

D 2011, 113 Min.<br />

R: Christian Schwochow<br />

D: Stine Fischer Christensen, Ulrich Noethen,<br />

Anna-Maria Mühe<br />

ab 9. 2. (Falcom Media)<br />

4//<br />

Schauspielschülerin wird von Regiemeister<br />

zu seiner „Camille Claudel“ gemacht. Der<br />

genialische Theatermann Friedmann<br />

(Noethen) weidet die labile Fine mit billigen<br />

Psychotricks darstellerisch aus – Die<br />

Schülerin kann bald nicht mehr zwischen<br />

Camille und sich unterscheiden … Ein<br />

Fehler in diesem an Fehlern reichen Drama<br />

ist die Dänin Christensen in der Hauptrolle.<br />

Sie ist so blass und unscheinbar,<br />

dass sie den Anspruch der titelgebenden<br />

Unsichtbaren übererfüllt; zudem bleibt<br />

sie einem durch ihren putzigen Akzent in<br />

ihrem Leid fern, nervt durch Passivität.<br />

Doch damit nicht genug: Statt das Drama<br />

auf der Bühne psychologisch in seinem<br />

„Black Swan“-Potential auszuloten, bürdet<br />

Regisseur Schwochow Fine noch eine Liebesgeschichte,<br />

Sex mit Friedmann, eine<br />

behinderte Schwester, eine allein erziehende<br />

Mutter sowie einen Mord- und Suizidversuch<br />

auf und krönt das allen Ernstes<br />

mit einem Happyend. Die Kamera wackelt<br />

wild, Noethen schreit und wütet, Christensen<br />

weint und starrt. Aber am Ende ist es<br />

doch wieder nur überambitioniertes, öffentlich-rechtliches<br />

Fernsehen im Kino. (vs)<br />

... und außerdem online<br />

Noch mehr Rezensionen und<br />

Informationen zu allen monatlichen<br />

Kinostarts und alle Spielzeiten im<br />

Kinoportal auf kulturnews.de<br />

Im Februar gibt’s dort auch unsere<br />

Kritiken folgender neuer Filme:<br />

Tage, die bleiben 5 //<br />

Familie findet zusammen // ab 26. 1.<br />

Sex on the Beach 2 //<br />

Britprolls auf Kreta // ab 2. 2.<br />

Gefährten 3 //<br />

Ein Junge und sein Pferd // ab 16. 2.<br />

kulturnews 2/12<br />

PETER SCHNEIDER TIMUR MASSOLD<br />

HENRIKE VON KUICK<br />

EINFILMVON<br />

HANS WEINGARTNER<br />

VOM REGISSEUR VON<br />

DIE FETTEN JAHRE SIND VORBEI<br />

AB 02.02. IM KINO

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