Link - Wasserland Steiermark
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Abb. 3: Einstoß an Geschiebe in den Gößnitzbach beim Gasthof<br />
Grabenmühle, verursacht Aufstau und Flutwelle<br />
Abb. 4: Massive Vermurungen in Zubringern zum Gößnitzbach<br />
Abb. 5: Hochwasser im Lammerbach, Gemeinde Kindberg<br />
24<br />
<strong>Wasserland</strong> <strong>Steiermark</strong> 2/09<br />
Abb. 2: In den Netzen der WLV sicher abgegangene Mure am Fuß der Riegersburg<br />
Der laufenden Betreuung der Gewässer<br />
und den gesetzlich klaren<br />
Aufgaben für die Gemeinden kommt<br />
vermehrt Bedeutung zu.<br />
Es ist natürlich erfreulich, dass es<br />
in keinem verbauten Bach der<br />
Wildbach- und Lawinenverbauung<br />
(WLV) zu einem massiven Hochwasserereignis<br />
gekommen ist. Die<br />
Schutzbauten der WLV haben demnach<br />
gut gewirkt.<br />
Stolz dürfen wir auf die Wirkung<br />
der Schutzbauten am Fuß der Riegersburg<br />
verweisen. Im Vorjahr<br />
wurden hier umfangreiche Hangabsicherungen<br />
durch Netze gemacht.<br />
Beim Niederschlagsereignis im Juli<br />
kam es zu Murgängen, welche aber<br />
von den Netzen anstandslos aufgehalten<br />
wurden (Abbildung 2).<br />
Dramatisch war sicher das Wochenende<br />
21. und 22. August. Zuerst<br />
verursachten Starkniederschläge<br />
im Raum Judenburg massive<br />
Vermurungen. Die S36 war lange<br />
Zeit gesperrt. Am 22. August<br />
kam es nach den Starkniederschlägen<br />
zu Vermurungen im Gößnitzbach<br />
in der Gemeinde Gößnitz im<br />
Bezirk Voitsberg.<br />
Ausschlaggebend für die Katastrophe<br />
waren die Geschiebemobilisierungen<br />
aus den Grabenstrecken.<br />
Die Murgänge aus den Zubringern<br />
haben den Gößnitzbach verlegt und<br />
es kam dann zu Flutwellen talauswärts<br />
(Abbildung 3 und 4).<br />
Abb. 6: Lankowitzbach: Keine Schäden im<br />
gesicherten Gerinneabschnitt<br />
Das Gebiet wird noch lange Katastrophengebiet<br />
bleiben. Die WLV<br />
hat eine Studie zur Analyse der<br />
Schäden an die Universität für Bodenkultur<br />
in Auftrag gegeben.<br />
Dieses Ereignis kam aber grundsätzlich<br />
nicht unerwartet. Bereits<br />
1995 war die Region von solchen<br />
schweren Ereignissen betroffen.<br />
Auch gibt es aktuelle Gefahrenzonenpläne<br />
der WLV, welche die heute<br />
betroffenen Gebiete eindeutig als<br />
schwer gefährdet ausweisen. Die<br />
Ortsbezeichnung „zur Grabenmühle“<br />
allein weist schon auf die Gefährdungslage<br />
hin.<br />
Insgesamt hat die Wildbach- und<br />
Lawinenverbauung in der <strong>Steiermark</strong><br />
heuer ein Programm an Sofortmaßnahmen<br />
von ca. Euro 2,5<br />
Mio. zu verarbeiten. Die Bewältigung<br />
solcher Katastrophen setzt<br />
natürlich eine unbürokratische Bereitstellung<br />
der Mittel durch Bund<br />
und Land voraus.<br />
Langfristig braucht es aber eine gezielte<br />
Mittelvorsorge, um die<br />
Schutzvorhaben z.B. an den HochwasserrückhaltebeckenLankowitzbach<br />
(Gemeinde Maria Lankowitz)<br />
oder Forstbauernbach (Gemeinde<br />
Krottendorf-Gaisfeld) verwirklichen<br />
zu können.<br />
Unser gemeinsames Ziel ist es, den<br />
Schutz vor Naturgefahren in der<br />
<strong>Steiermark</strong> zu forcieren. Das stellt<br />
gerade vor dem ungewissen Hintergrund<br />
des Klimawandels und seiner<br />
Auswirkungen ein Gebot der Stunde<br />
dar.