Link - Wasserland Steiermark
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kten Rückhalt der Feststoffe zu gewährleisten.<br />
Durch die Errichtung eines Mischwasserüberlaufbeckens<br />
(MÜB) mit<br />
einem Volumen von 500 m³ lässt<br />
sich der Wirkungsgrad für abfiltrierbare<br />
Stoffe um rund 3 % erhöhen,<br />
was durch eine Variantenstudie<br />
im Zuge des Projektes zur Anpassung<br />
der Mischwasserentlastungen<br />
Leoben (BDL 2009) nachgewiesen<br />
wurde.<br />
Kostenvergleich<br />
Naturgemäß stellen die Investitionskosten<br />
ein wesentliches Kriterium<br />
bei der Umsetzung von Kanalprojekten<br />
dar. Insofern wird der<br />
Vergleich zweier Berechnungsansätze<br />
(altes und neues Regelblatt<br />
19) interessant, insbesondere da<br />
die Vorleistungen (Planung, Messung)<br />
mit sehr unterschiedlichen<br />
Kosten verbunden sind.<br />
Für den Kanalbetreiber birgt dies<br />
natürlich das Risiko, dass für die erforderliche<br />
Messkampagne und deren<br />
Auswertung (also für die Bemessung<br />
nach neuem Regelblatt)<br />
erhebliche Kosten anfallen. Ergibt<br />
sich ein ähnliches Bild wie bei der<br />
Bemessung nach altem Regelblatt,<br />
so entstehen durch den Aufwand<br />
der Messung höhere Gesamtkosten.<br />
In Abbildung 4 werden die Kostenanteile<br />
sowie die Gesamtkosten für<br />
die Bemessung der Ortskanalisation<br />
nach altem bzw. neuem Regelblatt<br />
gegenübergestellt.<br />
Der Kostenabschätzung in Abbildung<br />
4 wurde ein erforderliches zusätzliches<br />
Speichervolumen von<br />
rund 2.000 m³ (altes Regelblatt) bzw.<br />
500 m³ (neues Regelblatt, siehe<br />
oben) zugrunde gelegt. Der Vergleich<br />
zeigt sehr deutlich, dass den<br />
(vergleichsweise) geringen Kosten<br />
für die Messkampagne (rund Euro<br />
70.000,- bis Euro 100.000,- inkl. Auswertung,<br />
das entspricht etwa 100<br />
m³ Beckenvolumen) vor allem die<br />
höheren Baukosten (Differenz etwa<br />
Euro 1,5 Mio.) gegenüber stehen.<br />
Die Gesamtkosten sind ebenfalls<br />
um etwa Euro 1,5 Mio. geringer als<br />
ursprünglich anhand der Bemessung<br />
nach altem Regelblatt abgeschätzt.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Bemessung nach neuem Regelblatt<br />
19 zur Anpassung der Mischwasserbehandlung<br />
an den Stand<br />
der Technik kann zu einer deutlichen<br />
Verringerung der erforderlichen<br />
Investitionskosten führen,<br />
wie das Beispiel Leoben verdeutlicht.<br />
Für die Stadtgemeinde Leoben hat<br />
sich die Investition in einen erhöhten<br />
Planungsaufwand durch die<br />
Durchführung der Messkampagne<br />
eindeutig gelohnt.<br />
Zudem steht mit dem vorhandenen<br />
Messmodell ein effektives Werkzeug<br />
zur Verfügung, das für künftige<br />
Planungen und Variantenstudien<br />
eingesetzt werden kann.<br />
Tab. 1: Ergebnis der Langzeitsimulation<br />
Quellenangaben:<br />
BDL (2009), Projekt zur Anpassung der<br />
Mischwasserentlastungen der Ortskanalisation<br />
Leoben.<br />
Richtlinien für die Bemessung und Gestaltung<br />
von Regenentlastungen in Mischwasserkanälen<br />
– ÖWWV-Regelblatt 19<br />
(1987).<br />
Richtlinien für die Bemessung und Gestaltung<br />
von Regenentlastungen in Mischwasserkanälen<br />
– ÖWAV-Regelblatt 19<br />
(2007).<br />
FENZ, R. (2007): Das neue ÖWAV-Regelblatt<br />
19 – Entstehung und Konzepte. Vortrag<br />
im Rahmen des ÖWAV-Seminars „Bemessung<br />
von Mischwasserentlastungen“.<br />
Innsbruck.<br />
FENZ, R. (2001): Gewässerschutz bei<br />
Mischwasserentlastungen – Emissionsund<br />
Immissionsanforderungen. Wiener<br />
Mitteilungen Wasser-Abwasser-Gewässer,<br />
Bd. 168, M1-32.<br />
Abb. 4: Kostenvergleich<br />
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