Link - Wasserland Steiermark
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einflusst dabei die zu berücksichtigende<br />
Sedimentationswirkung.<br />
Langzeitsimulation<br />
Eine hydrologische Langzeitsimulation<br />
erlaubt es, das Niederschlags-<br />
Abfluss-Verhalten innerhalb eines<br />
Einzugsgebietes (einer Mischkanalisation)<br />
auf Grundlage eines Modells<br />
wiederzugeben. Unter Verwendung<br />
gebietscharakteristischer<br />
Regendaten (mehrjährige Niederschlagsreihen)<br />
können jene Mischwassermengen<br />
ermittelt werden,<br />
die im langjährigen Durchschnitt<br />
zur Kläranlage weitergeleitet bzw.<br />
entlastet werden (in den Vorfluter<br />
gelangen).<br />
Das Vorgehen bei der Durchführung<br />
einer Langzeitsimulation umfasst<br />
neben der Simulation eine<br />
Reihe vorbereitender Arbeitsschritte,<br />
die in Abbildung 1 dargestellt<br />
sind.<br />
Der erste Schritt stellt eine Bestandsaufnahme<br />
des betrachteten<br />
Einzugsgebietes dar. Diese notwendige<br />
Datengrundlage umfasst die<br />
bestehende Kanalisation (Mischund<br />
Trennkanalisation, Speichervolumina<br />
und Drosselabflüsse der<br />
Entlastungsbauwerke), die maßgebenden<br />
Einzugsflächen sowie die<br />
angeschlossenen Einwohner bzw.<br />
Einwohnerwerte (EW).<br />
Im Fall der Ortskanalisation Leoben<br />
ergab sich folgende IST-Situation:<br />
l 53.300 EW (davon rund 14.500<br />
aus Trennsystemen und 38.800<br />
aus Mischsystemen),<br />
l 34 Entlastungsbauwerke (davon<br />
ein MÜB mit rund 2.200 m³ in der<br />
Kläranlage)<br />
l Rund 17 ha abflusswirksame Fläche<br />
(Abschätzung).<br />
Diese Grunddaten dienen zur Erstellung<br />
des Modells für die Langzeitsimulation.<br />
Zu wissen, inwiefern sich bestimmte<br />
Regenereignisse auf die<br />
Abflussmengen in der Kanalisation<br />
auswirken, ist die wesentliche Voraussetzung<br />
zur Erstellung des Simulationsmodells<br />
und damit zur<br />
Durchführung einer Langzeitsimulation.<br />
Die tatsächlichen Nieder-<br />
schlags-Abfluss-Verhältnissekönnen durch eine Messkampagne<br />
(Messung von Regen- und Abflussmengen<br />
über einen bestimmten<br />
Zeitraum) festgestellt werden.<br />
Für die Überrechnung der Regenentlastung<br />
der Ortskanalisation Leoben<br />
wurden die Regen- und Abflussmengen<br />
an insgesamt 12<br />
Mess stellen (davon 2 Regenschreiber)<br />
über einen Zeitraum von etwa<br />
zweieinhalb Monaten aufgezeichnet<br />
und ausgewertet.<br />
Die Bestandsdaten des Einzugsgebietes<br />
(Flächen, Bauwerke) in Verbindung<br />
mit der Auswertung der<br />
Messergebnisse (Trockenwetterabfluss)<br />
bilden die Grundlage zur Erstellung<br />
des Simulationsmodells.<br />
Die Schwierigkeit bei der Modellerstellung,<br />
ein komplexes Kanalsystem<br />
in ein möglichst einfaches,<br />
aber dennoch repräsentatives Modell<br />
zu übertragen, verdeutlicht Abbildung<br />
2.<br />
Abb. 1: Flussbild Langzeitsimulation<br />
Die verwendete Simulationssoftware<br />
KOSIM (Kontinuierliche SI-<br />
Mulation) des Instituts für technisch-wissenschaftliche<br />
Hydrologie<br />
Hannover (ITWH) stellt dafür 3<br />
grundlegende Systemelemente zur<br />
Verfügung:<br />
l Einzugsgebiete (Flächen)<br />
l Bauwerke<br />
l Transportstrecken<br />
Diese können in geeigneter Weise<br />
verknüpft und mit den entsprechenden<br />
Eigenschaften (Parametern)<br />
belegt werden, um das betrachtete<br />
Einzugsgebiet, genauer<br />
gesagt dessen Abflussverhalten,<br />
möglichst „naturgetreu“ abzubilden.<br />
Den wichtigsten Schritt stellt die<br />
folgende Kalibrierung des Simulationsmodells<br />
dar. Die Modellkalibrierung<br />
dient dazu, das (theoretische)<br />
Modell den tatsächlichen Abflussverhältnissen<br />
möglichst gut anzu-<br />
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