SPEISEPLAN September/ Oktober 2010 - Studentenwerk Berlin
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München-Zürich-<strong>Berlin</strong><br />
Bevor Herr Oberländer Mensaleiter wurde war er lange Jahre in der<br />
gehobenen Gastronomie tätig, unter anderem im Hotel „Bayrischer<br />
Hof“ in München, im Hotel „Zürich International“ in der Schweiz und<br />
auf weiteren Stationen in verschiedenen Ländern. Nach seinen Wanderjahren<br />
legte er seine Meisterprüfung vor der IHK Frankfurt ab, wo er im<br />
Airport Club der Deutschen Bank arbeitete.<br />
Nach sieben Jahren im „Grand Hotel Esplanade“ in <strong>Berlin</strong> entschied er<br />
sich für die Gemeinschaftsverpflegung, denn dort gibt es für den Familienmenschen<br />
Oberländer geregeltere Arbeitszeiten.<br />
Wir werden unterbrochen. Es gibt eine Störung in der Dampfanlage.<br />
Ein Techniker hält Rücksprache mit Hans Oberländer. Die Kellerräume<br />
der Mensa sind mit Technik ausgestattet. Begriffe wie Wasserenthärtungsanlage<br />
und Fettabscheider werden genannt, ich verstehe nichts<br />
mehr. Die Erleichterung, als alles wieder läuft, ist Oberländer buchstäblich<br />
anzusehen. „Ich bin zwar kein Techniker, muss aber deren Auswirkungen<br />
auf die Mensa-Produktion kennen. Ohne Dampf läuft hier gar<br />
nichts“, so Hans Oberländer.<br />
Gegen 9:00 Uhr verkostet Herr Oberländer die ersten Speisen, die<br />
er mit jedem Koch bespricht. Auch ich darf kosten und bin erstaunt,<br />
wie genau er die Produkte und deren Geschmack analysiert. Auf der<br />
Speisekarte steht heute unter anderem auch Karotten-Chili-Suppe. Ein<br />
Verkaufsrenner in der Mensa, denn neulich wurden 388 Portionen an<br />
einem Tag verkauft. Und dann natürlich eine gute Möglichkeit, auch<br />
exotische Gewürze einzusetzen. Die Suppe schmeckt. „Es muss aber<br />
noch mehr Chili und Ingwer ran“, meint Hans Oberländer.<br />
Notwendige Routine<br />
Es sind die kleinen Dinge am Rande des Alltags, die oftmals mehr als<br />
störend empfunden werden. Nun meldet die Kälteanlage einen Fehler.<br />
Wertvolle Minuten vergehen für die Lösung des Problems.<br />
Ach ja, da war ja noch das Wespennest an der Gartenterrasse. Ein<br />
Kammerjäger kommt und entfernt das Nest gefahrfrei für Personal<br />
und Gäste.<br />
Die Zeit bis zum Beginn des Mittagsgeschäfts ist die tägliche Routine.<br />
Die Speisen der nächsten Tage werden im Team besprochen und<br />
444 MINUTEN<br />
Bestellungen konkretisiert. Das Klima der Besprechung ist sehr harmonisch,<br />
ich habe den Eindruck, dass alle gern in der Mensa arbeiten. Hans<br />
Oberländer bestätigt diesen Eindruck: „Zufriedene Mitarbeiter machen<br />
zufriedene Gäste. Der Gast steht im Mittelpunkt, dass ist das A und O.“<br />
Gegen 11:00 Uhr eine letzte Runde durch den Ausgabebereich und die<br />
Coffeebar. Alles ist für den Ansturm der Gäste bereit. Und dann geht es<br />
auch schon los. In kürzester Zeit ist die Mensa voll und viele Gäste bedienen<br />
sich an den verschiedenen Ausgabestationen.<br />
Nun hat Herr Oberländer Zeit für Arbeiten im Büro. Speisepläne werden<br />
ausgedruckt, Wochenpläne werden erstellt und er führt auch eine<br />
Menge Telefonate.<br />
Der Freizeit-Imker<br />
Ich frage Herrn Oberländer nach seinem Hobby. Er stellt mir ein Glas<br />
Honig auf den Tisch. Er ist seit längerer Zeit schon Imker. Sein Sohn hatte<br />
das erste Bienenvolk mit nach Hause gebracht, aber nach einer allergischen<br />
Reaktion musste der Vater die Bienen übernehmen. Nun hat<br />
er schon fünf Bienenvölker. Etwas ängstlich muss ich an meinen Sohn<br />
denken, der Stabheuschrecken züchtet. Hoffentlich wird er darauf nicht<br />
allergisch. Wir sprechen noch über die Bienen, die Sortenreinheit des<br />
Honigs und ich freue mich schon auf den Honig.<br />
Um 13:00 Uhr macht Hans Oberländer dann noch mal einen großen<br />
Mensarundgang. Er mag es, direkten Kontakt mit den Gästen zu haben.<br />
Nur so erkennt er – mit der Meinung der Gäste – die Stärken und Schwächen<br />
seiner Mensa.<br />
Um 14:36 Uhr ist der Arbeitstag vorbei. Zeit für den Feierabend. Ich<br />
frage Herrn Oberländer nach seinen Zukunftsplänen. „Weiter zufriedene<br />
Gäste, motivierte zufriedene Mitarbeiter und eine steigende Umsatzzahl.<br />
Ach ja, und eine Reise nach Hawaii wäre ganz nett.“<br />
Dieser Wunsch sei ihm gegönnt! Ein toller Tag in der Mensa Nord.<br />
Danke für den Einblick!<br />
[Gabriele Pflug]<br />
*444 Minuten sollen einen Arbeitstag im <strong>Studentenwerk</strong> <strong>Berlin</strong> symbolisieren.<br />
Fachgespräch Hans Oberländer unterstützt Ursula Machnik bei der täglichen Zubereitung des sehr beliebten<br />
Bircher Benner Müsli (hier für wird unter anderem Imkerhonigs der FU verwendet)<br />
444 Minuten 11