SPEISEPLAN September/ Oktober 2010 - Studentenwerk Berlin
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Foto: Gerald von Foris<br />
ORAL-AKROBAT<br />
Es gibt für einen Rapper wohl nichts Schlimmeres, als als „ewiges<br />
Talent“ zu gelten. Immer noch besser, als gar nicht ernst genommen zu<br />
werden. Schließlich ist es nicht einfach, als Bürgerkind eines Pastors –<br />
aufgewachsen in einer biederen Möchtegernmetropole Niedersachsens<br />
– credibility zu erlangen. Der Brauschweiger F. R. hat es trotzdem<br />
geschafft. Bereits im zarten Alter von 11 rappte er sich durchs städtische<br />
Jugendzentrum. Nunmehr 20-jährig ist der Sinn für den Reim geblieben.<br />
Hinzugekommen ist die gewisse Abgeklärtheit des „Erwachsenwerdens“.<br />
Und so kann man auch guten Gewissens auf die Konzerte von F. R.,<br />
bürgerlich Fabian Römer, gehen, ohne sich zuvor unterm Beemie vor<br />
unliebsamer Entdeckung durch Komilitonen zu verstecken. Denn<br />
natürlich gelten Wahrheiten wie diese für privilegierte Studis: „Wenn<br />
der Postbote Mahnungen bringt, dann freu‘ dich. Wärst du obdachlos,<br />
würd‘ er dich gar nicht erst fi nden.“ In diesem Sinne, wir sehen uns am<br />
28.1. um 19:45 Uhr im Comet Club. Als Eintritt sind rund 15 Euro fällig.<br />
Comet Club, Falckensteinstr. 47, 10997 <strong>Berlin</strong><br />
� www.eff-arr.de<br />
KULTUR-TIPPS<br />
RHYTHMISCHE ERUPTION<br />
Meist zeichnen sich Musikfestivals dadurch aus, die Bandbreite der<br />
auftretenden Künstler auf ein oder zwei Stilrichtungen zu begrenzen.<br />
Schließlich soll der Mainstream-Hörer bloß nicht überfordert werden.<br />
Beim jährlichen club transmediale (CTM) schlagen die Organisatoren<br />
den genauen Gegenkurs ein. Immer neue, spannende Veranstaltungsorte<br />
treffen auf experimentelle Musik aus allen Genres – von minimalistischen<br />
Synthesizer-Dornes über Neo-Kraut und Neo-Psychedelik bis<br />
zum Post-Dubstep. Als Locations dienen 2011 u. a . das HAU-Theater, der<br />
Festsaal Kreuzberg, die Maria am Ostbahnhof und das Berghain. Dabei<br />
ist die transmediale mehr als nur Konzertreihe. Neben Live-Konzerten<br />
bietet das Programm Ausstellungen, Symposien und Laboratorien. Natürlich<br />
wird auch kräftig gefeiert, denn die Kreativen müssen bei Laune<br />
gehalten werden – ob Publikum oder Künstler. Die club transmediale fi ndet<br />
vom 1. –6.2. statt. Kombitickets für Festival und transmediale kosten<br />
80 Euro (ermäßigt). Wer „nur“ Musik möchte erhält auch Festivalpässe,<br />
die nur für die Konzerte gelten.<br />
<strong>Berlin</strong>: diverse Veranstaltungsorte<br />
� www.clubtransmediale.de<br />
Kultur-Tipps 19<br />
Illustration: Ulrich Scheel