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Gutachten Rassegefährlichkeit - VDH-Sachverständiger Gerald Groos

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eschrieben (WRIGHT, 1985; PODBERSCEK and BLACKSHAW, 1990; AVNER und<br />

BAKER, 1991; SHEWELL und NANCARROW, 1991; TERNON, 1993; UNSHELM et al.,<br />

1993; GERSHMAN et al., 1994; GALAC and KNOL, 1997; RIECK, 1997) wobei vor allem<br />

der junge männliche unkastrierte Hund als Hauptverursacher von Bißverletzungen<br />

bezeichnet wird (GERSHMAN et al., 1994; RIECK, 1997). Auch HART und HART (1985)<br />

fanden in ihrer Untersuchung, dass Merkmale wie Dominanz gegenüber dem Besitzer,<br />

Aggression gegen andere Hunde, Territorialveteidigung und Schnappen nach Kindern bei<br />

Rüden stärker ausgeprägt sind als bei Hündinnen. Rüden sind daher unabhängig von der<br />

Rasse als gefährlicher anzusehen als Hündinnen. Kastration als therapeutische Maßnahme bei<br />

Hyperaggressivität zeigt nach Untersuchungen von HOPKINS et al. (1976) und HART<br />

(1976) in etwa der Hälfte der Fälle Erfolg.<br />

Zu den individuellen körperlichen Merkmalen, die aggressionsauslösend wirken können, sind<br />

außerdem alle Gesundheitsstörungen zu zählen, die direkt oder indirekt das Verhalten der<br />

Tiere beeinflussen. Zu nennen wären hier unter anderem:<br />

- akute oder chronische Schmerzzustände<br />

- Erkrankungen im Bereich des ZNS<br />

- Vergiftungen<br />

- Anfallsleiden<br />

Gesundheitsstörungen dieser Art können bei allen Rassen auftreten und berechtigen somit<br />

ebenfalls nicht zu einer Inkriminierung bestimmter Rassen.<br />

Auf der Basis körperlicher Merkmale ist somit eine besondere Gefährlichkeit<br />

bestimmter Hunderassen nach bisherigen Erkenntnissen nicht zulässigerweise<br />

abzuleiten<br />

zu c) individuelle Merkmale des Hundebesitzers bzw. Hundehalters<br />

Hinsichtlich der Art ihres Zusammenlebens mit Menschen sind Hunde Haustiere besonderer<br />

Art. Im Verlaufe dieses Zusammenlebens, das vor 12 000 bis 14 000 Jahren begann,<br />

entwickelte sich eine Art soziale Symbiose mit enger verhaltensbiologischer Bindung, die so<br />

ausgeprägt unter Menschen und Haustieren wohl einzigartig ist. Die vielen unterschiedlichen<br />

Aufgaben, die Hunde für ihren menschlichen Kumpan erfüllen, basieren zum großen Teil auf<br />

dieser Partnerbeziehung. So kann Hundeverhalten ohne Einbeziehung des Menschen wohl<br />

kaum treffend analysiert werden (FEDDERSEN-PETERSEN, 1992a).<br />

In Bezug auf die Gefährlichkeit eines Hundes muss der Besitzereinfluß in zweierlei Hinsicht<br />

betrachtet werden.<br />

1) Einfluß des Besitzers auf die Verhaltensentwicklung des Hundes

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