Gutachten Rassegefährlichkeit - VDH-Sachverständiger Gerald Groos
Gutachten Rassegefährlichkeit - VDH-Sachverständiger Gerald Groos
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auf Dominanzverhalten beruht, richtet sich nicht gegen den Menschen sondern gegen den<br />
Hundegegner.<br />
BORCHELT (1983) stellt in einer Untersuchung an 245 Fällen von Aggressivität bei Hunden<br />
acht Aggressionstypen fest:<br />
Angstbedingte Aggression<br />
Dominanzbedingte Aggression<br />
Besitzverteidigung<br />
Schutztrieb<br />
Beutetrieb<br />
Reaktion auf Bestrafung<br />
Schmerz<br />
Aggression gegen Artgenossen<br />
Nach dieser Untersuchung soll dominanzbedingte Aggression vor allem bei English Springer<br />
Spaniel, Dobermann, Toy Pudel und Lhasa Apso auftreten, am wenigsten bei Jagdhunden,<br />
während Aggression zwecks Besitzverteidigung vor allem beim Cockerspaniel zu beobachten<br />
ist. Die größte Häufigkeit von Aggression auf Schutztriebbasis wurde bei Deutschen<br />
Schäferhunden gefunden, während Cocker Spaniel und Zwergpudel einen hohen Anteil an<br />
Angstbeißern aufwiesen. Bei der Interpretation dieser Ergebnisse ist allerdings wieder die<br />
insgesamt sehr geringe Patientenzahl und der fehlende Vergleich zur relativen<br />
Rassenhäufigkeit in der gesamten Hundepopulation zu beachten.<br />
BLACKSHAW (1991) zeigte in einer Analyse an 87 Hunden, die in einer Spezialklinik für<br />
Verhaltensstörungen wegen Hyperaggressivität vorgestellt wurden, dass 31,6% aller Fälle auf<br />
Dominanzverhalten beruhten, 29% auf Territorialverhalten 12,3% dem Beutetrieb zuzuordnen<br />
waren, 12,3% durch Konkurrenzverhalten zwischen Rüden und 7,9% zwischen Geschwistern<br />
entstanden. 6% der Patienten waren Angstbeißer und 0,9% zeigten idiopathische<br />
Aggressivität, also Aggressivität unbekannter Grundlage.<br />
TERNON (1992) stellte in ihrer Untersuchung eine Statistik über Unfallsituationen<br />
zusammen und fand bei insgesamt 193 Vorfällen folgende Situationen:<br />
Situation Anzahl Fälle<br />
1) Opfer an Hund vorbeigegangen 78<br />
a. davon angeleint 30<br />
b. davon freilaufend 46<br />
c. ohne Angaben 2<br />
2) Kontaktaufnahme durch das Opfer 25<br />
a. durch dem Hund bekanntes Opfer 14<br />
b. durch dem Hund fremdes Opfer 11<br />
3) Besuch oder Lieferung beim Hundebesitzer 47