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Gutachten Rassegefährlichkeit - VDH-Sachverständiger Gerald Groos

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2) Einfluß des Besitzers auf die aktuelle Unfallsituation<br />

Einfluß des Besitzers auf die Verhaltensentwicklung des Hundes<br />

Um den Einfluß des Besitzers auf die Verhaltensentwicklung des Hundes richtig zu bewerten,<br />

soll im folgenden die Frage nach den ethologischen Gründen, die dazu führen, dass ein Hund<br />

beißt, diskutiert werden.<br />

Nach FEDDERSEN-PETERSEN (1991) lassen sich Verhaltensstörungen bei Hunden nach<br />

ihrer Ursache folgendermaßen einteilen:<br />

1) Ethopathien:<br />

a) genetisch bedingte organpathologische Verhaltensstörungen<br />

b) exogen bedingte organpathologische Verhaltensstörungen<br />

2) Neurosen: Erworbene Verhaltensstörungen infolge fehlender Umweltreize oder Umweltbelastungen,<br />

die zu Fehlanpassungen führen<br />

a) Frühontogenetisch erworbene Verhaltensstörungen mit oft hochstabilen<br />

neuronalen Entwicklungsstörungen.<br />

- Deprivationsschäden infolge fehlender sozialer Reize<br />

- Deprivationsschäden infolge Reduktion von Umweltreizen<br />

- Fehlprägungen<br />

- versäumte Prägungen<br />

b) Aktualgenetisch erworbene Verhaltensstörungen<br />

- Verhaltensstörungen infolge räumlich beengter und reizarmer Haltung<br />

- Stereotypien von Bewegungsmustern<br />

- Traumatische Verhaltensstörungen nach Lernprozessen<br />

Bei allen Formen von Verhaltensstörungen wird als eines der Symptome Aggressivität<br />

genannt.<br />

Abgesehen von den angeborenen genetischen (SCHLEGER,1983; van der VELDEN et al.,<br />

1976) bzw. exogen bedingten organpathologischen Verhaltensstörungen spielt der Mensch als<br />

Auslösefaktor bzw. Modifikator des Fehlverhaltens eine wesentliche Rolle.<br />

Auf die Frage "Warum beißt ein Hund" nennt FEDDERSEN-PETERSEN (1992b) vier<br />

Hauptgründe:<br />

1) Aus Angst, aus sozialer Unsicherheit und aus unzureichender Umweltangepaßtheit. Die<br />

soziale Bindung an Artgenossen und/oder den Menschen ist unzureichend oder fehlt<br />

vollständig aufgrund nicht richtig ausgenützter Sozialisierungsphasen im Verlauf der<br />

Jugendentwicklung. Solche Hunde stellen die typischen Angstbeißer dar.

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