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Tarif- und Besoldungsrunde 2009 - GEW

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<strong>Tarif</strong>- <strong>und</strong> Besoldungsr<strong>und</strong>e <strong>2009</strong><br />

28<br />

Tabelle 8.4: Studienanfänger Lehramt (1. Fachsemester)<br />

<strong>und</strong> Absolventen (1. Staatsexamen)<br />

Jahr 1. Fachsemester Jahr 1. Staatsexamen<br />

1995 48.500 2000 26.900<br />

1999 39.700 2004 22.500<br />

2005 44.900 2010 25.100<br />

2006 45.100 2011 25.300<br />

2007 37.400 2012 ?<br />

ten von Lehramtsstudiengänge<br />

gegenüberstellen, da diese überwiegend<br />

bereits ihr Studium aufgenommen<br />

haben. Abstrahiert<br />

man von fach- <strong>und</strong> lehramtsspezifischen<br />

Ungleichgewichten zwischen<br />

Angebot <strong>und</strong> Nachfrage, so<br />

lässt sich der Lehrerbedarf für das<br />

„Status-Quo-Szenario“ (gleichbleibendes<br />

Schüler-Lehrer-Verhältnis)<br />

noch aus den Absolventenzahlen<br />

der nächsten Jahre abdecken. Für<br />

eine nachhaltige Verbesserung der<br />

Betreuungssituation in den Schulen<br />

ist bereits hier wenig „Luft<br />

nach oben“ (vgl. Tabelle 8.4).<br />

Etwa ab dem Jahr 2012 sind ernstzunehmende<br />

Zweifel selbst an einem<br />

zur Status-Quo-Versorgung<br />

ausreichenden Nachwuchspotenzial<br />

angebracht: In Folge der Umstellung<br />

auf die Bachelor-/Master-<br />

Struktur auch in den Lehramtsstudiengängen<br />

wissen wir vielfach<br />

nicht mehr, wie viele der Studienanfänger<br />

in Bachelor-Studiengängen<br />

den Lehrberuf anstreben.<br />

Auch verfügen wir nicht über Erfahrungswerte<br />

bezüglich der Stu-<br />

diendauer, der Abbrecherquoten<br />

<strong>und</strong> der Anteile derer, die von<br />

den Hochschulen in ein lehramtsbezogenes<br />

Masterstudium übernommen<br />

werden.<br />

Bedarfsabschätzung<br />

Hochschullehrer<br />

Noch schwieriger als bei den Lehrkräften<br />

ist der Versuch einer Bedarfsabschätzung<br />

im Bereich der<br />

Hochschullehrer. Dies wird schon<br />

daran deutlich, dass Anfang der<br />

70er Jahre auf einen Professor 31<br />

Studierende kamen, 2007 lag diese<br />

Relation bei 1 : 53. Daher soll an<br />

dieser Stelle nur eine sehr grobe<br />

Abschätzung des Bedarfs abgegeben<br />

werden. Diese ließe sich sicher<br />

mit guten wissenschaftlichen Argumenten<br />

deutlich verbessern, dies<br />

bleibt jedoch anderen Forschern<br />

vorbehalten. 2007 lag der Bestand<br />

an Professoren (an Universitäten<br />

<strong>und</strong> Fachhochschulen) bei rd.<br />

38.000. Wollte man bei einer angenommenen<br />

Studierendenzahl von<br />

rd. zwei Millionen für das Jahr<br />

2015 die Betreuungsrelation von<br />

1:31 aus dem Jahre 1970 wieder<br />

herstellen, so müsste der Wert<br />

64.500 betragen – ein Mehrbedarf<br />

von 26.500 Professuren. Um diesen<br />

zu erreichen, müssten allein schon<br />

jährlich 3.300 Neubesetzungen<br />

vorgenommen werden. Hinzu<br />

kommt ein grob geschätzter Ersatzbedarf<br />

von jährlich drei Prozent<br />

des gegenwärtigen Bestandes (vom<br />

tatsächlichen Altersaufbau der Professorenschaft<br />

sei an dieser Stelle<br />

abstrahiert), so dass weitere 1.100<br />

Neuberufungen hinzu kommen.<br />

Zusammenfassung<br />

Zusammenfassend stellen wir fest,<br />

dass in den nächsten Jahren in erheblichem<br />

Umfang Pädagogen gebraucht<br />

werden. Für die Betreuung<br />

der unter Sechsjährigen liegt der<br />

jährliche Einstellungsbedarf bei rd.<br />

18.500 Vollzeitkräften. Die allgemeinbildenden<br />

<strong>und</strong> beruflichen<br />

Schulen müssten zusammen – je<br />

nachdem, ob man die Betreuungsrelation<br />

oder den Bestand an Lehrkräften<br />

konstant hält – zwischen<br />

22.400 <strong>und</strong> 33.400 Vollzeit-Lehrer<br />

einstellen. An den Universitäten<br />

<strong>und</strong> Fachhochschulen fehlen weitere<br />

4.400 neue Professoren <strong>und</strong> Professorinnen<br />

pro Jahr. Zusammengenommen<br />

erhalten wir hieraus einen<br />

Einstellungsbedarf von 45.300<br />

bis 56.300 Pädagoginnen <strong>und</strong> Pädagogen.<br />

Um diesen Bedarf auch nur<br />

annähernd zu decken, müssen die<br />

Anstrengungen zur Ausbildung<br />

von Nachwuchspädagogen erheblich<br />

verstärkt werden.

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