Ausgabe 5/2008 - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
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Der Dom,<br />
den man ja in Köln immer irgendwie zu sehen erwartet, wäre ja auch beinah<br />
noch mit auf´s Bild gekommen, wenn er denn gesollt hätte. Aber dazu später.<br />
Die letzte Brücke aus der Reihe der fünf von Deutz ausgehenden Brücken ist die<br />
Deutzer Brücke selbst. Sie besteht aus zwei Teilen, was man unter ihr deutlich<br />
erkennt: Rechts der Teil für die Bahn aus Metall, links der Teil für die Autos aus<br />
Beton, beide auf einen Steinpfeiler in der Flussmitte gestützt. Zu dieser Brücke<br />
erfährt man eine Besonderheit:<br />
Im ihrem Inneren befindet sich ein der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglicher<br />
Raum, der so genannte Hohlkasten. Bei einer Breite von zehn Metern<br />
<strong>und</strong> einer Höhe zwischen zweieinhalb <strong>und</strong> fünf Metern ist er in<br />
drei Kammern geteilt. Die beiden äußeren haben eine Länge von<br />
je 30 Metern, der mittlere zwischen den Strompfeilern hat eine<br />
Länge von r<strong>und</strong> 80 Metern, seine Breite beträgt 0 Meter, die<br />
Höhe variiert zwischen zweieinhalb <strong>und</strong> fünf Metern.<br />
Seit 994 findet in diesem Raum jährlich die BrückenMusik statt,<br />
eine Veranstaltung, die sich mit ihrer eigenwilligen Mischung aus<br />
audio-visuellen Installationen <strong>und</strong> Konzerten der Kölner Gesellschaft<br />
für Neue Musik einen internationalen Ruf gemacht hat;<br />
zuletzt die BrückenMusik 4, sie fand im Juni 008 statt.<br />
Doch wir stehen jetzt draußen <strong>und</strong> drunter <strong>und</strong> sehen im Hintergr<strong>und</strong><br />
ein wenig Skyline der Kölner Altstadt mit den Türmen von<br />
Groß St. Martin <strong>und</strong> St. Maria Lyskirchen <strong>und</strong> rechter Hand auch<br />
den Dom, der aber trotz des starken Weitwinkelobjektivs nicht<br />
mehr im Bild erscheint. (Obwohl die Aufnahmeperspektive nach<br />
rechts versetzt ist, entsprechend dem ersten Titelbild, das nach<br />
links versetzt ist; gesehen aus der Mittelachse, die für die drei mittleren Bilder die<br />
Gestaltung bestimmt.)<br />
Schade eigentlich, denn der echte Kölner freut sich doch, wenn er den Dom sieht,<br />
vielleicht nur insgeheim, aber doch. Also haben wir beschlossen, für die nächsten<br />
fünf Titelbilder ein Konzept aufzulegen, das diesem heimlichen Wunsch Rechnung<br />
trägt. Und noch eins kann vorab verraten werden: Den roten Pullover wird im<br />
nächsten Jahr eine Touristin tragen, die natürlich auch den Dom sehen will.<br />
Sarah <strong>und</strong> ich stehen etwas verloren herum, fast wehmütig, denn dies ist unser<br />
letztes Treffen zu einem Forum-Foto, <strong>und</strong> die Örtlichkeit ist echt langweilig. Also<br />
Sarah, mach ein fre<strong>und</strong>liches Gesicht <strong>und</strong> schau in die Herbstsonne. Du musst nie<br />
wieder diesen kratzigen Pullover anzieh´n, das macht jetzt Ramona.<br />
Thomas Sommerkamp<br />
Ramona kommt aus Norddeutschland <strong>und</strong> ist keine Schülerin, sondern ihres Chefs liebstes Azubinchen.<br />
Sagt sie. Wird aber wohl stimmen, denn er hat nur eins.<br />
Sarah ist jetzt Studentin der Biologie <strong>und</strong> ihr liebster Spruch ist: »Ich versteh gar nix. Aber die andern<br />
auch nicht.« Wird wohl auch stimmen.<br />
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