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Ausgabe 5/2008 - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

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TARIFPOLITIK<br />

Tarifr<strong>und</strong>e 2009<br />

Angestellte <strong>und</strong> Beamte können nur gemeinsam erfolgreich sein<br />

von Ilse Schaad <strong>und</strong> Peter Jonas<br />

(Tarif- <strong>und</strong> Beamtenpolitik<br />

des Hauptvorstandes der GEW<br />

B<strong>und</strong>)<br />

Höheres Entgelt <strong>und</strong> höhere<br />

Besoldung<br />

Im Januar 2009 beginnt die<br />

Tarifr<strong>und</strong>e im Länderbereich.<br />

Die B<strong>und</strong>estarifkommission<br />

der GEW hatte hierzu im<br />

September den Rahmen für die<br />

Forderungsdiskussion be-<br />

schlossen. Im Mittelpunkt steht<br />

dabei eine deutliche Erhöhung<br />

der Bezahlung, wobei sowohl<br />

der Tarifbereich als auch der<br />

Bereich der Beamtinnen <strong>und</strong><br />

Beamten gemeint ist. Denn nur<br />

durch eine verstärkte Einbeziehung<br />

der Beamtinnen <strong>und</strong><br />

Beamten in die Tarifauseinandersetzung<br />

lässt sich ein Auseinanderlaufen<br />

von Besoldung<br />

<strong>und</strong> Arbeitsentgelt vermeiden.<br />

Zudem wird hierdurch eine<br />

weitgehend b<strong>und</strong>eseinheitliche<br />

Besoldung bei gleicher Tätigkeit<br />

<strong>und</strong> Ausbildung gegen die<br />

Länderpolitik zur Besoldungsföderalisierung<br />

gesichert.<br />

Öffentliche Daseinsvorsorge<br />

finanzieren<br />

Seit Jahren werden die öffentlichen<br />

Haushalte mit einer<br />

verfehlten Finanz- <strong>und</strong> Steuerpolitik<br />

saniert. Schwindenden<br />

Steuereinnahmen wird hinterhergespart.<br />

Leidtragende<br />

sind auch die Beschäftigten<br />

von B<strong>und</strong>, Ländern <strong>und</strong> Gemeinden,<br />

deren Arbeits- <strong>und</strong><br />

Einkommensbedingungen<br />

sich zunehmend verschlechtert<br />

haben. Dass es Arbeitgebern<br />

nicht um bessere öffentliche<br />

Daseinsvorsorge, eine bessere<br />

Bildung <strong>und</strong> <strong>Erziehung</strong> geht,<br />

zeigt die jüngste Entwicklung:<br />

Während über klamme Kassen<br />

geklagt wird, werden von der<br />

B<strong>und</strong>esregierung über Nacht<br />

Milliarden locker gemacht, um<br />

spekulationsfreudige Banken<br />

zu sanieren. Die Gewinne sollen<br />

privatisiert <strong>und</strong> die Risiken<br />

vergesellschaftet werden.<br />

Dabei ist man eifrig bemüht zu<br />

verschweigen, dass die Finanzkrise<br />

auch die Folge einer<br />

verfehlten Einkommenspolitik<br />

ist. Seit Jahren geht die Kluft<br />

zwischen den Gewinnen <strong>und</strong><br />

den Arbeitseinkommen weiter<br />

SEITE 4<br />

auseinander. Auch 2007 ist der<br />

neutrale Verteilungsspielraum<br />

nicht ausgeschöpft worden,<br />

wodurch eine weitere Umverteilung<br />

zugunsten der Gewinne<br />

stattgef<strong>und</strong>en hat. Wachsende<br />

Gewinne haben aber nicht zu<br />

mehr Investitionen geführt,<br />

sondern zu einem Aufblähen<br />

der Finanzmärkte. Eine<br />

Ursache hierfür ist auch die<br />

schwache Binnennachfrage.<br />

Deutschland bildet im europäischen<br />

Vergleich bei der<br />

Entwicklung der Reallöhne das<br />

Schlusslicht.<br />

Kassen sind gefüllt<br />

Auch die Länder müssen ihrer<br />

Verantwortung für die Volkswirtschaft<br />

nachkommen, <strong>und</strong><br />

als Nachfrager sowie als Arbeitgeber<br />

<strong>und</strong> Dienstherren<br />

ihren Anteil zur Stärkung<br />

der Binnennachfrage leisten.<br />

Das Geld für mehr staatliche<br />

Verantwortung <strong>und</strong> Gestaltung<br />

ist vorhanden. Die Staatsausgaben<br />

befinden sich seit Jahren<br />

in einem Sinkflug. Zudem sind<br />

die Landeskassen gut gefüllt.<br />

Allein bis Ende Juli <strong>2008</strong> haben<br />

sich die Einnahmen der Länder<br />

gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

um 5,3 Prozent erhöht.<br />

In den Flächenländern stiegen<br />

die Einnahmen bis Ende Juli<br />

<strong>2008</strong> gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

um 4,8 Prozent im<br />

Westen <strong>und</strong> um 4,2 Prozent<br />

im Osten. Bei den Stadtstaaten

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