SEITE 1 - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Der Kalscheurer Weiher
ist eine Perle unter den Erholung spendenden Landschaftsgestaltungen,
zumal diese Perle noch in ihrer Muschel schlummert, den meisten völlig
unbekannt, kein Schild weist den Weg. Nicht einmal Google Maps kennt ihn,
wie die Karte zeigt. Sind den Ausflüglern der Decksteiner und
der Aachener Weiher wohlbekannt, kann man sonntags - selbst
bei schönem Wetter - hier die Besucher an den Fingern abzählen.
Dies finden viele Vögel sehr angenehm, die man vom Tretboot
aus auf der Insel im Weiher wunderbar beobachten kann.
Dieses Vergnügen war mir nicht beschieden, da mein Beobachtungsposten
- wie das Titelbild zeigt - von Turbulenzen
durchwalkt wurde, die auf sportlich unzureichende Bedienung
des Vortrieb-Mechanismus zurückzuführen waren.
Niemand von uns vieren hatte zuvor mit einem Ruderboot
Erfahrungen machen können, entsprechend lustig war die
Seefahrt.
Nicht immer lustig ging es zu in der jüngeren Geschichte des
Weihers. Der Verein ›Natur, Bildung und Soziales, Bürger informieren
Bürger e. V.‹ kurz Nabis, rief im März 2010 zu einer
Bürgerversammlung auf, da er fürchtete, dem Weiher ginge es an den
Kragen. Die Stadt hatte der ›Kölner Grün Stiftung‹ die Pflege des Weihers
übertragen, doch man argwöhnte, dass die Geschäftsführer dieses gemeinnützigen
Vereins nur an der Immobilie interessiert wären zu Gunsten des
Baukonzerns Bauwens-Adenauer, sind doch die Geschäftsführer der ›Grün
Stiftung‹ Paul Bauwens-Adenauer und Dr. Patrick Adenauer. Man hörte die
Nachtigall trapsen ...
Es bildete sich der Verein ›Unser Kalscheurer Weiher e.V.‹, der
sich für den Erhalt von Kiosk und Bootsverleih einsetzte - und
mit Erfolg. Seit dem 1. April 2011 ist dieser Verein offizieller
Pächter, und auch der Bauantrag für einen Neubau des Kioskes
ist genehmigt.
Noch steht der rostrote Bauwagen als Notlösung, aber die
beiden Damen, die ihn bewirtschaften, zeigten uns stolz das
hölzerne Modell des geplanten Neubaus*.
Ob das den Besucherstrom befördert, bleibt abzuwarten. Der
Uferbereich, der tatsächlich durch die ›Grün Stiftung‹ einer
Pflege und Gestaltung unterworfen wurde, macht nämlich den
Eindruck einer ›Betreten-verboten-Wiese‹, aber das wird sich
noch ändern.
Eigentlich wollte ich gar nicht den Weiher selbst zum Thema des Titelbildes
machen, sondern eine noch viel verstecktere Sehenswürdigkeit:
Nichts Besonderes für Köln, aber immerhin ein - nur per Bötchen zu erreichendes
- gut erhaltenes Römergrab. Was mich dann davon abgehalten
hat, es zu fotografieren, kann man sich denken: Turbulenzen!
Thomas Sommerkamp
* http://kalscheurer-weiher.de, da gibt´s noch mehr Fotos.
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Kölner Inklusionsplan 9
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Gesundheitsschutz 12
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