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Arbeitsunfall und psychische Gesundheitsschäden - Deutsche ...

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Bandverletzungen) feste Halsorthese, die<br />

den Kopf gegen die Schultern vollständig<br />

immobilisiert. Nach 2 Wochen Beginn der<br />

frühfunktionellen krankengymnastischen<br />

Behandlung (Schwerpunkt: Stabilisationstechniken).<br />

Eine 8- bis 10-tägige stationäre<br />

Behandlung kann erwogen werden.<br />

1.2.3<br />

Bei makrostrukturellen Verletzungen<br />

(Schweregrad IVa) ohne neurologische<br />

Beteiligung längerfristige Fixierung in fester<br />

Halsorthese (4 bis 6 Wochen). Bei Fortbestehen<br />

der Instabilität nach erfolgter<br />

Ruhigstellung mit <strong>und</strong> ohne neurologische<br />

Ausfälle operatives Vorgehen. Bei guter<br />

Stabilität ist postoperativ ebenfalls so früh<br />

wie möglich eine funktionelle Behandlung<br />

anzustreben.<br />

2.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich soll die Akutbehandlung (in<br />

Deutschland) durch Unfallchirurgen, Chirurgen<br />

<strong>und</strong> Orthopäden erfolgen. Eine<br />

Mitbehandlung durch andere Facharztgruppen<br />

soll unterbleiben. Ärzte anderer<br />

Fachdisziplinen haben in der Akutbehandlung<br />

dieser Verletzten diagnostische<br />

<strong>und</strong>/oder konsiliarisch beratende Funktion.<br />

3.<br />

In der ambulanten Betreuung von Patienten<br />

mit HWS-Beschleunigungsverletzungen<br />

(Grad I + II) ist die Feststellung der Arbeitsunfähigkeit<br />

individuell am posttraumatischen<br />

Beschwerdekomplex orientiert. Sie<br />

soll primär möglichst kurz befristet sein <strong>und</strong><br />

ggf. entsprechend dem Beschwerdeverlauf<br />

um kurze Zeitspannen verlängert werden.<br />

Erfahrungsgemäß ist bei diesen Verletzungsgraden<br />

die unfallbedingte Arbeitsunfähigkeit<br />

spätestens nach 4 Wochen<br />

beendet. Eine Verlängerung der verlet-<br />

72<br />

zungsbedingten Arbeitsunfähigkeit bedarf<br />

einer somatisch belegbaren Begründung.<br />

4.<br />

Nachfolgende subjektive Beschwerden in<br />

Kombination mit den objektiven Bef<strong>und</strong>en<br />

rechtfertigen eine Fortdauer der Arbeitsunfähigkeit.<br />

Subjektive Beschwerden<br />

� Hochcervicaler/diencephaler Beschwerdekomplex<br />

mit Nacken-<br />

/Kopfschmerz<br />

� Schmerzen, die bis hinters Auge<br />

ziehen<br />

� Gleichgewichtsstörungen<br />

� Übelkeit<br />

� Schlafstörungen<br />

� Schluckbeschwerden<br />

Objektive Bef<strong>und</strong>e<br />

� Endgradige passive <strong>und</strong> aktive<br />

Bewegungsbehinderung der<br />

HWS, besonders der Rotationsbewegungen,<br />

mit reproduzierbarer<br />

Schmerzprovokation in definierten<br />

Einstellungen<br />

� Lokaler Muskelhartspann<br />

� Auffälliger HNO-Bef<strong>und</strong> (ENG-<br />

Bef<strong>und</strong>)<br />

� Atypische Positionen im Kopfgelenk-/Atlas-axis-Bereich<br />

im Röntgenbild<br />

5.<br />

Krankengymnastische Mitbehandlung des<br />

akuten Verletzungsbildes vom 1. bis 5. (bis<br />

8.) Tag nach Unfall ist zu unterlassen. Mit<br />

Aufnahme der aktiven Physiotherapie soll<br />

der Einsatz analgetischer Medikamente<br />

reduziert sein.<br />

6.<br />

Zu Beginn der Physiotherapie erscheinen<br />

vorsichtige axiale, entlastende Traktionen<br />

sowie isometrische An- <strong>und</strong> Entspannungs-

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