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Arbeitsunfall und psychische Gesundheitsschäden - Deutsche ...

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übungen der Schulter- <strong>und</strong> Nackenmuskulatur<br />

sinnvoll. Diese Maßnahmen sind<br />

durch lokale Kälteapplikation (Eis) zu<br />

ergänzen.<br />

7.<br />

Wärmeapplikation <strong>und</strong> passive Mechanotherapie<br />

haben im Behandlungsregime der<br />

akuten Verletzung (entspricht 3 bis 5 Tage<br />

nach Verletzung) keinen Platz.<br />

8.<br />

Der enge Kontakt zwischen Physiotherapeuten<br />

<strong>und</strong> Verletztem dient neben der<br />

Therapie auch der Überprüfung <strong>und</strong> Vertiefung<br />

der Patientenmotivation. Behandelnder<br />

Arzt <strong>und</strong> Physiotherapeut sollen<br />

sich häufig über die Behandlungsfortschritte<br />

austauschen.<br />

9.<br />

Andere Behandlungsformen wie Akupunktur,<br />

therapeutische Lokalanästhesie, Reflexzonenmassage,<br />

Akupressur werden zur<br />

Behandlung der akuten HWS-Beschleunigungsverletzung<br />

abgelehnt.<br />

V. Feststellung zur gutachterlichen<br />

Bewertung von Beschleunigungsverletzungen<br />

der HWS<br />

1.<br />

Nicht jede HWS-Beschleunigungsverletzung<br />

bedarf der Begutachtung. Wichtig ist<br />

trotzdem, dass durch den behandelnden<br />

Arzt die erzielte Beschwerdefreiheit <strong>und</strong><br />

die Wiederherstellung der freien Beweglichkeit<br />

nachvollziehbar dokumentiert wird.<br />

Ein wichtiges Dokumentationskriterium ist<br />

die Erfassung des «Krankheitsverhaltens»<br />

des Verletzten vor dem Unfall.<br />

2.<br />

Ein gewisser Prozentsatz Unfallbeteiligter<br />

klagt Beschwerden über das erste Unfalljahr<br />

hinaus. Angegeben werden Nacken-<br />

Hinterhauptschmerzen, Schulter-Arm-Beschwerden,<br />

Schwindel. Nach den bisherigen<br />

Erfahrungen können diese Beschwerden<br />

sowohl somatischer als auch psychosomatischer<br />

Ursache sein.<br />

2.1<br />

Der chronische Nacken-/Hinterhauptschmerz<br />

ist bei Nachweis unfallbedingter<br />

segmentaler Fehlstellungen im Röntgenbild<br />

(Funktionsaufnahmen) auch nach 1 Jahr als<br />

Unfallfolge anzusehen, sofern das betroffene<br />

Segment auch reparative Sek<strong>und</strong>ärfolgen<br />

(z. B. Spondylose) aufweist, um so<br />

mehr, wenn eine manualmedizinisch segmentale<br />

Diagnostik diese als schmerzursächlich<br />

belegt!<br />

2.2<br />

Degenerative Veränderungen spielen bei<br />

den Problemfällen, d.h. bei den unerklärlich<br />

verzögerten Verläufen zahlenmäßig<br />

eine untergeordnete Rolle. Sie sind in aller<br />

Regel nicht die Erklärung für die persistierenden<br />

subjektiven Beschwerdebilder.<br />

Haben degenerative Veränderungen bereits<br />

vor dem Unfall zu Funktionseinbußen<br />

geführt, ist, wenn objektivierbare Verletzungsfolgen<br />

fehlen, davon auszugehen,<br />

dass spätestens nach einem Jahr der Status<br />

quo ante wieder erreicht ist.<br />

3.<br />

In Deutschland sollen Erstgutachter bei der<br />

Einschätzung solcher Verletzungsbilder<br />

Chirurgen oder Orthopäden sein. Diese<br />

Fachärzte verfügen über die meisten dokumentierten<br />

Untersuchungs-, Behandlungs<strong>und</strong><br />

Begutachtungskenntnisse. Neurologen<br />

<strong>und</strong> Neuropsychologen, Neurochirurgen,<br />

Ophthalmologen <strong>und</strong> HNO-Ärzte können<br />

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