(1,86 MB) - .PDF - Thaur - Land Tirol

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Dorfgeschehen �Der Ursprung und die Bedeutung wurden von Volkskundlern unterschiedlich erläutert. Die Figur war jedenfalls als eine Art Ordnungshüter während der Aufführung eingesetzt. Und wie kommt das „Fasserrössl“ denn nun in die Fasnacht? Eine mündliche Überlieferung gibt die wohl einfachste Erklärung: Ein Pferd (eines Fassbinders ?) sollte in der Schmiedgasse, in der Halleraltstadt, beschlagen werden, doch der Nagel traf ins Fleisch. Das gequälte Tier ist vor Schmerzen „durchgegangen“ und von der Gasse zum Unteren Stadtplatz gestürmt. Hinterdrein Eigentlich, so meint man immer, sind es die Bauern als Arbeitgeber, die in erster Linie in direktem Kontakt mit den Saisoniers stehen. Doch wenn man ein wenig hinter die Kulissen schaut, erkennt man bald, dass es die Frauen sind, die im wahrsten Sinn des Wortes „erste Hilfe“ leisten. Das beginnt schon bei der Anforderung für Saisonarbeiter beim Arbeitsamt. Brigitte und Caroline Müssigang erzählen: Im Winter bespricht man sich, wie viele Arbeiter man zu welcher Zeit braucht. Das sind zwischen 14 und 25 Personen. Dann stellt man die erforderlichen Ansuchen und schickt diese - soweit es sich nicht um EU-Bürger handelt – den jeweiligen Arbeitern zu. Diese beantragen dann in ihrer Heimat ein Visum. Bei der Familie Müssigang arbeiten Leute aus der Ukraine, aus Rumänien, aus Lettland, aus Ungarn und ab und zu auch aus Polen. Viele der Erntehelfer kommen schon seit Jahren und können inzwischen auch schon recht gut deutsch. Sie kennen die Äcker, die Arbeit, die Gepflogenheiten und man tut sich nicht gar so schwer. Oft ist es auch so, dass der eine oder andere, jemand auch dem Bekanntenkreis oder der Verwandtschaft „anheuert“, was die Kommunikation wiederum erleichtert. Freilich braucht es oft jemanden, der übersetzt, oder man arbeitet mit der Zeichen- und Bildsprache, wie zum Beispiel bei der Mülltrennung. Die Ankömmlinge werden vom Bahnhof abgeholt und in die Quartiere gebracht. Beim „Brascher“ hat man Zimmer mit Bad und Küche ausgebaut und die Leute sind dort bestens untergebracht. Dann erhält jeder seine Arbeitsutensilien: Gummistiefel, Hand- die Schmiedegesellen, die „Fasser“ und die Lehrlinge. Dieses Spektakel soll dann in der Fasnacht als Persiflage aufgeführt worden sein. So hat das „Fasserrössl“ den Sprung vom seriösen Bindertanz in die Fasnacht vollzogen, meint man jedenfalls in einem Beitrag auf der Webseite der Stadt Hall. Bekannt war übrigens auch der „Bozner- Bindertanz“, der in Bayern zum „Schäfflertanz“ wird, abgeleitet vom Beruf „Schäffler“ (Schaffhersteller). Informativ sei noch erwähnt, dass der schuhe, Regenjacke und Hose, sowie ein Messer ausgehändigt. Diese Dinge haben die beiden Frauen bei einem Großeinkauf erworben und abgetragene Teile werden sofort ersetzt. So hat man kürzlich 40 Paar Stiefel entsorgt! Die Saisonarbeiter – es sind auch Frauen dabei – verpflegen sich selbst. Auch die Wäsche reinigt man in vorhandene Maschinen. Bettwäsche wird zum Wechseln bereitgestellt. Hier vor Ort erfolgt nach der Arbeitsbewilligung die Anmeldung bei der Gemeinde und der Krankenkasse. Dafür sind erneut die Frauen im Hause Müssigang zuständig. Die Arbeitseinteilung erfolgt dann von Stefan und Georg Müssigang zu Anfang und jeden Tag auf`s neue. Arbeitsbeginn ist 7 Uhr, es „Reiftanz“, der zum Repertoire des TV Inntaler <strong>Thaur</strong> zählt, eine Abwandlung des Bindertanzes ist, er wird mit Burschen und Mädchen getanzt. Mit dem Handwerk des Fassbinders wird auch so mancher Spruch verbunden: „Frisch vom Fass“, „Das Fass ist voll“, „Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht“ – und, was dieser Beitrag nicht sein soll, „Ein Fass ohne Boden“ Bäuerinnen leisten "erste Hilfe" <strong>Thaur</strong>er Bäurinnen sind wichtige Ansprechpersonen für Saisonarbeiter 4 - Margit Plank - Dass es mit den vielen Saisoniers im Dorf unterm Strich recht gut läuft, ist nicht zuletzt der Verdienst der Bäuerinnen gibt eine Mittagspause, die an besonders heißen Tagen etwas ausgedehnt wird, dafür arbeitet man dann abends länger. Mit Hilfe der Bäuerinnen beschäftigt man sich einmal pro Woche mit der Müllentsorgung. Das Thema „Müll“ war früher nicht so präsent, inzwischen legt man großen Wert auf genaue Trennung und entsprechende Entsorgung. Da hatten die Saisoniers Lernbedarf und es war nicht so einfach, die Richtlinien und Vorschriften zu vermitteln. In jedem Monat erfolgt dann die Abrechnung und Bezahlung. In letzter Zeit wollen die Arbeiter vielfach das Geld ihren Angehörigen schicken, und wieder sind die Bauersfrauen gefragt, um bei der Bank die nötigen Tätigkeiten zu erklären.
Nicht selten passieren auch Verletzungen und auch hier leisten die Bäuerinnen „er ste Hilfe“. Sollte ein Pflaster, ein Verband oder eine Salbe nicht genügen, bringt man den Betreffenden zum Arzt oder ins Krankenhaus. Auch dort ist Unterstützung und seelischer Beistand von Nöten. Eigenartiger Weise haben die stärksten Männer oft die größte Angst vor Spritzen und es bedarf diplomatischen Geschicks, um den Kranken zur üblichen medizinischen Versorgung zu bringen. Für kleinere „Wehwehchen“, wie Verkühlungen oder Kopfschmerzen stehen Gitti und Caro mit der Hausapotheke bereit. Aber auch für ein gutes Arbeitsklima sorgt DIE nEuE LusT AM sAMMELn Praktisch, platzsparend und abwaschbar, das sind die neuen Sammeltaschen für jeden Haushalt. Ein Set besteht aus vier geräumigen Taschen: rot für Papier, grün für Glas, blau für Metall und gelb für Kunst- und Verbundstoffe. Die Verpackungsabfälle sind auf diese Weise sauber verräumt, bevor es damit zur Sammelstelle oder zum Recyclinghof geht. Da nur eine gewisse Stückzahl zur Ver- Ver fügung steht, sichern sich rasch diese praktischen Sortier- und Entsorgungshilfen für zu Hause. Zu beziehen sind sie im Gemeindeamt um den Preis von € 2.- pro Set. man bei der Familie Müssigang. Mit dem Organisationstalent der beiden Frauen ver- ver anstaltet man einen Grillabend und macht mit allen Arbeitern einen tollen Ausflug nach Italien, entweder an den Gardasee oder nach Venedig, wobei Venedig als absolutes Highligth gilt. Ja, und dann ist es wieder Herbst geworden und die Heimreise steht bevor. Da bucht Caro dann über das Internet beispielsweise billige Flüge in das entsprechende Gebiet, man bringt die Leute zum Flughafen oder zur Bahn, natürlich samt Gepäck. Und da hat sich in den letzten Monaten so einiges angesammelt. Die Besuche beim Flohmarkt in Aus dem Dorfgeschehen Gemeinderat Innsbruck, Geschenke für die Angehörigen und neue Sachen finden ihren Niederschlag in Koffern und Taschen. Zum Abschied gibt es dann Bussis für die beiden Buben der Familie, die alle ArbeiterInnen ins Herz geschlossen haben und bei den Erntehelferinnen nicht selten auch Abschiedstränen. „Bis nächstes Jahr“ heißt es dann und für die Bäuerinnen beginnen die Arbeiten „danach“: Alle Räumlichkeiten werden einer gründlichen Reinigung unterzogen, manches repariert, etwas erneuert, gebrauchte Kleidung entsorgt u.s.w. u.s.w. unTErscHrIFTEnAkTIon In DEr MoosGAssE - Margit Plank - Gewiss, der Ausbau der Moosgasse war notwendig geworden, doch allzu viele Autofahrer nutzen das erweiterte Platzangebot, um auf der kurzen Strecke ordentlich auf’s Gas zu drücken. Und mit dem geplanten Endausbau wird wohl noch mehr „gebolzt“ als bisher! Die Antrainer der Moosgasse haben deshalb in einer Unterschriftenaktion auf die Verkehrsproblematik in dieser stark befahrenen Straße aufmerksam gemacht. In einem an den Bürgermeister und die Gemeinderäte gerichteten Schreiben ersuchen die 81 Unterzeichner, bei der „weiteren Neugestaltung der Moosgasse, Maßnahmen zur Ver- Ver kehrsberuhigung und zur Entschleunigung einzuplanen“. Möglich wäre die Errichtung einer Engstelle (beim Trafohäusl?) bzw. durch das Aufstellen von Verkehrstafeln, um auf die geltende Geschwindigkeitsbeschränkung hinzuweisen. Wichtig wäre auch das Aufstellen der längst versprochenen Hinweistafeln „Achtung Kinder!“ und die Durchführung von Verkehrskontrollen. Zudem wünschen sich die Anrainer eine Versammlung, um mit den in der Gemeinde Verantwortlichen die Situation zu besprechen. SPECIALISTS FOR THE PHARMACEUTICAL INDUSTRY PLÖTZENEDER PHARMAANLAGENBAU THAUR AUSTRIA 5
Seite 1 und 2: Der Schlossbichler Zeitschrift für
Seite 3: Altes Handwerk: Fassbinder Mit sich
Seite 7 und 8: Auf den Spuren von Karl dem Großen
Seite 9 und 10: große Hilfsbereitschaft ungemein.
Seite 11 und 12: Damals im Gemeinderat … !!! Altb
Seite 13 und 14: Schlossruine Thaur - ein Blick in d
Seite 15 und 16: Der Herbst Und wieder eine Geschich
Seite 17 und 18: Aus dem Gemeinderat Werbung Warum k
Seite 19 und 20: Beschlüsse und Beratungen in der G

(1,86 MB) - .PDF - Thaur - Land Tirol

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?