FNP 2006 Erlaeuterungsbericht.pdf
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Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Bischofswerda - Rammenau Seite 33<br />
als zusätzliches Argument für Bleibeentscheidungen von Bischofswerdaer Bürgern bzw. als Argument<br />
für Wohnungssuchende aus der Region dienen. Insbesondere für Familienhaushalte mit mehreren<br />
Einkommen und unterschiedlichen Pendlerzielen ist eine Alternative zum PKW von Bedeutung.<br />
Aufgrund der Tendenz zu längeren Pendlerwegen ist eine schnelle Anbindung zu den regionalen<br />
Wirtschaftszentren auch im öffentlichen Verkehr erforderlich, um positive<br />
Wohnstandortentscheidungen - Bleiben oder Ansiedeln - für Haushalte in Bischofswerda zu<br />
begünstigen. In diesem Zusammenhang ist auch eine gute Verknüpfung von Verkehrsträgern und die<br />
Qualität des Knotenpunktes Bahnhof Bischofswerda wichtig. Von Bedeutung ist eine günstigere<br />
Anbindung mit öffentlichen Verkehrsträgern auch für die Attraktivierung als mögliches Ziel des<br />
Kurzzeit- und Wochenendtourismus aus dem Ballungszentrum Dresden in Form eines S-<br />
Bahnanschlusses.<br />
Die innerstädtische Verkehrssituation auf der Straße ist durch die stadtkernnahe Bündelung aller<br />
Innenstadt- und Durchgangsverkehre mit negativen Begleiterscheinungen wie Verkehrsüberlastung<br />
und Lärmbelastung für Anwohner gekennzeichnet. Eine Entlastung muss durch die<br />
Ortsumgehungstraße erfolgen.<br />
Die innerörtliche Erschließungssituation durch Straßen sowie technische Medien kann als gut<br />
eingeschätzt werden. Handlungsschwerpunkt im Abwasserbereich bildet die Anbindung der dörflichen<br />
Ortsteile an die Abwasserversorgung.<br />
2.8 Landschaft<br />
Das Gemeindegebiet liegt im Übergangsbereich dreier naturräumlicher Einheiten, die im Bereich des<br />
Bischofswerdaer Stadtwaldes aufeinander stoßen. Der überwiegende Teil liegt in der naturräumlichen<br />
Einheit „Westlausitzer Hügel- und Bergland“. Der Bereich um Schönbrunn gehört bereits zum<br />
Oberlausitzer Gefilde, die Flächen östlich von Belmsdorf zum „Oberlausitzer Bergland“.<br />
Kennzeichnend sind hier 60 bis 80 m hohe Granithügel, die oft mit Wald bestanden sind sowie die<br />
Lößplatten und Treibsand-, Schmelzwassersandplatten mit ackerbaulicher beziehungsweise<br />
Grünlandnutzung. Prägend sind auch die Gewässer sowie die damit verbundenen traditionellen<br />
Teichkulturen.<br />
In den Auebereichen der Wesenitz, die aufgrund der topografischen und Bodenverhältnisse nicht<br />
großflächig intensiv genutzt werden konnten, befindet sich ein differenziertes Mosaik an<br />
Lebensräumen in der Landschaft. So konnten sich auch im engeren Stadtgebiet unter anderem<br />
äußerst wertvolle, ungestörte Biotope entwickeln, in denen hochgradig gefährdete Arten einen<br />
Lebensraum finden konnten (zum Beispiel Storch, Otter). In den flachen Hanglagen um Goldbach und<br />
Schönbrunn dominiert hingegen intensiver Ackerbau in großen Schlägen, wertvolle Biotope fehlen<br />
weitgehend. Südlich der Bahnlinie um Weickersdorf und Großdrebnitz prägt Grünlandnutzung die<br />
Landschaft. Sie ist hier, auch topografisch, abwechslungsreicher als im Norden, Biotopqualitäten<br />
vergleichbar der Wesenitzaue werden hier auf einigen kleineren Flächen erreicht.<br />
2.8.1 Natürliche Grundlagen<br />
2.8.1.1 Geologie<br />
Das anstehende Grundgebirge gehört geologisch zur Lausitzer Antiklinalzone. Nach Peschel (1977)<br />
sind an seinem Aufbau der Demitzer Granodiorit, der Lausitzer Hybridgranodiorit und riphäische<br />
Grauwacken der Kamenzer Serie beteiligt. Dabei können innerhalb dieses Gesteinskomplexes gang-<br />
und stockförmige Einschlüsse basischer Gesteine der Dolerit-Serie auftreten. Es fand vor allem in der<br />
Elster- und Saalekaltzeit und in der periglazialen Zeit eine quartäre Überformung statt. Im Stadtwald<br />
sind heute noch Schleifspuren eines Gletschers am Gestein sichtbar.