FNP 2006 Erlaeuterungsbericht.pdf
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Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Bischofswerda - Rammenau Seite 41<br />
Da das Gemeindegebiet zur Südgrenze des Verbreitungsgebiets gehört, ist die Sicherung der<br />
Wanderwege bedeutsam. Das bedeutet, die Auen von Bebauung und Straßen freizuhalten und<br />
schützende Gehölze anzupflanzen, da es sich um ein sehr scheues Tier handelt. Ein dichtes<br />
Straßennetz und hohes Verkehrsaufkommen sind tödlich. Bei vorhandenen Straßen sollte eine<br />
Unterführung angeboten werden, die vom Otter angenommen wird. Laut Fiedler ist hierzu ein<br />
Rohrdurchmesser von mindestens 1 m, unseres Erachtens von bis zu 3 m erforderlich. Der Neubau<br />
von Straßen sollte nur dort möglich sein, wo der Lebensraum des Fischotters nicht betroffen ist. Bei<br />
der räumlichen Planung von Trassen beziehungsweise Unterführungsbaumaßnahmen ist Herr Fiedler<br />
als Otterfachmann gerne zur Mitarbeit bereit. Nur er kennt die genauen Wechsel, die ansonsten zum<br />
Schutz des Tieres nicht veröffentlicht werden. Die Teichbesitzer sollten für ihre wirtschaftlichen<br />
Verluste aus einem öffentlichen Fonds entschädigt werden, damit hier keine Konkurrenzsituation<br />
entsteht.<br />
2.8.5.2 Störche<br />
Eine weitere Rote-Liste-Art ist der Weißstorch. In der Stadt Bischofswerda nisten regelmäßig Störche<br />
auf einem nicht mehr benutzten Industrieschornstein in der Wallgasse. In Großdrebnitz ist ebenfalls<br />
ein Storchenpaar angesiedelt. In Nähe der Walkmühle, Gemarkung Weickersdorf, wurde durch die<br />
Stadt im Jahr 2003 eine neue Nisthilfe aufgestellt, die aber noch nicht angenommen wurde.<br />
2.8.5.3 Weitere an Feuchtgebiete und Wasser gebundene Arten<br />
Auch die anderen gefährdeten Arten hängen eng mit dem Lebensraum Wasser zusammen: Im<br />
kleinen Horkaer Teich (nördlich der Bahnlinie) sowie teilweise im Mühlgraben gibt es ein beachtlich<br />
großes Vorkommen der Rotbauchunke. Zumindest früher gab es im Horkaer Teich die<br />
Flussperlmuschel sowie den Gemeinen Flusskrebs. Er ist in geeigneten, sauberen Zuflüssen der<br />
Wesenitz (angrenzend ans Gemeindegebiet) ebenso zu finden wie das fast schon ausgestorbene<br />
Bachneunauge.<br />
Der Eisvogel ist im Gemeindegebiet verschollen. Vorwiegend in der Aue, zum Beispiel der<br />
Bischofswiese, sind der Pirol, die Wacholderdrossel, Sumpfrohrsänger, Laubsänger, die Turteltaube,<br />
früher auch der Drosselrohrsänger zu finden.<br />
Der Graureiher ist häufiger auf dem Durchzug. Aber auch der Fischadler kann gelegentlich<br />
beobachtet werden. Von besonderer Bedeutung für die Wasservogelwelt sind auch die großen Teiche<br />
westlich Kleindrebnitz. Hier konnten mehrere Entenarten, Schafstelzen, Graureiher und Bekassinen<br />
beobachtet werden.<br />
Die Teiche östlich Neudrebnitz sind nach Auskunft der dort angebrachten Naturschutztafeln die<br />
Lebensstätte diverser Amphibien, unter anderem des Teichmolchs, und der Ringelnatter.<br />
Typische Fische im Wasser eines aufgelassenen Steinbruchs sind: Schleien, Karauschen,<br />
Moderlieschen, Berschen. Zuweilen werden Karpfen, Hechte sowie Aale eingesetzt.<br />
2.8.5.4 Sonstige Arten<br />
Der Rote Milan ist regelmäßiger Gast. 1991 wurde erstmalig auch der Schwarze Milan beobachtet.<br />
Weitere Raubvögel sind der Habicht (Butterberg sowie nördlicher Napoleonstein), Sperber (Nest im<br />
Rehwäldchen am Hunger, als Jagdrevier die Stadt) und der Baumfalke. Im Lutherpark nistet der<br />
Steinkauz. Am Butterberg gibt es zuweilen die Waldohreule.<br />
Das Rebhuhn ist mit der Ausräumung der Landschaft äußerst selten geworden. Die Waldschnepfe<br />
konnte 1970 zum letzten Mal beobachtet werden.<br />
Der Neuntöter, der Kernbeißer, die Heckenbraunelle und die Ringeltaube sind keine ungewöhnlichen<br />
Vögel in der Umgebung Bischofswerdas. Ob die von Creutz (in Schmidt, W., 1983) erwähnten<br />
Hohltauben-Populationen noch anzutreffen sind, konnte nicht mehr nachgeprüft werden. Nach ihm<br />
war früher auch das Haselhuhn heimisch.