FNP 2006 Erlaeuterungsbericht.pdf
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Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Bischofswerda - Rammenau Seite 35<br />
So gibt es auf den Kuppen anstehendes Gestein und wenig gründigen Gesteinsschutt. Die Hänge<br />
sind meist mit einer Lößschicht überdeckt, deren Mächtigkeit in der Regel zum Kolluvium 1 hin<br />
zunimmt. Hier entstanden vorrangig fruchtbare Parabraunerden mit ausreichender<br />
Bodenwasserversorgung. An Flachformen- oder Muldenlagen gibt es hingegen eine Tendenz zur<br />
Staunässe. Staugleye entstehen so in der Regel an bachnahen Standorten beziehungsweise an<br />
Orten mit auf Grund- oder Hangdruckwasser zurückführbaren Nassböden. In ihrem Umgriff besteht<br />
auch sehr leicht die Gefahr der sekundären Vernässung durch Bodenverdichtung.<br />
Im Bereich der pleistozänen Sande sind Braunerden und Rosterden der bestimmende Bodentyp.<br />
2.8.2 Fließ- und Stillgewässer, Grundwasser<br />
2.8.2.1 Fließgewässer<br />
Fast das gesamte Gebiet wird über die Wesenitz entwässert. Sie wird dabei von mehreren ganzjährig<br />
wasserführenden Vorflutern unterstützt: Dem Hustegraben im Westen des engeren Stadtgebiets, dem<br />
Grunabach, der den Norden des Stadtgebiets sowie die Bereiche im Norden und Westen Goldbachs<br />
entwässert, sowie dem Weickersdorfer Bach und dem Großdrebnitzer Bach mit ihren Zuflüssen.<br />
Das Gebiet östlich der Linie Butterberg-Silberblick einschließlich des gesamten ehemaligen<br />
Gemeindegebietes Schönbrunn entwässern in östliche Richtung zum Silberwasser, welches<br />
wiederum als Vorfluter für das Hoyerswerdaer Schwarzwasser dient.<br />
Die Wesenitz ist ein direkter Nebenfluss der Elbe. Für die Wesenitz wurden bei Elbersdorf eine<br />
mittlere Durchflussmenge (MQ) von 1.340 l/s gemessen. Der mittlere Niedrigwasserdurchfluss (MNQ)<br />
beträgt 410 l/s. Für den Winter sind 600 MQ, für den Sommer 340 MNQ beziehungsweise 1.060 MQ<br />
angegeben (Umweltamt des Kreises Bischofswerda, 1990, (Hrsg.): Zur Umweltsituation des Kreises<br />
Bischofswerda bis zum Jahre 1989).<br />
Die Wesenitz ist praktisch genau innerhalb des engeren Stadtgebietes begradigt, während sie<br />
unmittelbar davor und danach mäandriert, einschließlich der dazugehörigen Galeriewäldchen und<br />
Feuchtflächen. Ein detailliertes Konzept zur Naherholung und städtebaulichen Einbindung für die<br />
Wesenitz müsste erstellt werden. Im Stadtbereich könnte die Wesenitz aus ihrem „Hinterhofdasein“<br />
herausgeholt werden und durch einen Fuß- und Radweg eine wichtige Aufwertung als attraktiver<br />
Naherholungsbach und „grüner Verkehrsweg“ erfahren. Hierbei ist auch eine naturgemäße<br />
Ufergestaltung zumindest in Abschnitten vorstellbar.<br />
Der Grunabach ist immer wieder in kleineren Abschnitten begradigt. Er verläuft fast ausschließlich<br />
durch Grünlandgebiete und Wälder. In Weidegebieten fehlt oft ein begleitender Saum, es wird bis an<br />
das Gewässer beweidet. Dies führt zu Beeinträchtigungen. Eine Renaturierung erscheint auf dem<br />
gesamten Lauf ohne größeren Aufwand durchführbar. In den regelmäßig vernässten Bereichen und in<br />
einem Pufferstreifen zum Gewässer sollte Beweidung unterbleiben.<br />
Der Großdrebnitzer Bach verläuft überwiegend innerhalb des bebauten Bereichs, wo er weitgehend<br />
verbaut ist. Eine Renaturierung ist aus Platzgründen hier nicht denkbar. Durch gestalterische<br />
Maßnahmen und begleitende Gehölzpflanzungen sollte der Bach im Ortsbild stärker hervorgehoben<br />
werden. Ab Kleindrebnitz spaltet sich der Bach in mehrere Gräben auf und bildet eine breite Aue, die<br />
überwiegend als Grünland genutzt wird. Hier gilt das für den Grunabach gesagte.<br />
Der Weickersdorfer Bach prägt mit seiner Aue und ihrem wertvollen Gehölzbestand den<br />
Weickersdorfer Dorfanger. Diese Qualitäten sollten erhalten bleiben.<br />
Die Oberläufe und Zuflüsse der obigen Gewässer sollten zumindest, wo nicht vorhanden, eine<br />
einseitige Bepflanzung erhalten. Verrohrungen sollten so weit wie möglich beseitigt, Waffelsteine als<br />
Sohlen- und Uferbefestigung entfernt werden.<br />
Im Einzugsbereich des Silberwassers in Schönbrunn sollten die Verrohrungen auch im Hinblick auf<br />
die erwähnten Erosionserscheinungen beseitigt werden. Über hinreichend große Pufferstreifen soll<br />
ein freies Mäandrieren der Gewässer ermöglicht werden. Die in dieser Hinsicht intakten Bereiche sind<br />
zu schützen und zu erhalten. Die Gewässerqualität sollte zum einen über erosionsvermindernde<br />
Maßnahmen in der Feldflur verbessert werden. Zum anderen muss eine verbesserte Klärung der<br />
eingeleiteten Abwässer angestrebt werden.<br />
1 Kolluvium = Ablagerung in Fließrichtung des Flusses