FNP 2006 Erlaeuterungsbericht.pdf

Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Bischofswerda - Rammenau Seite 43
Die Auen von Wesenitz, Grunabach und unterem Großdrebnitzer Bach sind hingegen kleinteilig und
abwechslungsreich gegliedert. Auch die topografisch stark bewegten Bereiche um Großdrebnitz mit
ihrem hohen Anteil an Grünland, Gehölzen, und Teichen werden als sehr reizvoll empfunden.
Wichtig für die Erfahrung des Landschaftsbildes sind die Einblicke/Ausblicke in die Landschaft von
begünstigten topografischen Stellen aus. In Blickperspektive ist im besonderen auf ein ungestörtes
Bild zu achten. Wichtige Aussichtspunkte sind der Butterberg, der Belmsdorfer Berg, die
Schönbrunner Schanze, Richterberg und Silberberg.
Die Siedlungen sind von ihrem ursprünglichen Kern her der Topografie gut angepasst. Aus der letzten
Zeit stammen einige städtebauliche Sünden, die entweder nicht mehr in die Landschaft
beziehungsweise an die vorhandene bauliche Struktur angepasst sind. Vor allem sind dies auf den
Dörfern manche der landwirtschaftlichen Betriebsgebäude, in der Stadt die Gewerbegebiete (aber
auch das Umspannwerk) sowie die Neubaugebiete, die allesamt vor 1990 entstanden sind. Der
Missklang könnte durch Vegetationsstrukturen erträglicher gemacht werden.
2.8.8 Naturschutz und Landespflege
2.8.8.1 Flächennaturdenkmale/Einzelnaturdenkmale
Die Flächen- und Einzelnaturdenkmale befinden sich unter Punkt 2.13.1.1 Registrierte
Naturdenkmale, Seite 71 ff. Darüber hinaus befinden sich in der Landschaft weitere, ausgeschilderte
Naturdenkmäler, die in der amtlichen Liste nicht aufgeführt sind.
Dazu gehören der Mischwaldrest westlich Napoleonstein (Goldbach), Schilfbestand und Teich
nördlich Neudrebnitz, Teich mit Gehölzen und Röhricht (Ortsmitte Neudrebnitz). Aufgenommen
werden müsste auch ein großer Teil des Baumbestandes des Lutherparks. Die Scheinzypresse an
der Stolpener Straße 1-5 fällt auch darunter.
2.8.8.2 Geschützte Biotope nach § 26 SächsNatSchG
Laut § 26 Absatz 1 Sächsisches Naturschutzgesetz (SächsNatSchG) stehen die folgenden
Biotoptypen auch „ohne Rechtsverordnung oder Einzelanordnung und ohne Eintragung in
Verzeichnisse unter besonderem Schutz“:
1. Moore, Sümpfe, Röhrichte, seggen- und binsenreiche Nasswiesen, Bruch-, Moor- und Sumpfund
Auwälder;
2. Quellbereiche, naturnahe und unverbaute Bach- und Flussabschnitte, Altarme fließender
Gewässer, naturnahe stehende Kleingewässer und Verlandungsbereiche stehender Gewässer;
die Ufervegetation ist jeweils mit eingeschlossen;
3. Trocken- und Halbtrockenrasen, magere Frisch- und Bergwiesen, Borstgrasrasen, Wacholder-,
Ginster- und Zwergstrauchheiden
4. Gebüsche und naturnahe Wälder trockenwarmer Standorte einschließlich ihrer Staudensäume,
höhlenreiche Altholzinseln, und höhlenreiche Einzelbäume, Schluchtwälder,
5. offene Felsbildungen, offene natürliche Block- und Geröllhalden, offene Binnendünen,
6. Streuobstwiesen, Stollen früherer Bergwerke sowie in der freien Landschaft befindliche
Steinrücken, Hohlwege und Trockenmauern.“
Die aufgeführten Biotoptypen sind vor Veränderung und Zerstörung zu schützen.
Im Landratsamt Bautzen liegt eine vorläufige Aufstellung der Biotope nach § 26 SächsNatSchG vor,
die im wesentlichen aus Hinweisen und Quellen erarbeitet (also nicht kartiert) wurden. Sie stimmt nur
bedingt mit den Verhältnissen im Gelände überein.
2.8.8.3 Geschützte Landschaftsbestandteile
Südöstlich Weickersdorf sind die Teiche am Rüdenberg geschützte Landschaftsbestandteile.
2.8.8.4 Landschaftsschutzgebiete
Teile der Gemarkungen Bischofswerda, Geißmannsdorf und Goldbach, sind Bestandteil des
Landschaftsschutzgebietes „Westlausitz“. Für die bereits realisierten Baugebiete am Rammenauer
Weg (Vorhaben- und Erschließungsplan), den Bebauungsplan für den Krankenhausneubau und die
Abrundungssatzung im Ortsteil Geißmannsdorf wurden Ausgliederungsverfahren aus diesem
Landschaftsschutzgebiet durchgeführt.