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FNP 2006 Erlaeuterungsbericht.pdf

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Erläuterungsbericht zum Flächennutzungsplan mit integriertem Landschaftsplan Bischofswerda - Rammenau Seite 45<br />

Aus ökologischen wie aus betriebswirtschaftlichen Gründen sollten problematische Flächen aus der<br />

Produktion genommen werden. Dies betrifft Pufferstreifen zu den Bächen wie auch die Lagen, über<br />

den verrohrten Seitenarmen. Aufgrund der starken Hanglagen und Bodenverhältnisse bilden sich trotz<br />

der Verrohrung deutliche Erosionsrinnen und Vernässungsbereiche im Bereich der einstmaligen<br />

Bachläufe. Dies hat auch eine deutliche Störung und Eutrophierung 3 der Bruchwaldreste in den<br />

entsprechenden Lagen zur Folge. Besonders erosionsgefährdete Lagen sollten aus der<br />

ackerbaulichen Nutzung genommen und in Grünland umgewandelt werden. Ertragsarme<br />

Kuppenlagen könnten ebenfalls aus der Produktion genommen und gegebenenfalls aufgeforstet<br />

werden.<br />

Da wir es mit eher ungünstigen klimatischen Verhältnissen zu tun haben, scheiden in der Regel<br />

Sonderkulturen aus. Die Auen sollten auf keinen Fall in Ackerland umgebrochen werden. Vielmehr<br />

könnten Gehölzstreifen entlang der Bäche angelegt werden.<br />

Ansonsten sollte das Grünland erhalten bleiben und auch über alternative<br />

Bewirtschaftungsmöglichkeiten des Grünlandes nachgedacht werden (Pferdezucht, Reitställe).<br />

2.8.10 Forstwirtschaft<br />

2.8.10.1 Geschichte<br />

Anfang des 19. Jahrhunderts gab es im Gemeindegebiet noch die Allmende 4 , vor allem mit Schafen.<br />

So begann planmäßige Forstwirtschaft wohl erst 1832 mit der Bewirtschaftung des Stadtwaldes. Der<br />

Butterberg wurde erst 1835 aufgeforstet.<br />

2.8.10.2 Organisation<br />

Die Gemarkungen Bischofswerda, Geißmannsdorf, Pickau, Schönbrunn, und Kynitzsch gehören zum<br />

Forstrevier Neukirch. Die Gemarkungen Goldbach, Weickersdorf, Kleindrebnitz sowie Großdrebnitz<br />

gehören zum Forstrevier Langburkersdorf.<br />

2.8.10.3 Sonderstellung Stadtwald<br />

Der Stadtwald gehört nur zum kleineren Teil zur Gemarkung Bischofswerda, der überwiegende Teil<br />

befindet sich auf Kynitzscher Gemarkung. Hier findet man außergewöhnlich gut gepflegte und<br />

durchmischte Bestände. Dieses Ziel sollte auch in Zukunft beibehalten werden.<br />

Der Stadtwald wird wegen seiner großen Bedeutung als Naherholungsgebiet für Bischofswerda als<br />

Schongebiet geführt. Erwähnenswert sind alte Waldteile.<br />

Der Amselweg, der gerade als Haupterschließung von Südwest nach Nordost führt, war die alte<br />

Bautzener Straße sowie teilweise gleichzeitig ein Teichdamm. Die sandigen Ablagerungen eines<br />

Gletschers wurden im Süden als forstlicher Nebenerwerb abgebaut. Dabei sind noch<br />

Gletscherschrammen am Granit wieder entdeckt worden. In den 70er Jahren wurde ein<br />

forstkundlicher Lehrpfad angelegt, der inzwischen reaktiviert wurde. Der Gleiskörper zwischen<br />

Bischofswerda und Demitz-Thumitz stellt ein fast unüberwindbares Hindernis dar und teilt den<br />

Stadtwald in zwei Hälften. Die bisher einzige Unterführung bei Kynitzsch sollte mit weiteren<br />

Unterführungsmöglichkeiten beziehungsweise Brücken ergänzt werden.<br />

Man kann die Entwicklung von der Allmende mit Niederwald zum überwiegenden Fichtenforst zum<br />

Teil noch verfolgen. Die bestimmenden Arten sind Fichte mit 35% sowie Kiefer und Lärche mit<br />

zusammen 29 %. Laubholz kommt mit 35 % im Stadtwald vor (Eiche 14 % und Buche 6 %).<br />

2.8.10.3 Der Waldzustand<br />

Entsprechend einer fachgerechten Bewirtschaftung befindet sich der Wald im Territorium in einem<br />

guten Zustand.<br />

3<br />

Eutrophierung = Entstehen von Eutrophie (in einem Gewässer), die zu unerwünschtem Wuchern bestimmter Pflanzenarten<br />

führt<br />

4<br />

Allmende = Gemeindegut (Mittelhochdeutsch)

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