Katholische Kirche im Lebensraum St.Gallen - (Dekanat) St.Gallen
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Nr . 2/2011<br />
Da s l e b e n a l s K l e t t e r t O u r<br />
Wieder geht es in die Höhe . Auch in der <strong>Kirche</strong> . Unter dem Titel «Xtreme Heaven» öff-<br />
net vom 11 . Februar ein Klettergarten . Diesmal in der Offenen <strong>Kirche</strong> am Unteren Gra-<br />
ben . Die Kletterkirche ist eine Gelegenheit, sich in die Höhe zu wagen, Mut zu fassen,<br />
neue Erfahrungen zu sammeln, mit sich – und auch mit der <strong>Kirche</strong> . Denn be<strong>im</strong> Projekt<br />
«Xtreme Heaven» zeigt sie sich von der exper<strong>im</strong>entierfreudigen Seite . Angesprochen<br />
sind junge Leute ab 18 . Es sind Menschen, die meist nicht die <strong>Kirche</strong>nbänke drücken,<br />
aber sich bei ihrer Lust am Erkunden und Erleben gerne ansprechen lassen .<br />
«Xtreme Heaven Zwei» – der Erfolg vom letzten<br />
Jahr ruft nach einer Neuauflage der «Kletterkirche»<br />
.<br />
Im letzten Februar hatte die reformierte <strong>Kirche</strong><br />
Bruggen eine wundersame Verwandlung erlebt<br />
. Mit eleganten <strong>St</strong>ützen und <strong>St</strong>reben war<br />
ein Klettergarten eingerichtet worden, fast<br />
schon ein Kletterparadies .<br />
angst, Mut, vertrauen<br />
Da konnte man nicht nur in die Höhe steigen,<br />
sondern auf hoher Warte balancieren oder<br />
hoch über dem Boden Querpassagen erproben .<br />
Dies alles gut gesichert . Denn zum Mut gehörte<br />
das Vertrauen, dass der Partner am Boden<br />
das Sicherungsseil fest genug in den Händen<br />
hielt . Angst überwinden, Mut schöpfen, Vertrauen<br />
fassen – das alles aber sind Erfahrungen,<br />
die über den Moment hinausführen . «Yes, I<br />
can!» gilt nicht nur <strong>im</strong> Klettergarten, sondern<br />
will auch ein Lebensmotto sein . Jedenfalls gaben<br />
die Kletterwochen in der <strong>Kirche</strong> Bruggen<br />
vielerlei Anlass, Erfahrungen auszutauschen,<br />
mit jungen Leuten ins Gespräch zu kommen,<br />
auch über die Klettertouren <strong>im</strong> eigenen Leben .<br />
«safranblau»<br />
Veranstaltet wurde das Kletterprojekt vom Projekt<br />
«safranblau», das sich als «<strong>Kirche</strong> mit jungen<br />
Leuten» versteht und <strong>im</strong> vergangenen Jahr<br />
bereits einmal <strong>im</strong> Pfarreiforum vorgestellt wurde<br />
(Nummer 12) .<br />
«Bei der Neuauflage von «Xtreme Heaven»<br />
knüpfen wir bei den Erfahrungen in Bruggen<br />
an», sagt Diakon Kurt Pauli, der vor gut einem<br />
Jahr mit dem Projekt «safranblau» gestartet<br />
war . Inzwischen ist das Projekt mit der Theologin<br />
Mateja Zupancic verstärkt worden .<br />
Bild: Erinnerung an den Kletterpark vom letzten<br />
Jahr in Bruggen.<br />
« M ö c h t e s t D u D e r e s e l s e I n ? »<br />
An zwei Adventsabenden wurden junge Passanten<br />
von Safranblau angesprochen . Mit Fragen<br />
wie: «Möchtest du einmal in einem Krippenspiel<br />
der Esel sein? Oder doch lieber Maria?<br />
Oder ein Engel?»<br />
Eine ziemlich unerwartete Frage, mitten auf<br />
der vorweihnächtlichen, nicht ganz stressfreien<br />
Einkaufstour . Die Frage allein löste schon verschiedenste<br />
Reaktionen aus: «Was?», «Ich?»,<br />
«Cool!», «Spielen, nein, aber sehen möchte ich<br />
es schon .»<br />
unkonventionelles Krippenspiel<br />
Eine Handvoll Leute hat sich auch tatsächlich<br />
gemeldet und sich von der Theaterpädagogin<br />
Beatrice Mock und der Safranblaumitarbeiterin<br />
Mateja Zupancic ins spontane Spielen einführen<br />
lassen . Die Geschichte ist bekannt, doch die<br />
Zutaten konnten alle Akteure nach eigenem<br />
Gutdünken beisteuern . Sie sollten ja sich selber<br />
bleiben .<br />
So müssen Maria und Josef erst eine Karte lesen,<br />
um nach Bethlehem zu finden . Josef löchert<br />
Maria mit Fragen, wie sie zu ihrem Kind<br />
gekommen sei . Das schwarze Schaf meckert<br />
über seine missliche Lage . Das weisse Schaf findet,<br />
es soll besser verschwinden . Und wie die<br />
Rede auf König David kommt, denkt ein Hirte<br />
unwillkürlich an Berlusconi; haben beide doch<br />
ein ausgesprochenes Flair für hübsche Frauen .<br />
am neuen Ort<br />
Doch nicht nur diese Verstärkung ist neu . Kurt<br />
Pauli ist auch gespannt, wie sich die Kletteraktion<br />
am neuen Ort anlässt . «Nach Bruggen<br />
musste man sich bewusst auf den Weg machen,<br />
musste Bus oder Auto benützen; dieses<br />
Mal aber sind wir in unmittelbarer Nähe der<br />
Orte, an denen sich an den Wochenenden<br />
Scharen von jungen Leuten treffen .»<br />
Gleich aber wie letztes Jahr gibt es wieder eine<br />
Lounge und eine Bar, die beide als Treffpunkt<br />
dienen . Zudem steigt am 11 . Februar eine grosse<br />
Opening-Party mit Klettern ab 19 Uhr, Specialguests,<br />
zwei DJs, Musik und Tanz .<br />
Paarklettern<br />
Zwei spezielle Veranstaltungen kommen hinzu .<br />
Am Vormittag des 13 . Februar wird zum Paarklettern<br />
eingeladen . Denn wie könnte man seine<br />
Beziehung besser vertiefen, als wenn man<br />
sich gemeinsam auf eine kitzlige Kletterpartie<br />
einlässt? Der Anlass ist sinnvollerweise auf den<br />
Vortag des Valentinstags angesetzt . Die Teilnehmerzahl<br />
ist begrenzt, Anmeldeschluss am<br />
8 . Februar (www .safranblau .ch) .<br />
«am l<strong>im</strong>it»<br />
Am 23 . Februar wird <strong>im</strong> ehemaligen Kinok an<br />
der Grossackerstrasse um 20 Uhr der Film «Am<br />
L<strong>im</strong>it» gezeigt . Vorgestellt werden die beiden<br />
Brüder Thomas und Alexander Huber, die zu<br />
den weltbesten Extremkletterern gehören . Der<br />
Film zeigt zwei Menschen, die vom unbändigen<br />
Willen getrieben sind, ihre Grenzen und Ängste<br />
zu überwinden . Ein Filmerlebnis, das wie von<br />
selbst zum Gespräch führt: über das Leben als<br />
Risiko, Wagnis, Aufbruch . (jo)<br />
Xtreme heaven<br />
Vom 11 . Februar bis 6 . März<br />
Offene <strong>Kirche</strong>, Böcklinstrasse 2/Unterer Graben<br />
– Geöffnet: Donnerstag und Freitag von 19 bis<br />
24 Uhr; Samstag von 14 bis 24 Uhr; Sonntag<br />
von 14 bis 18 Uhr .<br />
– Für Gruppen (z .B . Konfirmanden, Firmlinge)<br />
spezielle Öffungszeiten auf Anfrage<br />
– Opening-Party: 11 . Februar ab 19 Uhr<br />
– Paarklettern: Sonntag, 13 . Februar (vormittags<br />
samt Brunch; Anmeldung)<br />
– Film «Am L<strong>im</strong>it»: 23 . Februar, ehemaliges<br />
Kinok, Grossackerstrasse, 20 Uhr<br />
– Schlussklettern: 6 . März<br />
– Kontakte und Infos: www .xtremheaven .ch<br />
Weihnachten neu erlebt<br />
«Es war wirklich ein aufstellendes Erlebnis»,<br />
sagt Kurt Pauli zu dieser spontanen Einführung<br />
ins Weihnachtsfest . Aufgeführt wurde das<br />
<strong>St</strong>ück <strong>im</strong> Flon vor etwa vierzig Leuten . Ein Beispiel,<br />
dass junge Leute durchaus bereit sind, die<br />
Geschenksweihnacht für einmal zu vergessen<br />
und sich der Weihnachtsgeschichte zuzuwenden<br />
.<br />
Ruft das nicht auch nach einer Fortsetzung?<br />
«Aufgrund der Reaktionen von Publikum und<br />
Spielenden würde dies naheliegen», sagt Kurt<br />
Pauli . (jo)<br />
Bild siehe Seite 4!