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Reset!Ausgabe, September 2003 als pdf - Mushroom online

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42 TRANCE GESCHICHTE<br />

Living in<br />

Wie hat das alles mal angefangen?<br />

W0 noch mal? Hatte das einen Grund?<br />

Wir blicken ein bisschen zurück auf die<br />

frühen Jahre der Tranceszene – nicht zuletzt,<br />

weil viele Leute dazugestoßen sind, die den<br />

Anfang nicht miterlebt haben.<br />

Wir haben im mushroom-Archiv gewühlt und<br />

in unseren Köpfen, um dir einige<br />

Geschichten, Erinnerungen und Gedanken<br />

zu zeigen. Endgültige Wahrheiten<br />

findest du wie immer woanders<br />

Als ich Anfang der<br />

Neunziger in<br />

Berlin mit dem<br />

Technovirus infiziert<br />

wurde, stieß<br />

ich in eine Szene,<br />

die sich nach den<br />

damaligen Vordenkern<br />

der freien<br />

Technopresse zu<br />

einer neuartigen<br />

Kultur entwickeln<br />

sollte, in der es keine Stars mehr<br />

geben sollte – eine neue musikalische<br />

Bewegung – eine Revolution.<br />

Der DJ <strong>als</strong> Arbeiter auf gleicher<br />

Höhe wie die Tänzer – die Partys<br />

in den dunkelsten<br />

Kellern, die<br />

Musik nur<br />

in ausgewählten<br />

Shops zu<br />

haben. Ein<br />

elitärer<br />

Zirkel<br />

machte<br />

sich auf<br />

den Weg in<br />

Von Mat <strong>Mushroom</strong><br />

eine elektronische Zukunft. Und<br />

von der schönen Zukunft war<br />

dam<strong>als</strong> besonders viel die Rede.<br />

Aber so schön wurde das alles<br />

gar nicht. Schon bald waren aus<br />

den TechnoNoNames begehrte<br />

DJs geworden, aus begehrten<br />

DJs Stars, aus einem kleinen<br />

Zirkel von Insidern wuchs eine<br />

große und immer größere<br />

Szene heran. Die Medien und<br />

die Werbeindustrie entdeckten<br />

die Vermarktungsmöglichkeiten<br />

eines kaufkräftigen, konsumierenden<br />

Publikums. Die noch<br />

junge Technobewegung verkaufte<br />

sich selber. Das Ergebnis ist<br />

bekannt: Partys wandelten sich<br />

schnell zu organisierter Gewinnmaximierung,<br />

aus gemeinsamen<br />

Feiern wurden Werbeveranstaltungen<br />

für die Konsumgüterindustrie.<br />

Wie eine Offenbarung war dagegen<br />

1994 meine erste bewusst<br />

erlebte Goaparty. Alles wirkte zwar<br />

vom Technoblickwinkel aus<br />

betrachtet eher unprofessionell,<br />

der DJ konnte zum Beispiel gar<br />

nicht mal richtig mixen, doch<br />

merkte man den Partymachern<br />

gleich an, dass es ihnen nicht um<br />

Coolness und Schickimicki ging,<br />

sondern um phantasievolle Feste.<br />

Die Leute auf dem Dancefloor<br />

waren nicht ferngesteuert, sondern<br />

in Trance und in der Deko erkannte<br />

man die Vorfreude der<br />

Künstler/innen auf diese Party wieder.<br />

Auch waren die Menschen

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