Bochumer Linguistische Arbeitsberichte 7

Weiter soll an dieser Stelle nicht auf den Grammatikalisierungspfad der
spanischen Futurperiphrase eingegangen werden, da sie schon
vergleichend zum Französischen und zum Katalanischen im jeweiligen
Forschungsstand skizziert wurde und «[…] the morphosyntactic history of
the Spanish go-future mirrors almost perfectly that of aller + INFINITIVE
in that the colloquial usage of voy a has become lexically empty,
syntactically rigid, non transportable, and morphologically simple (like
auxiliary aller it only reflects for present and imperfect)» (Schwegler
1990: 144). Aufzuzeigen ist aber an dieser Stelle, dass ir a + INF bereits
grammatikalisiert ist.
Auffällig ist, dass (anders als im Fanzösischen) keine Pronomen und Adverbien
zwischen dem Auxiliar und dem Infinitiv stehen können. Schwegler
(1990: 145) sagt gar, dass «[g]iven the complete semantic, morphological,
and syntactic cohesion of a structure such as voy-a-volver, one
must wonder why many scholars continue to regard the Spanish go-future
as analytic». Dennoch finden sich bei Fernández (1999) Beispiele, die
dem widersprechen:
(25) Pero los argumentos regalistas esgrimidos por la Inquisición
española en esta disputa se iban pronto a volver en contra suya.
(Gil 1981: zit. in Fernández 1999: 206)
(26) […] A estos no los va usted a cambiar. Tiempo perdido. (Sánchez
Ferlosio 1983, zit. in Fernández 1999: 214)
(27) […] ¿Qué va usted a hacerle? (Sánchez Ferlosio 1983, zit. in
Fernández 1999: 223)
Für das umgangssprachliche Spanisch sagt Schwegler außerdem, dass sich
die Konstruktion – getreu der Aussage von Givon (1971, zit. in Diewald
1997: 11) «Today’s syntax is yesterday’s morphology» – auf dem Weg zu
einer synthetischen Form befinde. So zieht er Anderson (1979, zit. in
Schwegler 1990: 146) heran, der für die Konstruktion im umgangssprachlichen
Spanisch Panamas eine morphologische Reduktion aufzeigt: «Since
final –n in van is articulated only weakly, the entire paradigm might
eventually regularize to the va form». Außerdem zeigen sich in den ersten
drei Personen Singular Assimilierungen:
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