EGHN_Paper on voluntary work

<strong>EGHN</strong>-Projekt: Key Action 2.1 Arbeitspapier: Bürgerschaftliches Engagement
Niedersachsen
• Niedersächsische Gesellschaft zur Erhaltung historischer Gärten e.V.
Niedersachsen ist ungemein reich an historischen Gärten, die zu den herausragenden
kulturellen Leistungen in diesem Lande zählen. Zu allen Zeiten hat Niedersachsen
eine wichtige Rolle in der Geschichte der Gartenkunst gespielt.
Der Bestand von Gärten und Parkanlagen ist – im Gegensatz zu Baudenkmalen –
ständig so stark gefährdet, weil das natürliche Wachsen und Vergehen der Bäume und
Sträucher, nicht zuletzt auch die unkontrollierte Vermehrung unerwünschter Pflanzen,
zu fortwährender Veränderung führt. Aber auch die nicht pflanzlichen
Gestaltungselemente wie z.B. eine differenzierte Bodenmodellierung oder das nach
ästhetischen Gesichtspunkten geführte Wegenetz sowie die vielfältigen
Wasseranlagen und Skulpturen unterliegen ebenfalls unterschiedlichen Gefährdungen,
z.B. durch einschneidende Änderungen infolge gewandelten Stilgefühls und natürlich
auch durch neue Nutzungsansprüche. Der Wunsch nach einer leichteren Pflege
bewirkt gleichfalls einen schleichenden Verfall qualitätsvoller Gärten.
Viele Besitzer von Gartendenkmalen sind allein kaum in der Lage, ihre historisch
bedeutsamen Anlagen langfristig zu erhalten. Neben erheblichen Schwierigkeiten bei
der Pflege und Unterhaltung bedrohen zahlreiche Gefährdungen diese schönen
Gärten. Vornehmlich sind Veränderungen durch Parzellierung, Bebauung und
Straßenerweiterung zu befürchten. Aber auch durch den Bau von
Freizeiteinrichtungen nebst den hierzu erforderlichen Parkplätzen werden Gärten mehr
und mehr zweckentfremdet.
Um besonders den privaten Garteneigentümern eine Interessengemeinschaft zu
schaffen, die ihre Belange in der Öffentlichkeit vertreten kann, wurde im Januar 1994
die „Niedersächsische Gesellschaft zur Erhaltung historischer Gärten e.V.“ gegründet.
Das Ziel, die historischen Gärten in Niedersachsen zu erhalten und gegebenenfalls
wieder herzustellen, soll erreicht werden durch:
- Stärkung des öffentlichen Bewusstseins für die Probleme der qualitätsvollen
und vielfältigen historischen Gartenanlagen in Niedersachsen durch
Öffentlichkeitsarbeit,
- Beratung und Information der Mitglieder und der Garteneigentümer über
Möglichkeiten und Grenzen der jeweiligen Nutzung, über (steuer-) rechtliche
Aspekte, über sachgerechte und kostensparende Pflege- und
Regenerationsmaßnahmen,
- Förderung wissenschaftlicher Forschung und Publikation auf dem Gebiet der
Geschichte der Gartenkunst und der Gartendenkmalpflege.
Die Gesellschaft zählt heute über 300 Mitglieder. Zur Ergänzung der Arbeit der
Gesellschaft wurde im Jahre 1996 zusätzlich die „Stiftung Historischer Gärten in
Niedersachsen“ gegründet. Mit ihr sollen insbesondere gartendenkmalpflegerische
Arbeiten zur Instandsetzung wertvoller Gärten und Parks gefördert und finanziert
werden. Das Stiftungskapital von ursprünglich 100.000 DM ist inzwischen auf ca.
200.000 Euro angestiegen. Im Jahre 2002 konnten Renovierungs- und
Instandsetzungsarbeiten in zahlreichen Parkanlagen Niedersachsens durchgeführt
werden. So z.B. in Wathlingen, Walshausen, Hude, Remeringhausen, Eckerde, Sögeln
und Westerbrak. Das Fördervolumen beläuft sich auf 125.000 Euro.
Es erfolgt weiterhin gezielt Unterstützung von Gartendenkmaleigentümern bei der
Antragstellung zur Erlangung weiterer Mittel. Die Förderung des Wissens um unsere
historischen Gartenanlagen erfolgt gezielt durch Fachtagungen und fachkundig
geführte Exkursionen.
Die Gesellschaft lobt jährlich einen "Preis für studentische wissenschaftliche Arbeiten
der Gartenkunstgeschichte und Gartendenkmalpflege in Niedersachsen" aus.
Freunde des National Trust in Deutschland e.V. 28