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EGHN_Paper on voluntary work

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<str<strong>on</strong>g>EGHN</str<strong>on</strong>g>-Projekt: Key Acti<strong>on</strong> 2.1 Arbeitspapier: Bürgerschaftliches Engagement<br />

TEIL A: Hintergrund und Situati<strong>on</strong>sanalyse<br />

Im Frühjahr 2000 hat Bundeskanzler Gerhard Schröder die „Zivile Bürgergesellschaft“<br />

zum gesellschaftspolitischen Programm erhoben. Eine Enquete-Kommissi<strong>on</strong> des<br />

deutschen Bundestages hat sich 2001 mit der „Zukunft des bürgerschaftlichen<br />

Engagements“ befasst. Das Jahr 2001 haben die Vereinten Nati<strong>on</strong>en zum<br />

„Internati<strong>on</strong>alen Jahr der Freiwilligen“ ausgerufen. 123 Nati<strong>on</strong>en verständigten sich<br />

in einer gemeinsamen Erklärung darauf, freiwilliges Engagement zu fördern. Es ging um<br />

mehr Effektivität, Unterstützung und Anerkennung. In Deutschland schlossen sich Bund,<br />

Länder, Kommunen und zahlreiche Trägerorganisati<strong>on</strong>en zusammen, um diesem Ziel<br />

näher zu kommen.<br />

Bürgerschaftliches Engagement prägt entscheidend das kulturelle Leben in Deutschland.<br />

Es ist unverzichtbar für die Pflege der Kultur, Erhaltung und Fortentwicklung kultureller<br />

Werte, gesellschaftlicher Integrati<strong>on</strong> und zivilgesellschaftlicher Demokratisierung<br />

NRW zeichnet sich durch eine facettenreiche Landschaft bürgerschaftlichen Engagements<br />

aus. Eine quantitative Übersicht über Infrastruktur und Umfang des bürgerschaftlichen<br />

Engagements in NRW liegt noch nicht vor, eine entsprechende Bestandsaufnahme ist<br />

jedoch im Auftrag des Innenministeriums in Arbeit. Die vielfältigen und oft auch<br />

bundesweit beispielhaften Initiativen und Organisati<strong>on</strong>en sind hier überwiegend „v<strong>on</strong><br />

unten“ entstanden. Dies unterscheidet NRW v<strong>on</strong> anderen Bundesländern, wie etwa<br />

Baden-Württemberg. Hier wurde das „Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement“<br />

als ein lose gekoppelter Zusammenschluss v<strong>on</strong> in unterschiedlichen Bereichen tätigen<br />

Initiativen vom Sozialministerium initiiert, das auch weiterhin die Aktivitäten des<br />

Netzwerkes koordiniert.<br />

Für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft wird es v<strong>on</strong> großer Bedeutung sein, dass<br />

es trotz gesellschaftlichen Struktur- und Wertewandels und trotz der mit der Krise des<br />

Wohlfahrtsstaats verbundenen gesellschaftlichen Veränderungen und materiellen<br />

Problemen gelingt, bürgerschaftliches Engagement zu sichern. Dazu erscheint eine<br />

rasche Umsetzung der Handlungsempfehlungen der Enquete-Kommissi<strong>on</strong> des Deutschen<br />

Bundestages zur „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements“ v<strong>on</strong> entscheidender<br />

Bedeutung. Die Enquete-Kommissi<strong>on</strong> „Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements“ hat<br />

in ihrem Abschlussbericht den Versuch unternommen, die Visi<strong>on</strong> einer engagierten<br />

Bürgergesellschaft zu entwerfen. Sie hat alle, die Vereine und Verbände, die<br />

bürgerschaftlich Engagierten, die Unternehmen und den Staat, in ihren<br />

Handlungsempfehlungen in die Pflicht genommen, einen Beitrag zur Verwirklichung einer<br />

engagierten Bürgergesellschaft zu leisten.<br />

Klassisches Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement - Begriffsdefiniti<strong>on</strong><br />

(nach C. Wienken: Vom klassischen Ehrenamt zum bürgerschaftlichen Engagement)<br />

Historisch steht das klassische Ehrenamt in Zusammenhang mit den veränderten<br />

sozialen Lebensverhältnissen seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Zunehmende<br />

Verstädterung und Industrialisierung bestimmten die Lebensbedingungen der<br />

Bevölkerung. Diese Entwicklung ist mit einer Veränderung an sozialer und politischer<br />

Beteiligung verbunden. Der Armut in den anwachsenden Arbeiterquartieren stand ein<br />

wohlhabendes Bürgertum gegenüber. Um es stärker an den Staat zu binden, wurde das<br />

Bürgertum an der Selbstverwaltung in den Städten und Gemeinden beteiligt. In<br />

Anlehnung an die stadtbürgerlichen Ehrenrechte (z.B. in der Kaufmannschaft) wurden an<br />

Bürger v<strong>on</strong> Amts wegen öffentlich-rechtliche Ehrenämter vergeben. Diese Ehrenämter in<br />

der Selbstverwaltung der Städte und Gemeinden, z.B. als Schöffen, Beisitzer oder<br />

Laienrichter oder in ständisch-wirtschaftlichen Zusammenhängen der Innungen und<br />

Kammern ermöglichten den Bürgern die amtliche Beteiligung an ordnungs- und<br />

verwaltungspolitischen Entscheidungen. Dies ist das klassische Ehrenamt mit<br />

Amtsrechten und Amtspflichten und den damit verbundenen Bindungen und<br />

Verpflichtungen gegenüber dem Staat.<br />

Freunde des Nati<strong>on</strong>al Trust in Deutschland e.V. 5

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