EGHN_Paper on voluntary work

<strong>EGHN</strong>-Projekt: Key Action 2.1 Arbeitspapier: Bürgerschaftliches Engagement
Das National Trust Programm für ehrenamtliche Helfer
Seit seiner Gründung im Jahre 1895 war der National Trust auf die ehrenamtliche
Unterstützung von Helfern angewiesen, die mit fest angestellten Mitarbeitern
zusammenarbeiten.
Die heute über 38.000 freiwilligen Helfer sind das größte Kapital des National Trust. Viele
Häuser könnten ohne Mithilfe - vor allem der vielen Helfer im Ruhestand - für Besucher
nicht geöffnet sein. Sie arbeiten als Aufsicht, Kassierer, Verkäufer und Führer. Manche
sind im Laufe der Jahre zu Kunstexperten „ihrer Property“ geworden und bemühen sich in
ganz besonderem Maße auch ausländischen Besuchern die Geschichte der Region näher
zu bringen. Manche Helfer kommen täglich, andere wöchentlich und wieder andere nur
einmal im Monat. Meist leben sie in unmittelbarer Umgebung „ihrer Property“. Statt beim
Kaufmann treffen sich Nachbarn und Freunde beim National Trust.
Das Programm des National Trust für ehrenamtliche Helfer
- bietet Menschen jedes Alters und jeder Qualifikation die Gelegenheit, eine aktive Rolle
im Umwelt- und Denkmalschutz zu spielen
- bietet Ausbildungsprogramme für ehrenamtlich arbeitende Personen,
- die später vielleicht ins Arbeitsleben zurückkehren möchten,
- die gerade eine Ausbildung abgeschlossen haben,
- für Langzeitarbeitslose,
- für Behinderte und
- für straffällig gewordene Jugendliche und andere Personen.
- nutzt die Fachkenntnisse und Erfahrungen von Tausenden Menschen im Ruhestand,
- fördert Führungsqualitäten und Organisationstalent von Jugendlichen, die jedes Jahr
während der Ferien in Projekten des National Trust führende Rollen spielen,
- fördert Partnerschaften mit anderen Organisationen,
- wirbt in Wirtschaftskreisen für ehrenamtliche Tätigkeiten beim National Trust und
- heißt ausländische ehrenamtliche Helfer willkommen und arrangiert
Jugendaustauschprogramme.
Im Jahr 2000 wurde die Arbeit des National Trust von über 38.000 ehrenamtlichen
Helfern unterstützt. Rund 2,4 Mio. Arbeitsstunden wurden dem National Trust so zur
Verfügung gestellt.
Der Trust hat etwa 3.900 fest angestellte Mitarbeiter, die im Jahr 2000 etwa 7 Mio.
Arbeitsstunden geleistet haben. Das heißt, die Freiwilligen haben mehr als ein Drittel der
bezahlten Arbeitsstunden zusätzlich zur Verfügung gestellt oder - rein rechnerisch - auf
2,9 bezahlte Mitarbeiter kommt eine freiwillige Vollzeitstelle. Es ist schwer zu sagen, mit
welchen Methoden es die Verantwortlichen im National Trust schaffen, diese Bereitschaft
zu erzielen. Es gibt viele Enthusiasten, die sich für Natur- und Denkmalschutz begeistern
oder die zum Erhalt kulturellen Erbes beitragen wollen, insbesondere wenn es für sie zum
Teil ihres Lebens und zu ihrer regionalen Identität gehört. Wer z.B. mit dem
Aufsichtspersonal eines Landhauses ins Gespräch kommt, staunt oft über die
umfassenden historischen Kenntnisse und die Begeisterung, mit der diese den Besuchern
vermittelt werden. Daneben gibt es viele ältere Menschen, für die im Ruhestand die
freiwillige Arbeit beim Trust ein Weg ist, „unter die Menschen“ zu kommen oder sich im
Ruhestand neuen Aufgaben zu widmen und brachliegende Talente sinnvoll einzusetzen.
Es kommt hinzu, dass diese freiwillige Mitarbeit von den zuständigen Managern des
National Trust fest eingeplant und straff organisiert wird. Die Freiwilligen fühlen sich in
die Pflicht genommen. Sie sind in ein hierarchisches System eingebunden. In zahlreichen
Veröffentlichungen des National Trust wird auf die fundamentale Bedeutung der
freiwilligen Mitarbeiter für die Arbeit des Trust hingewiesen. Soziale Events sind eine
beliebte Form, sich für das ehrenamtliche Engagement der Freiwilligen zu bedanken und
das wichtige Gefühl des Eingebundenseins in die „Familie National Trust“ zu vermitteln.
Freunde des National Trust in Deutschland e.V. 39