Gewürze, Kräuter, Saaten - Pistor
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Gewürzhandel<br />
Die Ursprünge des<br />
Gewürzhandels<br />
Die Völker des Mittelmeers handelten<br />
seit jeher mit <strong>Gewürze</strong>n, und<br />
schon die Bibel erwähnt diese als<br />
wertvolles Gut. Die Ägypter verwendeten<br />
<strong>Kräuter</strong> und <strong>Gewürze</strong><br />
zum Einbalsamieren.<br />
<strong>Gewürze</strong> aus dem Fernen Osten<br />
wurden mit Eseln und Kamelen<br />
transportiert; der Weg führte von<br />
Hadramaut in Südarabien, längs der<br />
arabischen Küste, über Mekka nach<br />
Ägypten und Syrien.<br />
Jahrhundertelang waren die Araber<br />
Mittelsmänner im Handel zwischen<br />
dem Orient und dem Okzident. Um<br />
ihr Monopol zu bewahren, hielten<br />
sie den Ursprung ihrer Waren vor<br />
den Kunden geheim. Die Griechen<br />
kannten mehrere Wege, auf denen<br />
sie <strong>Gewürze</strong> aus dem Osten brachten.<br />
Der Gewürzhandel in<br />
römischer Zeit<br />
Die Römer begannen im ersten<br />
Jahrhundert n.Chr. nach Indien zu<br />
segeln. Es war eine gefährliche Reise,<br />
die zwei Jahre dauerte. Die Römer<br />
brachten eine Fülle von Waren<br />
zurück und verwendeten <strong>Gewürze</strong><br />
zum Kochen, für Parfums, Schönheitsmittel,<br />
Medikamente. Etwa zur<br />
selben Zeit erlangte der Überlandweg<br />
aus China, die Seidenstrasse,<br />
Bedeutung. Sie begann in der chinesischen<br />
Stadt Chang'an (Xian)<br />
und führte nach Westen, dem Saum<br />
des Himalajas entlang, quer durch<br />
Persien und die Türkei, zum Mittelmeer.<br />
Als das Römische Reich über<br />
die Alpen hinausdrang, fanden<br />
auch die Nordeuropäer Geschmack<br />
an <strong>Gewürze</strong>n.<br />
Das Mittelalter<br />
Im 7. Jahrhundert entstand der Islam,<br />
und bis Mitte des 8. Jahrhunderts<br />
hatte sich die Herrschaft der<br />
Araber von Spanien bis zu den chinesischen<br />
Grenzen ausgedehnt.<br />
Vierhundert Jahre lang erreichten<br />
nur sehr wenige <strong>Gewürze</strong> Europa.<br />
Die wenigen <strong>Gewürze</strong>, die nach Europa<br />
gelangten, waren nur in Palästen,<br />
reichen Häusern und in Klöstern<br />
zu finden. Auch in Klöstern<br />
wurden <strong>Kräuter</strong> und Gewürzpflanzen<br />
gezüchtet. Der St. Galler Klosterplan<br />
aus jener Zeit zeigt einen<br />
Heilkräutergarten mit Beeten.<br />
Alte europäische<br />
Gewürzhandelszentren<br />
Der Handel mit dem Osten lebte<br />
durch die Kreuzzüge im 11. Jahrhundert<br />
wieder auf. Venedig und<br />
Genua wurden die wichtigsten<br />
Handelsorte von <strong>Gewürze</strong>n; sie erwarben<br />
Handelslizenzen im Nahen<br />
Osten. Die italienischen<br />
Stadtstaaten wurden äusserst<br />
wohlhabend und fochten bittere<br />
Rivalitäten aus, bis Venedig Genua<br />
1380 besiegte und hierauf den<br />
Handel beherrschte.<br />
Konstantinopel – einst<br />
Zentrum des Gewürzhandels<br />
Vasco da Gama –<br />
Entdecker des<br />
direkten Seeweges<br />
nach Indien<br />
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