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Gewürze, Kräuter, Saaten - Pistor

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Editorial<br />

November 1999<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Die ältesten schriftlichen Überlieferungen<br />

über <strong>Gewürze</strong> stammen aus<br />

Mesopotamien. Bei uns wurden die<br />

<strong>Gewürze</strong> jedoch erst durch den<br />

Handel über sogenannte Gewürzstrassen<br />

bekannt und verbreitet.<br />

Heute sind <strong>Gewürze</strong>, <strong>Kräuter</strong> und<br />

<strong>Saaten</strong> in der Herstellung von Backwaren<br />

und Speisen nicht mehr wegzudenken:<br />

Sie verleihen den liebevoll<br />

hergestellten Produkten das gewisse<br />

Etwas.<br />

Damit Sie sich einen Überblick über<br />

die wichtigsten Produkte aus den<br />

Bereichen <strong>Gewürze</strong>, <strong>Kräuter</strong> und<br />

<strong>Saaten</strong> machen können, haben wir<br />

für Sie diese Broschüre geschaffen.<br />

Sie ist alphabetisch gegliedert. Auf<br />

Fragen der Herkunft, der Botanik<br />

und der Verwendungen finden Sie in<br />

diesem kleinen Lexikon ebenso Antworten<br />

wie auf die zum Teil heilende<br />

Wirkung von <strong>Gewürze</strong>n und <strong>Kräuter</strong>n.<br />

Nehmen Sie sich ein paar Minuten<br />

Zeit und lassen Sie sich – zumindest<br />

gedanklich – von den wohlriechenden<br />

Düften inspirieren!<br />

Mehr möchte ich an dieser Stelle<br />

nicht sagen. Denn nicht umsonst<br />

sagt ein altes Sprichwort: «In der<br />

Kürze liegt die Würze!»<br />

Kurt Häfliger<br />

Leitung Marketing<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

<strong>Gewürze</strong> und ihre<br />

Bedeutung . . . . . . . . . . . 4<br />

Gesundheit . . . . . . . . . . 7<br />

Anis . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Basilikum . . . . . . . . . . . . 8<br />

Beifuss . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Bohnenkraut . . . . . . . . . 9<br />

Dill . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Estragon . . . . . . . . . . . . 10<br />

Fenchel . . . . . . . . . . . . . .11<br />

Ingwer . . . . . . . . . . . . . .11<br />

Kapern . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Kardamomen . . . . . . . 12<br />

Kerbel . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

Knoblauch . . . . . . . . . . 13<br />

Koriander . . . . . . . . . . . 14<br />

Kümmel . . . . . . . . . . . . 14<br />

Kürbiskernen . . . . . . . . 15<br />

Leinsamen (Flachs) . . 15<br />

Liebstöckel . . . . . . . . . . 16<br />

Lorbeer . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Majoran . . . . . . . . . . . . 17<br />

Mohn . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Muskatnuss . . . . . . . . . 18<br />

Nelken . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Oregano . . . . . . . . . . . . 19<br />

Paprika . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Petersilie . . . . . . . . . . . 20<br />

Pfeffer . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Rosmarin . . . . . . . . . . . 21<br />

Safran . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Salbei . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Schnittlauch . . . . . . . . 22<br />

Senfsaat . . . . . . . . . . . . 23<br />

Sesam . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Sonnenblumenkernen 24<br />

Thymian . . . . . . . . . . . . 24<br />

Vanille . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Wacholder . . . . . . . . . . 25<br />

Zimt . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Zwiebeln . . . . . . . . . . . 26<br />

Gewürzhandel . . . . . . 27<br />

Gewürzmühlen . . . . . . 29<br />

Quellennachweis . . . . 30<br />

3


<strong>Gewürze</strong> und ihre Bedeutung<br />

4<br />

Die Geschichte der <strong>Gewürze</strong><br />

Wohl kaum jemand kennt <strong>Gewürze</strong><br />

nicht. In der alten ethisch-apologetischen<br />

Schrift, dem «Hexaemeron»,<br />

schrieb der Mailänder Bischof Ambrosius:<br />

«Alles, was der Erde entspriesst,<br />

hat eine besondere Zweckbestimmung<br />

und trägt nach Kräften<br />

bei zur Vollendung der Gesamtschöpfung.<br />

Nichts ist umsonst,<br />

nichts unnütz, was der Erde ent-<br />

CHRONIK DER GEWÜRZKULTUR<br />

1. Jh. Plinius (röm. Historiker/Schriftsteller) befasste sich<br />

intensiv mit Heilpflanzen.<br />

Römer reichten nach Banketten den Gästen Gewürznelken<br />

zum Verdauen von fetten Speisen.<br />

11. Jh. Avicemas, ein führender arabischer Arzt, brachte die<br />

griechischen Überlieferungen nach Westen<br />

7. – 11. Jh. Im moslemischen Reich wurden die aromatischen<br />

Pflanzen als Parfum, Salböle und als Konservierungsmittel<br />

verwendet. Kreuzritter brachten die Technik der<br />

Destillation nach Europa.<br />

14. Jh. Es gab schon die Zunft der Apotheker, die Öle, Salben<br />

und Aufgüsse verkauften.<br />

15. Jh. Vasco da Gama (portugiesischer Seefahrer) erreicht im<br />

Mai 1498 Kalikut (Kalkutta), die wichtigste Hafenstadt<br />

in Westindien.<br />

16. Jh. Die Holländer beherrschten die Schifffahrt in Europa,<br />

und somit dominierten sie auch den Handel.<br />

Gründung der East Indian Company.<br />

17. Jh. Holländer vertrieben die Portugiesen aus Ceylon<br />

(Sri Lanka), Molukken und Banda<br />

18. Jh. Niedergang der New-England-Häfen; New York wurde<br />

zum bedeutendsten <strong>Gewürze</strong>infuhrhafen. Noch heute<br />

landen 60% aller <strong>Gewürze</strong> für den amerikanischen<br />

Kontinent in New York.<br />

20. Jh. Amerika ist der bedeutendste Gewürzimporteur der<br />

Welt, gefolgt von Deutschland, Japan und Frankreich.<br />

1986 Wurde der internationale Gewürzhandel auf ca.<br />

370‘000 Tonnen geschätzt, was mehr als 1 Milliarde<br />

Dollar im Jahr entspricht.<br />

spriesst. Was Dir nutzlos erscheint,<br />

nützt den anderen, ja nützt häufig<br />

selbst bei anderem Gebrauch. Was<br />

nicht zur Speise dient, wirkt oft als<br />

Heilmittel, und bietet das nämliche,<br />

was Dir schädlich ist, Vögeln und<br />

wilden Tieren eine unschädliche<br />

Nahrung.» Diese mehrfache Verwendungsmöglichkeit<br />

von Gaben<br />

der Natur gilt auch in besonderem<br />

Masse für die <strong>Gewürze</strong>. <strong>Gewürze</strong><br />

sind natürliche Teile von Pflanzen,<br />

wie zum Beispiel Wurzeln, Rinden,<br />

Blätter, Blüten Früchte und Samen,<br />

welche Aromastoffe, sogenannte<br />

ätherische Öle enthalten. Unterschieden<br />

werden <strong>Gewürze</strong>, Gewürzkräuter<br />

und Pflanzen mit Gewürzcharakter.<br />

Die Geschichte der <strong>Gewürze</strong><br />

lässt sich in verschiedene<br />

Stufen gliedern, die wir nachfolgend<br />

kurz streifen möchten.<br />

Steinzeit<br />

Nach der Meinung amerikanischer<br />

Archäologen dürften die Menschen<br />

ca. 50‘000 v.Chr. herausgefunden<br />

haben, dass bestimmte Blätter und<br />

Früchte einen köstlichen Duft ausströmen.<br />

Dieser eignete sich vorzüglich,<br />

den Geschmack des damals<br />

noch roh genossenen Wildfleisches<br />

zu verbessern und geschmackvoller<br />

zu machen.<br />

Altertum<br />

Die ersten schriftlichen Gewürznachrichten<br />

stammen aus Mesopotamien.<br />

Die Babylonier waren gute<br />

Gewürzanbauer und Händler. Im Altertum<br />

erfreuten sich die <strong>Gewürze</strong><br />

einer ebenso grossen Wertschätzung<br />

als Tausch- und Handelsob-


jekt, Geschenk und Kapitalanlage.<br />

Im Süden Arabiens gab es sogar vier<br />

«Gewürzkönigreiche», deren ganzer<br />

Reichtum nur auf dem Gewürzhandel<br />

basierte. Teure <strong>Gewürze</strong> gehörten<br />

auch bei den Römern zum guten<br />

Ton.<br />

Neuzeit<br />

Damals wurden <strong>Gewürze</strong> fast ausschliesslich<br />

mit dem Zubereiten von<br />

Nahrungsmitteln in Verbindung gebracht.<br />

Zudem half der Duft der <strong>Gewürze</strong><br />

die Luft zu erfrischen, und<br />

man war überzeugt, sich so gegen<br />

Pest und andere Krankheiten schützen<br />

zu können, weil sie antiseptisch<br />

wirken. In Elisabethischen Zeiten<br />

wurden Desinfektionsmittel, Lotionen<br />

und Salben und Seifen zu Hause<br />

hergestellt. Dazu verwendete<br />

man Blüten, <strong>Kräuter</strong> und Drogen<br />

vom Apotheker oder Drogisten.<br />

Zum Teil erinnert man sich in der<br />

heutigen Zeit wieder zurück, was<br />

unsere Vorfahren als Hausmittel<br />

jeglicher Art benutzten und seinen<br />

Dienst gar nicht schlecht erfüllte.<br />

1jährig<br />

2jährig<br />

mehrjährig<br />

Samen/Kerne<br />

Blätter<br />

Doldenblütler<br />

Anis ■ ■<br />

Dill ■ ■ ■<br />

Fenchel ■ ■ ■<br />

Kerbel ■ ■<br />

Koriander ■ ■<br />

Kümmel ■<br />

Liebstöckel (Maggikraut) ■ ■<br />

Petersilie ■ ■<br />

Nadeln<br />

Rinde<br />

Knolle/Zwiebeln<br />

reife Früchte<br />

unreife Früchte<br />

Blüten/Blütennarben<br />

Lippenblütler<br />

Basilikum ■ ■<br />

Bohnenkraut ■ ■<br />

Majoran ■ ■<br />

Oregano ■ ■<br />

Pfefferminze ■ ■<br />

Rosmarin ■ ■<br />

Salbei ■ ■<br />

Thymian ■ ■<br />

Lavendel ■ ■<br />

Lorbeergewächse<br />

Lorbeer ■ ■<br />

Zimt ■ ■<br />

Korbblütler<br />

Sonnenblumen ■ ■<br />

Beifuss ■<br />

Estragon ■<br />

Wermut ■<br />

Liliengewächse<br />

Schnittlauch ■ ■<br />

Knoblauch ■ ■<br />

Safran ■ ■<br />

Zwiebel ■ ■<br />

Magnoliengewächse<br />

Sternanis ■<br />

Orchidee<br />

Vanille ■<br />

Diverse<br />

Mohn ■ ■<br />

Kapern ■ ■<br />

Leinsamen ■ ■<br />

Nelken ■ ■<br />

Pfeffer ■ ■<br />

5


6<br />

Heute<br />

<strong>Gewürze</strong> bringen Genuss ohne<br />

Reue. Die Verwendung der <strong>Gewürze</strong>,<br />

<strong>Kräuter</strong> und Würzmittel ändert<br />

sich ständig. Die Einstellung zum<br />

Würzen ist keineswegs statisch. Im<br />

INHALTSSTOFFE<br />

Ätherische Öle<br />

Nahezu alle wohlriechenden Pflanzen enthalten ätherische Öle. Diese<br />

sind leicht flüchtig und verschwinden bei Verdunstung vollständig, z.T<br />

zeigen sie recht starke Heilwirkung.<br />

Gerbstoffe<br />

Gerbstoffe sind häufig in Wurzeln und Rinden, aber auch in Blättern.<br />

Sie wirken adstringierend, d.h. sie ziehen Schleimhäute und Gewebe<br />

zusammen.<br />

Bitterstoffe<br />

Bitterstoff ist ein Sammelbegriff für alles, was bitter schmeckt. Die<br />

Bitterstoffe regen die Verdauung an und wirken so vorwiegend im Magen-,<br />

Darm- Leber- und Gallebereich.<br />

Schleimstoffe<br />

Schleimstoffe sind eine Gruppe von unterschiedlichen Stoffen, die gemeinsam<br />

die Eigenschaft haben, im Wasser aufzuquellen und sich<br />

schleimig anzufühlen. Sie haben erweichende, reizmildernde Wirkung.<br />

Glykoside<br />

Glykoside sind eine ganze Gruppe von hochwirksamen Stoffen, deren<br />

Gemeinsamkeiten bestimmte Zuckerverbindungen sind. Es gibt hochwirksame<br />

(giftige) Glykoside z.B. Fingerhut, aber auch weniger starke.<br />

Saponine<br />

Saponine sind seifenähnliche Stoffe. Das Seifenkraut, welches früher<br />

als Seifenersatz diente, ist eines davon. Saponine wirken schleimhautreizend,<br />

harntreibend und eignen sich als Brechmittel.<br />

Flavone<br />

Flavone sind gelbe Farbstoffe. Einige unterstützen die Wirkung des<br />

Vitamins C. Sie sind harntreibend, gefässerweiternd, blutdrucksenkend.<br />

Kapsaizin<br />

Eine in der Paprika- und Chilifrucht (etwa 0.1%) vorkommender<br />

Scharfstoff. Scharfstoffe erhöhen den Appetit, steigern die Magensaftsekretion<br />

und aktivieren die Schweissdrüsen. Kapsaizin wirkt gefässerweiternd<br />

und wird unter anderem in der lokalen Reiztherapie<br />

eingesetzt.<br />

Solanin<br />

Solanin ist in den grünen Teilen der Nachtschattenpflanzen. Hilft äusserlich<br />

gegen Ekzeme, sonst wirkt es giftig auf das Verdauungssystem.<br />

Alkaloide<br />

Alkaloide sind nahezu die wirksamsten Stoffe im Pflanzenbereich. Sie<br />

können stark heilsam bis hin zu tödlich giftig wirken. Typische Genussmittel-Alkaloide:<br />

Koffein, Nikotin, Teein, medizinische Alkaloide<br />

Kodein, Morphin, Chelidonin.<br />

Gegenteil: Seit das Essen von der<br />

reinen lebenserhaltenden Notwendigkeit<br />

zum geselligen Genuss geworden<br />

ist, stieg die Bedeutung des<br />

Würzens und somit das Interesse an<br />

den verschiedenen Würzmitteln.<br />

Heute sind die Wochenmärkte voll<br />

von einem reichen und vielfältigen<br />

Angebot an <strong>Gewürze</strong>n, <strong>Kräuter</strong>n<br />

und <strong>Saaten</strong>. Viele Kräfte der <strong>Gewürze</strong><br />

sind noch unbekannt.<br />

Eines steht fest: <strong>Gewürze</strong> erhöhen<br />

die körperlich und geistige Leistungsfähigkeit.<br />

Was ist ein Gewürz?<br />

Die Definition von Gewürz kann wie<br />

folgt beschrieben werden: Scharfe<br />

oder aromatische Substanz pflanzlichen<br />

Ursprungs. Gewöhnlich zum<br />

Würzen von Speisen verwendet,<br />

aber auch zu Essenzen (Essenz = die<br />

Verkörperung des spezifischen Aromas<br />

und dessen Geschmack) verarbeitet.<br />

Die Schärfe – das Empfinden<br />

von Hitze, wie z.B. bei Pfeffer, Chili,<br />

trägt zum Geschmack bei.<br />

Die Inhaltstoffe<br />

Die Inhaltstoffe werden in verschiedene<br />

Gruppen unterteilt. Wir finden<br />

nebenstehend einige Erläuterungen<br />

zu den einzelnen Themen.


Gesundheit<br />

Manche <strong>Gewürze</strong> und <strong>Kräuter</strong> wirken<br />

auch pharmakologisch oder<br />

medizinisch, etwas anregend, beruhigend,<br />

harntreibend oder die Herztätigkeit<br />

stimulierend. Wirkungen<br />

dieser Art werden ebenso vermerkt<br />

wie, falls bekannt, die Bedeutung<br />

der Würze in der Volksmedizin. Die<br />

moderne Medizin konnte inzwischen<br />

einige Heilanzeigen der alten<br />

Medizin bestätigen, etwa die Wirkung<br />

des Knoblauches bei der Arteriosklerosevorbeugung<br />

oder des Enzianes<br />

auf die Verdauung. In der<br />

westlichen Welt werden auch noch<br />

heutzutage <strong>Gewürze</strong> seltener als<br />

Heilmittel verwendet als zum Beispiel<br />

in China und der ayurvedischen<br />

Medizin Indiens, wie seit<br />

Jahrtausenden verbreitet. Kassie,<br />

Ingwer, Kardamomen, Pfeffer, Sesam<br />

und Mohn gehören wohl zu<br />

den ältesten Heilmitteln des Ostens.<br />

In der alten Zivilisation Mesopotamiens<br />

hingegen waren die Samengewürze<br />

– Dill, Anis, Kümmel, Fenchel<br />

– gebräuchlicher. Eine grosse<br />

Anzahl pflanzlicher Heilmittel aus<br />

dem Osten wurde auch von den<br />

Ägyptern, Griechen und Römern<br />

verwendet. Plinius (röm. Historiker<br />

aus dem ersten Jahrhundert v. Chr.)<br />

befasste sich in seinen Aufzeichnungen<br />

über Naturgeschichte in<br />

sieben von 37 Bänden mit den Heilpflanzen.<br />

<strong>Gewürze</strong> als Schutz vor<br />

Krankheit<br />

Die Europäer waren damals ebensosehr<br />

aus medizinischen wie aus kulinarischen<br />

Gründen begierig auf<br />

<strong>Gewürze</strong>. Die Verkäufer von Pfeffer<br />

und <strong>Gewürze</strong>n wurden später Apo-<br />

theker. Europas Bevölkerung litt<br />

während Jahrhunderten unter der<br />

Pest und weiteren Epidemien. Der<br />

Glaube, dass <strong>Gewürze</strong> die schlechte<br />

Luft reinigten und daher die Menschen<br />

vor gesundheitlichen Problemen<br />

beschützten, war verbreitet.<br />

Die Leute trugen kleine Gewürzballen<br />

auf sich als Schutz gegen die<br />

Pest und schlechte Gerüche.<br />

Die <strong>Gewürze</strong> wurden vielfältig eingesetzt<br />

gegen Schlangenbiss, Bettnässen,<br />

Menstruationsstörungen,<br />

Sehschwäche, Hämorrhoiden, Gelbsucht,<br />

Verstopfung, Zuckerkrankheit,<br />

Migräne, Schlaflosigkeit und<br />

Impotenz. Wärmende <strong>Gewürze</strong> wie<br />

Senf und Cayenne verwendete man<br />

gegen Erkältungen. Chili enthält<br />

Kapsaizin, das die Blutzirkulation<br />

beschleunigt.<br />

Wie immer können auch <strong>Kräuter</strong>,<br />

<strong>Gewürze</strong> und <strong>Saaten</strong> nur einen Teil<br />

von dem ausmachen, was sich auf<br />

das Wohlbefinden unseres Körpers<br />

positiv auswirkt. Sicher ist, dass die<br />

verschiedensten <strong>Gewürze</strong> als bewährte<br />

Hausmittel eingesetzt werden.<br />

Es zeichnet sich auch ein deutlicher<br />

Trend dahingehend, dass die<br />

Pharmaindustrie mehr und mehr<br />

auch die heilende Wirkung der<br />

<strong>Kräuter</strong> erkennt und diese vermehrt<br />

in ihre Produktereihe einbaut.<br />

7


Anis<br />

(Pimpinella anisum L.)<br />

Südliche Republik Russland,<br />

Türkei, Spanien, Frankreich<br />

Deutschland, Indien<br />

Anis ist eine einjährige Pflanze,<br />

wird aus dem Fruchtteil der Blüte<br />

gewonnen. Gehört zur artenreichen<br />

Familie der Doldenblütler.<br />

Volkstümliche Namen: Runder<br />

Fenchel oder süsser Kümmel<br />

Süsslich-würzig,<br />

geschmacksintensiv<br />

Für Backwaren, Anisgebäcke,<br />

Herstellung von Essenzen,<br />

Gewürzliqueur, Einmachobst<br />

Ist appetitanregend, verdauungsfördernd,<br />

gegen Magenkrämpfe,<br />

bei Schlaflosigkeit, Monatsbeschwerden,<br />

Blähungen und<br />

Erkältung<br />

8<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Basilikum<br />

(Ocimum basilicum L.)<br />

Ursprünglich Indien, Italien,<br />

Marokko, Spanien, Frankreich,<br />

Ungarn, Italien<br />

Frostempfindliche Pflanze,<br />

gehört zur Familie der Lippenblütler,<br />

wächst 10–30 cm hoch,<br />

einjährig.<br />

Scharf pfeffrig, würzig, etwas<br />

süsslich und angenehm kühlend<br />

Für Salate, Saucen, Pasta,<br />

Suppen und Fischspeisen<br />

Ist appetitanregend, hilft der<br />

Verdauung, ist gegen Magenkrämpfe,<br />

hilft bei Schlafstörungen,<br />

wird verwendet für<br />

Gesichtswasser und Kosmetik


Beifuss<br />

(Artemisia vulgaris L.)<br />

Ganz Europa, Asien, von Alaska<br />

bis Mexiko<br />

Beifuss gehört zur Familie der<br />

Korbblütler; wird auch «Wilder<br />

Wermut» genannt. Stark verzweigte,<br />

krautige Staude wird<br />

über 1,5 m hoch, kantige Stiele,<br />

die flaumig behaart sind, tragen<br />

fiederteilige Laubblätter, wächst<br />

gut auf Ödland<br />

Aromatisch, leicht bitter,<br />

kühlend<br />

Als Küchengewürz, geeignet um<br />

fette Speisen wie Schweine- und<br />

Gänsebraten bekömmlicher zu<br />

machen. Ausserdem kann man<br />

mit Beifussblättern Fischgerichte,<br />

Suppen, Saucen und Salate verfeinern.<br />

Wird als Salzersatz verwendet.<br />

Stärkend und anregend bei<br />

schlechter Verdauung, bei allgemeiner<br />

Schwäche, anregend für<br />

Galle, Leber, Blase, beruhigend für<br />

die Nerven<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Bohnenkraut<br />

(Satureja hortensis)<br />

Östl. Mittelmeergebiete, Iran,<br />

Indien, Nordamerika<br />

Bohnenkraut gehört in die Familie<br />

der Lippenblütler, wohlriechendes,<br />

buschiges Kraut. Wächst 40–<br />

60 cm hoch. Die runden Stengel<br />

tragen spatel- oder lanzettförmige<br />

Blätter, lila- oder rosafarbige<br />

Blüten, die ganz am<br />

Stängel sich öffnen<br />

Pfeffrig, beissend würzig,<br />

scharf, etwas bitter<br />

Zum Würzen von Bohnengerichten,<br />

Salaten, Suppen,<br />

Saucen, Fisch- u. Fleischgerichten,<br />

Bestandteil der «fines herbes» der<br />

franz. Küche, in Wurstgewürzmischungen.<br />

Geeignet für<br />

Diätküche.<br />

Bei Grippe und Husten. Dem Saft<br />

wird bei Bienen- oder<br />

Wespenstichen schmerzstillende<br />

Wirkung zugesprochen.<br />

9


Dill<br />

(Anethum graveolens L.)<br />

Ursprünglich aus dem Orient,<br />

Italien, Ungarn, Ägypten, Israel<br />

Einjährige Pflanze, mit gelben<br />

Blütendolden und fadendünnen<br />

Blättern, der Petersilie verwandt,<br />

über 100 cm hoch<br />

Angenehm aromatisch, warm,<br />

würzig, leicht nach Kümmel und<br />

Petersilie riechend/schmeckend<br />

Für Suppen, Saucen, Salate,<br />

Fischgerichte, zum Einmachen<br />

von Gurken und Sauerkraut,<br />

für <strong>Kräuter</strong>liqueur<br />

Gegen Blähungen, krampflösend<br />

(Koliken), Hämorrhoiden<br />

10<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Estragon<br />

(Artemisia dracunculus L.)<br />

Südrussland, Frankreich, Italien<br />

Korbblütler, mehrjährige<br />

60–120 cm hohe Pflanze,<br />

verwandt mit Beifuss, Eberraute<br />

und Wermut<br />

Mild-bitter und<br />

würzig-aromatisch<br />

Französische Küche, Saucen (spez.<br />

Sauce Béarnaise), Fischgerichte,<br />

Wildgerichte, Salate, Eiergerichte,<br />

Öl für Parfum<br />

Magenstärkend, Verdauung


Fenchel<br />

(Foeniculum vulgare Mill.)<br />

Italien, Frankreich, Spanien,<br />

Ägypten, Griechenland,<br />

Süd- und Ostasien, Amerika<br />

Der Gewürzfenchel ist eine<br />

ein- bis mehrjährige Pflanze und<br />

gehört in die Familie der Doldenblütler,<br />

wird 2 m hoch. Der<br />

Fenchel hat gelbe Blüten und<br />

fiederspaltige Blätter mit aromatischem<br />

Duft. Die Früchte ähneln<br />

dem Kümmel. Vom Gewürzfenchel<br />

ist der Gemüsefenchel zu unterscheiden;<br />

er ist eine italienische<br />

Züchtung.<br />

Angenehm aromatisch, leicht<br />

brennend und süsslich, an Anis<br />

erinnernd<br />

Wird als Zutat für Kuchen, Brot<br />

geschätzt, für Suppen, Saucen,<br />

Marinaden. Durch Destillation<br />

wird aus dem Samen das ätherische<br />

Fenchelöl gewonnen.<br />

Gehalt bis 6%. Wird für Hustenbonbons,<br />

den Apéro Pernod, aber<br />

auch in der Pharmazie verwendet.<br />

Der Fencheltee ist ein beliebtes<br />

Hausmittel bei Verdauungsbeschwerden,<br />

Galle, Leber, Kopfschmerzen,<br />

wirkt harntreibend.<br />

Bei Bronchialkatarrh, Keuchhusten,<br />

als Gurgelmittel einsetzbar.<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Ingwer<br />

(Zingiber officinale Roscoe)<br />

Indien, China, Nigeria<br />

Die Ingwerstaude liebt schattige<br />

Standorte. Die Ingwerpflanze<br />

wächst bis 2 m hoch. Der harte<br />

knorrige Wurzelstock hat einen<br />

Durchmesser von ca. 2 cm. Weist<br />

einen hohen ätherischen<br />

Ölgehalt auf.<br />

Brennend scharf, aromatisch,<br />

bitter, mit einer Zitronennote<br />

Für Brote und Gebäcke, Liqueur<br />

und Biere, Puddings, Crèmen,<br />

Fisch- und Fleischgerichte,<br />

Pickles, ist auch wichtiger<br />

Bestandteil für Currypulver, orientalische<br />

Gerichte.<br />

Fördert die Verdauung, hilft bei<br />

Erkältung, Rheuma, ist appetitanregend.<br />

Ingwertee wärmt und<br />

belebt den Blutkreislauf.<br />

11


Kapern<br />

(Capparis spinosa L.)<br />

Spanien, Marokko, Südfrankreich,<br />

Italien, Griechenland, Zypern<br />

Stachliger Strauch, ca. 1 m hoch,<br />

Zweige 4 m lang, olive-blaugrüne<br />

Blütenknospen, werden<br />

nach dem Welkvorgang<br />

eingesalzen und teilweise in Essig<br />

oder Öl eingelegt.<br />

Pikant, frisch herb, bitter bis<br />

säuerlich-salzig<br />

Zu Fisch und Fleisch wie Kalb,<br />

Kaninchen, Geflügel und Saucen<br />

Wirkt harntreibend und<br />

appetitanregend<br />

12<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Kardamomen<br />

(Elettaria cardamomum K.)<br />

Indien, Malaysia, Kambodscha,<br />

Tansania<br />

Buschig-krautige Pflanze,<br />

verwandt mit Ingwer,<br />

2 bis 2,5 m hoch, hat am Boden<br />

kriechende Seitentriebe.<br />

Aromatisch, mild brennend,<br />

würzig, an Eukalyptus erinnernd<br />

Für Gewürzbrot, Backwaren<br />

(Weihnachtsgebäcke) Süssspeisen,<br />

speziell für Wurstgewürze,<br />

Gewürzmischungen, zum<br />

Verfeinern von Kaffee. Sparsame<br />

Anwendung empfohlen, da sehr<br />

intensives Aroma.<br />

Wirkt appetitanregend,<br />

verdauungsfördernd, ist gegen<br />

Blähungen


Kerbel<br />

(Anthriscus cerefolium H.)<br />

Ganz Europa, Nordafrika,<br />

Ostasien, Amerika<br />

Der Kerbel gehört zu den Doldenblütlern<br />

und ist eine einjährige<br />

Pflanze, mit feingerilltem Stengel<br />

und fiedrigen Blättern. Wird<br />

ca. 30–70 cm hoch. Naher<br />

Verwandter der Petersilie.<br />

Aromatisch, anisartig, erinnert an<br />

Petersilie<br />

Vielseitig einsetzbar z.B. Kerbelsuppe,<br />

als Würze für Kartoffel-,<br />

Pilz- oder Tomatensuppe. Für<br />

Salate. Ist Bestandteil von <strong>Kräuter</strong>butter,<br />

gehört zu den «fines<br />

herbes» der französischen Küche.<br />

Niemals mitkochen, weil durch<br />

die Hitze das Aroma zerstört wird.<br />

Nur Blätter verwenden, keine<br />

Stängelteile.<br />

Blutreinigend, harntreibend und<br />

entschlackend, Bronchialkatarrh.<br />

Für äusserliche Anwendung bei<br />

Hämorrhoiden. Reich an<br />

Vitamin C<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Knoblauch<br />

(Allium sativum L.)<br />

Italien, Spanien, Balkan, Ägypten,<br />

China, Taiwan, USA,<br />

heute praktisch überall<br />

Knoblauch gehört in die Familie<br />

der Liliengewächse, hat flache,<br />

breite graugrüne oder bläulichgrüne<br />

Blätter. Die im Erdreich<br />

verborgene Knolle setzt sich aus<br />

einzelnen grossen, länglicheiförmigen<br />

Zwiebelschuppen<br />

zusammen.<br />

Aufdringlich, süsslich-schweflig,<br />

beissend<br />

Knoblauch eignet sich zum Würzen<br />

vieler Fleischgerichte (insbesondere<br />

Schaffleisch) Salate,<br />

Saucen und Gemüse, sowie zur<br />

Herstellung von Wurstwaren. Wer<br />

Knoblauch isst, spürt den Duft<br />

von andern nicht. Sparsam, aber<br />

regelmässig verwenden.<br />

Zur Vorbeugung gegen Grippe,<br />

hohem Blutdruck, Asthma, Durchfall,<br />

Magen-, Darmkatarrh.<br />

Wirkt gefässerweiternd und<br />

entspannend. Senkung des<br />

Cholesterinspiegels.<br />

13


Koriander<br />

(Coriandrum sativum L.)<br />

Ursprünglich östl. Mittelmeer,<br />

Holland, Deutschland (Thüringen,<br />

Württemberg, Franken), Ungarn,<br />

Rumänien, UdSSR, Indien<br />

Koriander ist ein anspruchsloser<br />

Doldenblütler, wird ca. 30–60 cm<br />

hoch. Die weissen oder blassrötlichen<br />

Blüten bringen kugelig runde,<br />

gelbbraune oder blassrötliche,<br />

gerippte Teilfrüchte zur Reife.<br />

Koriandersaat hat einen Durchmesser<br />

von 1,5–3 mm.<br />

Mild würzig-süsslich,<br />

schwach brennend, zimt- und<br />

orangenartig<br />

Hauptbestandteil von Currymischungen,<br />

vielen Brot- und<br />

Wurstgewürzen, zum Würzen von<br />

Lebkuchengebäck, für Saucen,<br />

Kohlgerichte, Bohnen- und<br />

Hülsensuppen<br />

Wirkt gegen Blähungen, ist<br />

anregend für die Verdauung und<br />

blutreinigend<br />

14<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Kümmel<br />

(Carum carvi L.)<br />

Südfrankreich, Holland, England,<br />

Schweden, Deutschland<br />

Gehört wie Anis, Koriander und<br />

Dill zu den Doldenblütlern,<br />

60–100 cm hoch, mit gefiederten<br />

Blättern und zahlreichen Blüten.<br />

Kräftig würzig, charakteristisch<br />

Eignet sich vor allem für Brot<br />

und Backwaren, Fleischgerichte<br />

und Gemüse, insbesonders<br />

für Sauerkraut, Salate und<br />

Kartoffeln.<br />

Wirkt appetitanregend, ist<br />

gegen Magenkrämpfe,<br />

Milchsekretion, fördert den<br />

Blutkreislauf, wirkt beruhigend,<br />

ist harntreibend, warme Wickel<br />

helfen gegen Kopfweh.


Kürbiskernen<br />

(Cucurbita pepo)<br />

Zentralamerika, Europa<br />

Rund 25 Arten werden gezählt.<br />

Einjährige rankende Pflanze mit<br />

grossen Blättern, seit 50 Jahren in<br />

Europa angebaut, zum Teil bis zu<br />

50 kg schwere Früchte. Enthält<br />

viel fettes Öl, Vitamin E, den<br />

Mineralstoff Selen sowie Eiweiss<br />

Schwach, ölig, leicht<br />

herb-süsslich<br />

Zur Herstellung von Broten,<br />

Kuchen, für Suppen und Salate<br />

Für die Blase und gegen<br />

Prostataleiden<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Leinsamen - Flachs<br />

(Linum usitatissimum L.)<br />

Zwischen Persischem Golf und<br />

Kaspischem Meer sowie am<br />

Schwarzen Meer<br />

Flachs gehört zur Gattung Lein<br />

und ist eine einjährige Pflanze.<br />

Die 30–60 cm hohe Pflanze<br />

besitzt blaue Blüten, der Stängel<br />

wird zur Fasergewinnung<br />

gebraucht. Er hat längliche,<br />

ungestielte kleine Blätter und bis<br />

zu 10 Samen (Leinsamen) pro<br />

Fruchtkapsel.<br />

Mild-ölig<br />

Leinsamen ist ein an essentiellen<br />

Nährstoffen reiches<br />

Nahrung- und Diätmittel. Wird<br />

für Brote verwendet. Enthält<br />

36–40% Öl, 5,1–5,9% Schleim.<br />

Wirkt bei Verstopfung, ist<br />

gegen Husten und Heiserkeit, hilft<br />

bei Entzündungen der Harnwege.<br />

15


Liebstöckel<br />

(Levisticum officinale Koch)<br />

Iran, Europa, USA, ursprünglich<br />

Ligurien (Ligusticum – alter Name)<br />

Liebstöckelstaude gehört zur<br />

Familie der Doldenblütler, ist<br />

mehrjährig und wächst bis zu<br />

2 m hoch. Die Blätter sind ledrigfleischig,<br />

zwei- bis dreifach gefiedert<br />

und zur Spitze grob<br />

eingeschnitten. Auch bekannt<br />

unter dem Namen Maggikraut.<br />

Anfangs süsslich, später würzig,<br />

an Sellerie und Speisewürze<br />

erinnernd<br />

Liebstöckelblätter sind stark<br />

würzend, dienen als Würze für<br />

Braten, Ragouts, Suppen, Saucen,<br />

Salate, Gemüse und Liqueure.<br />

Wirkt harntreibend, hilft bei Magen-,<br />

Darm- und Nierenproblemen<br />

sowie Rheuma und Migräne.<br />

16<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Lorbeer<br />

(Laurus nobilis L.)<br />

Italien, Balkan, Griechenland,<br />

Türkei, Albanien, Spanien,<br />

Marokko<br />

Der immergrüne, belaubte Lorbeerbaum<br />

wird wildwachsend<br />

10 bis 15 m hoch, in Kulturen zur<br />

Buschform zurückgeschnitten;<br />

5 bis 8 cm lange, lanzettförmige<br />

Blätter, deren Oberseite kräftig<br />

olivgrün ist und eine matthellgrüne<br />

Unterseite aufweist.<br />

Bitter, würzig, herb, leicht<br />

säuerlich<br />

Zum Würzen von Suppen-,<br />

Fleisch-, Wild- und Fischgerichten,<br />

für Saucen, zum<br />

Einmachen von Essigfrüchten.<br />

Früchte des Lorbeerbaumes<br />

wirken verdauungsfördernd,<br />

appetitanregend, sind generell<br />

gut für Magen, Darm, gegen<br />

Blähungen, helfen bei Husten,<br />

und Rheuma, werden zu Salben<br />

verarbeitet.


Majoran<br />

(Origanum majorana L.)<br />

Mittelmeerländer, Türkei, Balkan,<br />

Amerika, Mexiko, Argentinien<br />

Gehört zur Familie der Lippenblütler.<br />

Mehrjähriges Kraut<br />

(bei uns nur einjährig, da nicht<br />

winterhart), wird ungefähr<br />

30–60 cm hoch.<br />

Aromatisch, komplex, würzig,<br />

leicht brennend, an Campfer<br />

erinnernd, arttypisch<br />

Wird verwendet für Lebergerichte,<br />

Leberwurst, Blutwurst,<br />

Hülsenfrüchtesuppen, Lamm- und<br />

Schweineragout, Gänse- und<br />

Entenbraten<br />

Wirkt appetitanregend, krampflösend,<br />

hilft bei Neuralgien, zum<br />

Inhalieren bei Rheuma.<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Mohn<br />

(Papaver somniferum)<br />

Mittelmeergebiete und<br />

Zentralasien<br />

Zeichnet sich durch den bitteren,<br />

leicht giftigen Milchsaft und<br />

grosse, einzelne, in Knospenform<br />

nickende Blüten mit 2 Kelchund<br />

4 Kronblättern aus, bis<br />

zu 1 m hoch.<br />

Mild, nussähnlich ölig<br />

Bekannt für Mohnbrötchen<br />

Die unreifen Früchte werden<br />

zur Opiumgewinnung verwendet,<br />

schmerzstillend<br />

17


Muskatnuss<br />

(Myristica fragrans Houtt.)<br />

Südl. Molukken, Neuguinea,<br />

Indonesien, Madagaskar,<br />

Mauritius, Brasilien<br />

Der Muskatnussbaum wird bis zu<br />

15 m hoch und hat immergrüne<br />

Blätter. Er wird ca. 100 Jahre alt.<br />

Die Blüten entwickeln sich zu<br />

aprikosenähnlichen Früchten, die<br />

zur Reifezeit aufplatzen. Die Bäume<br />

liefern 1500 bis 2000 Nüsse.<br />

Stark würzig, süsslich-bitter,<br />

scharf<br />

Zum Würzen von Suppen,<br />

Saucen, Gemüse und Fleischgerichten<br />

sowie für Gebäcke.<br />

Gegen Rheuma, Neuralgien,<br />

Zahnschmerzen, Karies und<br />

Darmbeschwerden.<br />

18<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Nelken<br />

(Caryophyllus aromaticus L.)<br />

Molukken, Malaysia, Philippinen,<br />

Sri Lanka, Madagaskar, Réunion,<br />

Mauritius, Westindien, Guayana<br />

Gewürznelkenbaum aus der<br />

Familie der Myrtengewächse,<br />

ca. 20 m hoch, etwa 100 Jahre alt,<br />

Ertrag pro Baum ca. 2–4 kg<br />

jährlich.<br />

Brennend, feurig-würzig,<br />

aromatisch intensiv<br />

Duftet stark und sehr charakteristisch.<br />

Im Haushalt werden meistens<br />

ganze Knospen verwendet, in<br />

der Industrie gemahlene Ware.<br />

Nelken werden verwendet für<br />

Fleischgerichte, Marinaden, Saucen,<br />

Ragout, Süss- und Backwaren,<br />

Obstgerichte, Getränke und<br />

zum Einmachen.<br />

Wirkt verdauungsfördernd,<br />

schmerzstillend, schwellungsmindernd<br />

als Entwurmmittel,<br />

gegen Karies.


Oregano<br />

(Origanum vulgare L.)<br />

Italien, Frankreich, England,<br />

Schottland, Mittelskandinavien,<br />

Türkei, Balkan<br />

Oregano wird auch «Wilder<br />

Majoran» genannt. Buschig wachsendes<br />

Kraut, bis 60 cm hoch,<br />

dessen Blätter sind eiförmig, fein<br />

behaart und mit Drüsenzellen<br />

durchsetzt.<br />

Herb bitter, würzig, aromatisch,<br />

leicht zitronenartig<br />

Oregano ist das Pizzagewürz par<br />

excellence, passt aber auch zu<br />

allen anderen italienischen Gerichten.<br />

Passt auch gut zu Kalbsund<br />

Schweinefleisch, wenn dieses<br />

gebraten oder gegrillt ist. Oregano<br />

verbindet sich besonders gut<br />

mit Basilikum.<br />

Wirkt verdauungsfördernd, ist<br />

gegen Asthma, hilft unter anderem<br />

bei Erkältung, Rheumatismus,<br />

Zahnschmerzen und Kopfweh.<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Paprika<br />

(Capsicum annuum L.)<br />

Amerika, Indien, Ungarn,<br />

Rumänien, Bulgarien, Balkan,<br />

Griechenland, Italien,<br />

Frankreich, Spanien<br />

Einjähriges, krautartiges<br />

Nachtschattengewächs, ca. 60–<br />

100 cm hoch. Die Früchte sind ca.<br />

10 cm lang, gehört zur<br />

gleichen Familie wie Chilipfeffer.<br />

Mild-fruchtig, süsslich bis sehr<br />

scharf, je höher der Anteil von<br />

Samen im Pulver<br />

Paprika ist ein vielseitiges<br />

Küchengewürz für Suppen,<br />

Fleischgerichte, Geflügel, Salate<br />

und Wurstgewürzmischungen<br />

sowie zur Herstellung von<br />

Ketchup<br />

Wirkt appetitanregend und<br />

verdauungsfördernd<br />

19


Petersilie<br />

(Petroselinum crispum Mill.)<br />

Stammt aus westlichen Mittelmeerländern.<br />

Es gibt fast keine<br />

Gärten, in denen nicht Petersilie<br />

wächst.<br />

Zweijährige Doldenblütler. Man<br />

unterscheidet verschiedene<br />

Unterarten wie Blattpetersilie<br />

(glatt- und krausblättrige Form)<br />

und Wurzelpetersilie. Petersilie<br />

enthält Vitamin C, Provitamin A,<br />

Vitamine B1, B2 und Niacin,<br />

Mineralstoffe Kalium, Kalzium,<br />

Phosphor, Magnesium, Natrium<br />

und Fluor.<br />

Aromatisch, würzig, bitter, mild,<br />

eigenartig<br />

Als Bouquet für Gerichte,<br />

Saucen, Salate, Bouillon und<br />

Suppen sowie für <strong>Kräuter</strong>butter,<br />

besonders intensiv schmeckt<br />

tiefgefrorene Petersilie.<br />

Wirkt appetitanregend, ist harntreibend,<br />

gegen Rheuma und<br />

Insektenstiche, teintpflegende<br />

Gesichtswaschung<br />

20<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Pfeffer<br />

(Piper nigrum L.)<br />

Indien, Sri Lanka, Indonesien,<br />

Thailand, Vietnam, Malaysia,<br />

Kongo, Sierra Leone, Brasilien<br />

Immergrüner Kletterstrauch, rankt<br />

sich bis 9 m an Bäumen oder<br />

Stangen (wie Hopfen) empor.<br />

Gehört zur Gattung «Piper»<br />

(=Pfeffergewächse) – ca. 700<br />

Arten. Aus den Blüten entwickeln<br />

sich nach der Bestäubung einsamige<br />

Beerenfrüchte. Grüne Beeren<br />

sind die unreife Frucht des<br />

Strauches, schwarze und weisse<br />

Pfefferkörner sind Beeren vom<br />

selben Strauch, gepflückt bei<br />

verschiedenem Reifegrad.<br />

Scharf, beissend<br />

Zu allen Fleisch-, Fisch und Geflügelgerichten,<br />

Marinaden, Saucen,<br />

Suppen und auch als Ausnahme<br />

im süssen Bereich zu Erdbeeren.<br />

Pfeffer steigert die Speichelproduktion<br />

und regt<br />

die Verdauungssekrete an,<br />

wirkt fiebersenkend.


Rosmarin<br />

(Rosmarinus officinalis L.)<br />

Spanien Portugal, Südfrankreich,<br />

Italien, Balkan; stammt vermutlich<br />

aus dem Libanon<br />

Der Rosmarinstrauch wird<br />

1–2 m hoch. Die Nadeln haben<br />

eine dunkelgrüne Oberfläche, die<br />

Unterseite ist mit weisslichen<br />

Haaren filzig bewachsen. Der<br />

Rosmarin hat hellblaue Blüten.<br />

Stammt aus der Familie der<br />

Lippenblütler. Enthält Gelb-und<br />

Bitterstoffe sowie ätherische Öle<br />

Herb-würzig, etwas scharf und<br />

bitter-aromatisch, arttypisch<br />

Wird in der in der italienischen<br />

Küche zu Fleischgerichten,<br />

Kaninchen, Lamm, Geflügel, Fisch,<br />

Kartoffeln, Gemüse und Salaten<br />

und zu Pilzen verwendet.<br />

Schmeckt durchdringend kampferartig<br />

aromatisch.<br />

Wirkt verdauungsfördernd,<br />

krampflösend, desinfizierend und<br />

stimuliert die Galle, wirkt bei<br />

Rheuma.<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Safran<br />

(Crocus sativus L.)<br />

Kleinasien, Griechenland, Spanien,<br />

Südfrankreich, Italien, Schweiz,<br />

Ungarn<br />

Wächst aus einer Zwiebel wie alle<br />

Krokusse, blüht aber erst im<br />

Herbst. Das Gewürz enthält den<br />

Farbstoff Crocin, ist wasserlöslich<br />

und gibt noch in enormer Verdünnung<br />

eine deutliche Gelbfärbung.<br />

Würzig, honigähnlich, schwer,<br />

sehr aromatisch, bitter<br />

Safran duftet kräftig, leicht<br />

jodoformartig, schmeckt aromatisch,<br />

bitter, etwas scharf, wird<br />

vor allem für Reis, Backwaren<br />

verwendet, für eine Bouillabaisse.<br />

Enthält ätherische Öle und Spuren<br />

von Vitamin A<br />

Wirkt beruhigend bei<br />

Depressionen, sehr sparsam in der<br />

Anwendung.<br />

21


Salbei<br />

(Salvia officinalis L.)<br />

Ursprünglich Dalmatien,<br />

Mazedonien, Italien, Frankreich,<br />

Spanien, Irland, Südskandinavien,<br />

Deutschland, USA, Mittelamerika<br />

Gehört zur Familie der Lippenblütler,<br />

wird 20–70 cm hoch,<br />

die jungen Blätter sind samtigfilzig<br />

behaart, haben einen fein<br />

gekerbten Rand. Die Blüten sind<br />

meistens hellviolett.<br />

Würzig, bitter, leicht brennend,<br />

adstringierend<br />

Für Fleisch- (ital. Küche «Saltimbocca<br />

alla Romana»), Wild- und<br />

Geflügelgerichte, Suppen,<br />

Fisch- und Wurstwaren.<br />

Gegen Halsweh, ist durch seine<br />

keimhemmende, adstringierende<br />

Wirkung wohltuend für Magenschleimhaut,<br />

wirkt schweisshemmend<br />

und entzündungshemmend<br />

bei Fieber.<br />

22<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Schnittlauch<br />

(Allium schoenoprasum)<br />

Überall, ist einheimisch und<br />

kommt auch wild vor, heute bis<br />

Nord- und Mittelamerika<br />

Gehört zur Familie der Liliengewächse.<br />

Schnittlauch ist<br />

verwandt mit der Zwiebel und<br />

dem Knoblauch. Kahle, röhrenförmige<br />

Stängel. Im Sommer<br />

rötlich-blaue kugelige Blüten.<br />

Lauch- und zwiebelartig<br />

Für <strong>Kräuter</strong>butter, <strong>Kräuter</strong>quark,<br />

Salate, Omeletten, Saucen und<br />

Rouladen. Er darf nie mitgekocht<br />

werden, sondern muss am Schluss<br />

dem Gericht beigefügt werden.<br />

Hat hohen Gehalt an Vitamin A, B<br />

und C, wirkt appetitanregend,<br />

reguliert hohen Blutdruck, ist<br />

harntreibend.


Senfsaat<br />

(Sinapis alba L. [gelber S.] /<br />

Brassica nigra L. [schwarzer S.])<br />

Südeuropa, Dänemark, Holland,<br />

Frankreich, Nord- und<br />

Mittelamerika, ganz Asien,<br />

Argentinien, Chile, Australien<br />

Gehört zu den Kreuzblütlern.<br />

Einjährige, 30–90 cm hohe Pflanze.<br />

Aus den Blüten reifen durch<br />

ein dünnes Häutchen geteilte<br />

zweifächrige Schoten, die nur im<br />

unteren Teil hellgelbe, kugelige 2–<br />

2,5 mm grosse Samen tragen und<br />

kurz vor der Vollreife gemäht auf<br />

den Feldern getrocknet werden.<br />

Zunächst mild-ölig, dann aber<br />

brennend scharf<br />

Hauptsächlich gemahlen zur Herstellung<br />

von Speisesenf, aber<br />

auch für verschiedene Gewürzmischungen,<br />

Mixed Pickles,<br />

Einmachgewürz, Wurstgewürze<br />

Als hautreizendes Mittel in Form<br />

von Pflastern und Senfspiritus<br />

gegen Rheumatismus<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Sesam<br />

(Sesamum indicum)<br />

Indien, China, Mexiko,<br />

Guatemala, El Salvador,<br />

Nicaragua, Venezuela, Sudan,<br />

Äthiopien und Nigeria<br />

Sesam wird einmal jährlich, im<br />

Anschluss an die Regenzeit,<br />

ausgesät. Etwa 90 Tage nach der<br />

Aussaat ist der Sesam reif. Die<br />

Samenkapseln liegen eng am<br />

Stiel. Die Samenkörner sind ca. 2–<br />

3 mm lang. Da trockene Samenkörner<br />

von allein aufspringen<br />

(Sesam öffne dich!) und der<br />

Samen sich unkontrolliert auf<br />

dem Boden verteilen würde,<br />

werden die Stiele vor der Vollreife<br />

kurz über dem Boden von Hand<br />

geschnitten und zum Trocknen in<br />

Hocken auf dem Feld aufgestellt.<br />

Nach dem Rösten ölig-nussartig<br />

Für Backwaren, d.h. Brote,<br />

Spezialbrote und Kleinbrote, weiter<br />

wird durch Ölpressung das<br />

Sesamöl hergestellt.<br />

Das Sesamöl wird in der Pharmazie<br />

für Salben angewendet.<br />

23


Sonnenblumenkernen<br />

(Helianthus annuus)<br />

Russland, China, Argentinien,<br />

Frankreich, Spanien, Balkan<br />

Die Sonnenblume gehört in die<br />

Familie der Korbblütler. Sie ist<br />

eine einjährige Pflanze. Der Blütenkopf<br />

wendet sich der Sonne<br />

zu. Die Kerne enthalten 48–54%<br />

Fett, 15–21% Eiweiss. Sonnenblumenöl<br />

ist mit 50–70% Linolund<br />

20–50% Ölsäureanteil ein<br />

ernährungsphysiologisch<br />

wertvolles Nahrungsfett.<br />

Leicht holzig, ölig-nussartig<br />

Die Kernen werden für Gebäcke<br />

wie Brotwaren, Müsli und<br />

Saucen verwendet<br />

Blütenblätter wirken fiebersenkend,<br />

das Öl aus den Samen wirkt<br />

gegen Wunden und Gliederschmerzen.<br />

Wirkt cholesterinsenkend,<br />

ist gegen Nervosität,<br />

Kopfschmerzen und Husten<br />

24<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Thymian<br />

(Thymus vulgaris L.)<br />

Nordafrika, Spanien, Portugal,<br />

Frankreich, Italien, Balkan,<br />

Griechenland, Bulgarien, Ungarn<br />

und England<br />

Der ausdauernde Thymian gehört<br />

zu den Lippenblütlern und wird<br />

ca. 20–40 cm hoch. Die Stängel<br />

verholzen und tragen Büschel von<br />

orangegrünen, sehr kurz<br />

gestielten, länglichen,<br />

lanzettförmigen Blättern.<br />

Streng würzig, charakteristisch,<br />

leicht bitterlich<br />

Gehört unbedingt zur französischen<br />

Küche (fines herbes), wird<br />

zum Würzen von Fleisch- und<br />

Fischgerichten, Suppen, Saucen,<br />

Salaten, Gemüsen und<br />

Kartoffeln verwendet.<br />

Wirkt antiseptisch, desinfizierend<br />

im Darmtrakt, hilft bei Husten<br />

und Asthma, ist reinigend für<br />

Leber, Blutkreislauf


Vanille<br />

(Vanilla planifolia Andr.)<br />

Mittelamerika, Tahiti, Uganda,<br />

Madagaskar, Réunion, Mauritius,<br />

Seychellen, Komoren, Sri Lanka<br />

Kletterorchidee, deren Kapseln bis<br />

10 m lang an Bäumen<br />

emporwachsen. Nach Bestäubung<br />

entwickeln sich 12–25 cm lange,<br />

einfächerige Fruchtkapseln,<br />

wächst bevorzugt an halbschattigen<br />

Standorten in feuchtwarmen<br />

Klimaten, häufig zusammen mit<br />

Zuckerrohr oder Kakaobäumen<br />

Süsslich-würzig, spezifisch, voll,<br />

mild nach Tabak<br />

Zum Würzen von Backwaren,<br />

Süssspeisen, Getränken, süssen<br />

Saucen, für Glacen, Schokoladen,<br />

aber auch für die Getränke- und<br />

Parfümindustrie<br />

Wirkt appetitanregend, für<br />

Magen und Darm, kräftigt<br />

die Galle<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Wacholder<br />

(Juniperus communis L.)<br />

Italien, Spanien, Balkan<br />

Gehört zur Zypressenfamilie.<br />

Strauch wächst auf lockeren<br />

Sandböden. Äste verzweigen sich<br />

bereits dicht am Boden, bei uns<br />

wird er ca. 2 m hoch, in südlichen<br />

Ländern bis 10 Meter. Wacholder<br />

ist zweihäusig, die Früchte,<br />

welche die Würze ergeben, finden<br />

sich daher nur an den weiblichen<br />

Sträuchern. Es sind keine echten<br />

Früchte, sondern Beerenzapfen,<br />

die zwei Jahre bis zur Reife<br />

brauchen.<br />

Schwach bitter, aromatisch, harzig,<br />

süsslicher Beigeschmack<br />

In der Küche verwendet man<br />

ganze Beeren zu Marinaden und<br />

Braten, besonders für Wildgerichte<br />

und Sauerkraut, wird für<br />

Spirituosen verwendet wie<br />

Wacholderschnäpse z.B.<br />

Steinhäger und Genever<br />

Wirkt harntreibend, hilft zur Verdauung,<br />

ist gegen Rheuma, Arthritis,<br />

Gicht, Husten, stimulierend<br />

für den Blutkreislauf<br />

25


Zimt<br />

(Cinnamomum)<br />

Sri Lanka, südl. Indien, Seychellen,<br />

Madagaskar, Martinique, Jamaika,<br />

Brasilien, China, Vietnam<br />

Gehört zur artenreichen Familie<br />

der Lorbeergewächse, deren Rinde<br />

als Gewürz dient. Alle zwei Jahre<br />

schneidet man von den schnellwüchsigen<br />

Bäumen die zu langen<br />

Schösslinge, deren Rinde geringelt,<br />

geschlitzt und vom Holz<br />

abgezogen wird.<br />

Süsslich-scharf, brennend,<br />

intensiv<br />

Als Stangen wird der Zimt für<br />

Kompotte, Bowlen und diverse<br />

heisse Getränke eingesetzt. In<br />

Pulverform gelangt der Zimt bei<br />

Backwaren Süssspeisen, süssen<br />

Suppen zum Einsatz.<br />

Bekannt für ätherischen Ölgehalt.<br />

Wird in den meisten Fällen zur<br />

Verarbeitung von Likören gebraucht<br />

(Magenbitter)<br />

26<br />

HAUPTANBAUGEBIETE<br />

BOTANIK<br />

GESCHMACK<br />

VERWENDUNG<br />

HEILKUNDE<br />

Zwiebeln<br />

(Allium cepa L.)<br />

Ursprünglich aus Zentralasien<br />

Aus der Familie der Liliengewächse,<br />

zahlreiche Abarten z.B.<br />

kugelig, plattgedrückt, länglich<br />

und birnenförmig. Die Knolle (10–<br />

20 cm �) besteht aussen aus<br />

trockenhäutigen farbigen Schalen<br />

und im Innern aus röhriggeschlossenen,fleischig-verdickten<br />

Nieder- oder Laubblättern. Am<br />

Blütenstängel trägt sie eine aus<br />

zahlreichen Einzelblüten<br />

zusammengesetzte, weissliche bis<br />

rosaviolette Blütendolde.<br />

Süss, aromatisch, mild bis<br />

scharf – je nach Sorte, arteigen<br />

Für Salate, Fleischgerichte z.B.<br />

Gulasch, zum Einlegen von<br />

Gurken, Zwiebelkuchen. Es<br />

werden auch Zwiebelpulver,<br />

Zwiebelgriess, Zwiebelscheiben<br />

und Zwiebelsalz angeboten.<br />

Fördert Gallenproduktion, wirkt<br />

antibakteriell, verdauungsfördernd,<br />

wassertreibend (fiebersenkender<br />

Wickel) wundheilend,<br />

gegen Halsentzündung.


Gewürzhandel<br />

Die Ursprünge des<br />

Gewürzhandels<br />

Die Völker des Mittelmeers handelten<br />

seit jeher mit <strong>Gewürze</strong>n, und<br />

schon die Bibel erwähnt diese als<br />

wertvolles Gut. Die Ägypter verwendeten<br />

<strong>Kräuter</strong> und <strong>Gewürze</strong><br />

zum Einbalsamieren.<br />

<strong>Gewürze</strong> aus dem Fernen Osten<br />

wurden mit Eseln und Kamelen<br />

transportiert; der Weg führte von<br />

Hadramaut in Südarabien, längs der<br />

arabischen Küste, über Mekka nach<br />

Ägypten und Syrien.<br />

Jahrhundertelang waren die Araber<br />

Mittelsmänner im Handel zwischen<br />

dem Orient und dem Okzident. Um<br />

ihr Monopol zu bewahren, hielten<br />

sie den Ursprung ihrer Waren vor<br />

den Kunden geheim. Die Griechen<br />

kannten mehrere Wege, auf denen<br />

sie <strong>Gewürze</strong> aus dem Osten brachten.<br />

Der Gewürzhandel in<br />

römischer Zeit<br />

Die Römer begannen im ersten<br />

Jahrhundert n.Chr. nach Indien zu<br />

segeln. Es war eine gefährliche Reise,<br />

die zwei Jahre dauerte. Die Römer<br />

brachten eine Fülle von Waren<br />

zurück und verwendeten <strong>Gewürze</strong><br />

zum Kochen, für Parfums, Schönheitsmittel,<br />

Medikamente. Etwa zur<br />

selben Zeit erlangte der Überlandweg<br />

aus China, die Seidenstrasse,<br />

Bedeutung. Sie begann in der chinesischen<br />

Stadt Chang'an (Xian)<br />

und führte nach Westen, dem Saum<br />

des Himalajas entlang, quer durch<br />

Persien und die Türkei, zum Mittelmeer.<br />

Als das Römische Reich über<br />

die Alpen hinausdrang, fanden<br />

auch die Nordeuropäer Geschmack<br />

an <strong>Gewürze</strong>n.<br />

Das Mittelalter<br />

Im 7. Jahrhundert entstand der Islam,<br />

und bis Mitte des 8. Jahrhunderts<br />

hatte sich die Herrschaft der<br />

Araber von Spanien bis zu den chinesischen<br />

Grenzen ausgedehnt.<br />

Vierhundert Jahre lang erreichten<br />

nur sehr wenige <strong>Gewürze</strong> Europa.<br />

Die wenigen <strong>Gewürze</strong>, die nach Europa<br />

gelangten, waren nur in Palästen,<br />

reichen Häusern und in Klöstern<br />

zu finden. Auch in Klöstern<br />

wurden <strong>Kräuter</strong> und Gewürzpflanzen<br />

gezüchtet. Der St. Galler Klosterplan<br />

aus jener Zeit zeigt einen<br />

Heilkräutergarten mit Beeten.<br />

Alte europäische<br />

Gewürzhandelszentren<br />

Der Handel mit dem Osten lebte<br />

durch die Kreuzzüge im 11. Jahrhundert<br />

wieder auf. Venedig und<br />

Genua wurden die wichtigsten<br />

Handelsorte von <strong>Gewürze</strong>n; sie erwarben<br />

Handelslizenzen im Nahen<br />

Osten. Die italienischen<br />

Stadtstaaten wurden äusserst<br />

wohlhabend und fochten bittere<br />

Rivalitäten aus, bis Venedig Genua<br />

1380 besiegte und hierauf den<br />

Handel beherrschte.<br />

Konstantinopel – einst<br />

Zentrum des Gewürzhandels<br />

Vasco da Gama –<br />

Entdecker des<br />

direkten Seeweges<br />

nach Indien<br />

27


Kamelkarawanen zogen entlang<br />

dem Roten Meer nach Kairo<br />

28<br />

Neue Wege nach Osten und der<br />

Aufstieg Portugals<br />

Im Mai 1498 erreichte der portugiesische<br />

Seefahrer Vasco da Gama<br />

Kalikut, die wichtigste Hafenstadt<br />

der indischen Westküste und kehrte<br />

mit einer Fracht von <strong>Gewürze</strong>n und<br />

Edelsteinen nach Portugal zurück.<br />

1500 folgte Cabral mit einer grösseren<br />

Flotte. Auf dem Weg nach Indien<br />

entdeckte er Brasilien und<br />

nahm es in portugiesischen Besitz,<br />

und ein Jahr später kehrte er mit einer<br />

Ladung Pfeffer und anderen<br />

Spezereien heim. 1504 erliess Manuel<br />

einen festen Preis für Pfeffer,<br />

und 1506 verwandelte er den Lissabonner<br />

Gewürzmarkt in ein königliches<br />

Monopol.<br />

Die Unterwerfung der<br />

Gewürzinseln<br />

Den Portugiesen ging es nicht nur<br />

um Handel, sondern auch um Territorialgewinne<br />

und um die Verbreitung<br />

des katholischen Glaubens.<br />

In den ersten sechzig Jahren des 16.<br />

Jahrhunderts waren es die Holländer,<br />

die Schifffahrt und Handel in<br />

Nordeuropa beherrschten und aus<br />

dem Verkauf von <strong>Gewürze</strong>n Gewinne<br />

zogen. Dann griff 1568 Philipp II.<br />

von Spanien die Niederlande an,<br />

und der Krieg brach aus.<br />

Der Eingriff der Engländer in<br />

den Gewürzhandel<br />

In der Zeit, als im Osten die Portugiesen<br />

von den Holländern vertrieben<br />

wurden, begannen auch die<br />

Engländer sich ernsthaft mit Handelsfahrten<br />

zu befassen. So unterzeichnete<br />

1619 die holländische<br />

Republik mit England einen Vertrag,<br />

in dem festgelegt wurde, die Erträge<br />

aus Ostindien zu teilen.<br />

Amerika steigt in den<br />

Gewürzhandel ein<br />

Im ausgehenden 18. Jahrhundert<br />

begannen amerikanische Schiffe<br />

ostwärts zu segeln. New York erreichte<br />

den ersten Rang in der <strong>Gewürze</strong>infuhr,<br />

während die New-<br />

England-Häfen im 19. Jahrhundert<br />

an Bedeutung verloren. Noch immer<br />

landet über die Hälfte aller <strong>Gewürze</strong><br />

in New York.<br />

Der Gewürzhandel in der<br />

Gegenwart<br />

Die USA sind gegenwärtig weltweit<br />

die wichtigsten Gewürzimporteure.<br />

Die nächsten Ränge erreichen die<br />

Bundesrepublik Deutschland, Japan<br />

und Frankreich. In Singapur befindet<br />

sich das grösste Gewürzzwischenlager<br />

für Pfeffer, Vanille, Zimt,<br />

Gewürznelken, Anis, Koriander und<br />

Kreuzkümmel. 1998 wurden Weltweit<br />

rund 452‘000 Tonnen <strong>Gewürze</strong><br />

gehandelt, was einem Wert von<br />

rund 2 Milliarden US$ (1,98) entspricht.


Gewürzmühlen<br />

Die Aufgabe der Gewürzmühlen besteht<br />

darin, aus dem Rohstoff Gewürz<br />

ein Produkt herzustellen, das<br />

«zum Verzehr» oder zur Weiterverarbeitung<br />

in der zum Teil hochtechnologisiertenNahrungsmittelindustrie<br />

geeignet ist.<br />

Ein Rohstoff mit Tücken<br />

Die Schwierigkeiten beginnen bereits<br />

beim Einkauf der Rohware.<br />

Grosse Erfahrungen und weltweite,<br />

langjährige gute Handelsbeziehungen<br />

zu Produzenten oder örtlichen<br />

Handelsgenossenschaften sind unerlässlich,<br />

will man für die Weiterverarbeitung<br />

geeignete Ware beschaffen.<br />

Das wird sofort verständlich,<br />

wenn man bedenkt, dass <strong>Gewürze</strong><br />

als überwiegend vom Wetter<br />

abhängige Naturprodukte in Qualität<br />

und Quantität von Ernte zu Ernte<br />

immer wieder verschieden ausfallen<br />

können. Wenn zum Beispiel<br />

Unwetter ganze Ernten vernichten<br />

oder wenn lange Zeit zuverlässige<br />

Liefergebiete aus politischen, wirtschaftlichen,<br />

ökologischen oder anderen<br />

Gründen nahezu restlos ausfallen,<br />

dann bedarf es fundierter<br />

Markt- und Warenkenntnis, um die<br />

Versorgung durch den Einkauf von<br />

<strong>Gewürze</strong>n aus anderen Provenienzen<br />

sicherzustellen.<br />

Die Veredelung<br />

Ist der Rohstoff eingetroffen, so<br />

unterliegt er einer gründlichen<br />

Qualitätskontrolle mit nicht selten<br />

aufwendiger chemisch-physikalischer<br />

und mikrobiologischer Analytik.<br />

Anschliessend erfolgt die Reinigung,<br />

Sortierung und Zerkleinerung<br />

nach jeweils spezifischen<br />

Verfahren, da<br />

die Rohgewürze sich<br />

in Härte und Grösse,<br />

Scherfestigkeit, Zähigkeit,<br />

Ölgehalt und<br />

anderen Eigenschaften<br />

voneinander unterscheiden.<br />

Es gilt<br />

die unerwünschten<br />

Bestandteile, den Besatz,<br />

wie zum Beispiel Sand, Blätter,<br />

Stängel, Fremdkörper usw. zu entfernen.<br />

Danach erfolgt das Vorbrechen,<br />

Mahlen und Sieben, so dass es<br />

als Fertigprodukt die gewünschte<br />

Feinheit oder als Zwischenprodukt<br />

die günstigste Eigenschaft zur Weiterverarbeitung<br />

besitzt.<br />

Kühle Mühlen<br />

Neuere Technologien wie Kühlsysteme<br />

in Spezialmühlen erlauben ein<br />

ganz besonders schonendes Mahlverfahren,<br />

damit sich das Mahlgut<br />

nicht überhitzt. Nur dadurch bleiben<br />

die würzenden Bestandteile<br />

Siebanlage in einer grossen<br />

Mühle<br />

Im Rohstofflager werden die<br />

<strong>Gewürze</strong> bis zur Weiterverarbeitung<br />

gelagert.<br />

29


Gewürzstampfe von 1850<br />

30<br />

(hauptsächlich handelt es sich um<br />

ätherische Öle) erhalten und wirksam.<br />

Die Mischung macht’s<br />

Curry ist kein reines Gewürz. Wenn<br />

von Curry die Rede ist, ist immer<br />

eine Mischung gemeint, obwohl<br />

diese heute so bekannt und verbreitet<br />

ist, dass sie fast als eigenständiges<br />

Gewürz betrachtet wird. Das<br />

Grundcurry besteht aus den sieben<br />

fein gemahlenen <strong>Gewürze</strong>n: Cayennepfeffer,<br />

Kurkuma, Kreuzkümmel,<br />

Kardamom, Koriander, Piment<br />

und Ingwer. Je nach Mengenanteil<br />

der einzelnen Grundstoffe und zusätzlicher<br />

<strong>Gewürze</strong> ist eine beinahe<br />

unendliche Varianten- und Geschmacksvielfalt<br />

möglich. Gewürzmischungen<br />

geben denn auch in<br />

QUELLENANGABE<br />

Das grosse Buch der <strong>Gewürze</strong><br />

Jill Norman, At Verlag<br />

<strong>Gewürze</strong> <strong>Kräuter</strong> Würzmittel<br />

Gerhard Reims, Hörnemann<br />

vielen Teilen der Welt einem Gericht<br />

erst seinen charakteristischen Geschmack.<br />

Und so werden die Rezepturen<br />

der industriellen Gewürzverarbeiter<br />

und Mühlen auch wie Geheimnisse<br />

gewahrt, weil jeder seine<br />

«Spezialitäten» besitzt. Das Mischen<br />

von <strong>Gewürze</strong>n erfordert ebenfalls<br />

grosse Sorgfalt und Kenntnisse<br />

über die vielfältigen Eigenschaften<br />

der zu vermischenden Gewürzarten.<br />

Entkeimung<br />

<strong>Kräuter</strong> und Knoblauch<br />

Christian Teubner, Teubner Edition<br />

Pauli Lehrbuch der Küche<br />

Fachbuchverlag Philip Pauli<br />

Ernährung und Lebensmittel von A-Z<br />

Dr. Arthur Blumenthal/Dr. Miroslav Stranky<br />

<strong>Gewürze</strong> sind reine Naturprodukte<br />

und somit auch mit natürlichen Mikroorganismen<br />

wie Bakterien und<br />

anderen Keimen belastet. Als industriell<br />

zu verarbeitende Produktegruppen<br />

haben die <strong>Gewürze</strong> eine<br />

besondere Wertstellung innerhalb<br />

der Produktion verschiedener Lebensmittel.<br />

So sind hinsichtlich der<br />

Keimzahlen besondere Massstäbe<br />

zu setzen. Eine starke Keimbelastung<br />

kann zum vorzeitigen (jedoch<br />

natürlichen) Verderb gewürzter Lebensmittel<br />

führen. Deshalb investieren<br />

die Gewürzmühlen und Veredler<br />

auch in modernste Verfahren<br />

zur möglichst schonenden Keimreduktion<br />

der <strong>Gewürze</strong>. Dabei werden<br />

mittels Sattdampf und Druck die<br />

auf der Oberfläche der <strong>Gewürze</strong> befindlichen<br />

Keime auf das notwendige<br />

Minimum reduziert.


Impressum<br />

Texte: <strong>Pistor</strong> Marketing<br />

Fotos: Robert Baumann, Luzern<br />

Lithos: Express Design AG, Kriens<br />

Druck: Abächerli Druck AG, Sarnen<br />

© 11-1999<br />

6023 Rothenburg 1033 Cheseaux<br />

Telefon 041 289 89 89 Telefon 021 731 28 21 E-Mail: info@pistor.ch<br />

Fax 041 289 89 90 Fax 021 731 44 01 Internet: http://www.pistor.ch

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