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Selbstreflexion nach Schulz von Thun - hannahdenker.de

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Meinung waren, dachte ich: Super, das ist es! Ich schlage K. einfach vor, dass wir das auch<br />

machen, dann verstehe ich ihn besser und bin vielleicht nicht mehr so enttäuscht. Gedacht,<br />

getan!<br />

Hannah: „Wollen wir nicht einmal unsere inneren Teams zum Thema: >Du kommst<br />

nicht zu meiner Geburtstagsfeier< aufstellen?“<br />

K.: „Nein, das ist mir kein Anliegen.“<br />

Hannah: „Aber ich bin sicher, du hast dazu auch verschie<strong>de</strong>ne Ansichten, o<strong>de</strong>r?“<br />

K., (zögert): „Ja, das stimmt. Aber so was macht nur Sinn, wenn es mein Anliegen wäre. Ich<br />

habe kein Bedürfnis dazu.“<br />

Um einem Vor-urteil vorzubeugen: Ich re<strong>de</strong> nicht ständig nur <strong>von</strong><br />

Kommunikationspsychologie und wen<strong>de</strong> sie auch nicht permanent an. Den Eindruck könnte<br />

man aus <strong>de</strong>n Sequenzen vielleicht gewinnen, es han<strong>de</strong>lt sich jedoch um Beispiele und ich sehe<br />

K. schließlich ziemlich oft, wir sprechen also auch über viele an<strong>de</strong>re Themenkreise!<br />

3.4 Eine unendliche Geschichte<br />

Ich möchte <strong>nach</strong> diesen längeren Ausflügen über K. und meine Art miteinan<strong>de</strong>r umzugehen,<br />

aber wie<strong>de</strong>r zum Ausgangskonflikt zurückkehren. Denn die anfangs beschriebene<br />

Konversation war schließlich nur die Einleitung zu einer schwierigeren Phase. Mich<br />

beschäftigten <strong>nach</strong> dieser Episo<strong>de</strong> verschie<strong>de</strong>ne Fragen, so unter an<strong>de</strong>ren: Wie sollte ich mich<br />

ihm gegenüber jetzt verhalten? Ich durchdachte verschie<strong>de</strong>ne Alternativen: die Einfachste<br />

wäre, sich ganz normal zu benehmen, so als wäre nichts passiert. Aber wür<strong>de</strong> er das nicht<br />

seltsam fin<strong>de</strong>n? Erst verlasse ich ihn dramatisch ohne Abschiedsgruß und dann tue ich so, als<br />

sei nichts gewesen? Außer<strong>de</strong>m hatte ich das unbestimmte Gefühl, das nicht zu können. Die<br />

an<strong>de</strong>re Alternative wäre, ihn direkt darauf anzusprechen, ihm zu erklären, warum ich so<br />

überreagiert habe. Aber könnte ich das? Wusste ich <strong>de</strong>nn, warum ich mich so albern<br />

benommen hatte? Nein, ich wusste es nicht! Und außer<strong>de</strong>m, das wusste ich je<strong>de</strong>nfalls genau,<br />

wür<strong>de</strong> es darin mün<strong>de</strong>n, dass ich mich entschuldigen wür<strong>de</strong>, und das wollte ich nicht.<br />

Irgendwie wollte ich mich nicht schon wie<strong>de</strong>r entschuldigen. Ich entschloss mich, auf seine<br />

Reaktion zu warten. An dieser Stelle muss man erwähnen, dass wir uns immer eher spontan<br />

zum Café treffen und eigentlich selten bis nie telefonieren. Ich glaube, ich kann an einer Hand<br />

abzählen wie oft er mich angerufen hat. Aber irgendwie habe ich erwartet, dass er mich<br />

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