Als PDF downloaden - Haufe.de
Als PDF downloaden - Haufe.de
Als PDF downloaden - Haufe.de
- TAGS
- downloaden
- www.haufe.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Titelthema<br />
Erfolgskonzepte für Kommunen<br />
Urban Management. Allein die Metropolen wachsen – <strong>de</strong>r Rest muss sich<br />
gesund schrumpfen. Wie wi<strong>de</strong>rsetzen sich die Regionen <strong>de</strong>m drohen<strong>de</strong>n<br />
Nie<strong>de</strong>rgang? Umbaustrategien für die Stadt von morgen.<br />
Gabriele Bobka, Freiburg<br />
Deutschlands Bevölkerung schrumpft und vergreist. Bis zum<br />
Jahr 2050 wer<strong>de</strong>n statt 82 nur noch 60 Millionen Deutsche leben.<br />
Rund neun Millionen von ihnen wer<strong>de</strong>n dann älter als 80<br />
Jahre alt sein. In 371 von insgesamt 440 Kreisen zeichnet sich<br />
in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n 15 Jahren eine Schrumpfung <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
ab. Der <strong>de</strong>mografi sche Wan<strong>de</strong>l, die Deindustrialisierung<br />
und die Globalisierung stellen Kommunen und Immobilienwirtschaft<br />
vor die größten Herausfor<strong>de</strong>rungen seit 50 Jahren.<br />
Schon heute lässt sich auf <strong>de</strong>n Immobilienmärkten eine starke<br />
Segmentierung beobachten.<br />
Während schrumpfen<strong>de</strong> Regionen neben massiven Wohnungsleerstän<strong>de</strong>n<br />
eine sinken<strong>de</strong> Infrastrukturnachfrage und<br />
<strong>de</strong>n Attraktivitätsverlust <strong>de</strong>r Standorte bewältigen müssen,<br />
gilt es in wachsen<strong>de</strong>n Regionen Lösungen für die steigen<strong>de</strong><br />
Flächennachfrage und die Bedürfnisse diff erieren<strong>de</strong>r Lebensstile<br />
zu fi n<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m fehlen hier zunehmend bezahlbare und<br />
altengerechte Wohnungen. Der Wettbewerb zwischen <strong>de</strong>n<br />
Kommunen um die knappe Spezies jüngere Einwohner wird<br />
sich insbeson<strong>de</strong>re in expansiven Regionen verschärfen.<br />
Kooperation mit privaten Investoren<br />
In <strong>de</strong>r Vergangenheit dominierte das Th ema Wohnungsmangel.<br />
Künft ig wer<strong>de</strong>n jedoch strukturelle Ziele wichtiger: Es geht<br />
etwa um <strong>de</strong>n Umfang <strong>de</strong>s Wohnungsbaus auf Recyclingfl ächen.<br />
Auch die Wohneigentumsbildung bei Familien mit Kin<strong>de</strong>rn ist<br />
ein Th ema. Weitere wichtige Fragen lauten: Welche Leerstän<strong>de</strong><br />
wer<strong>de</strong>n abgerissen? Wie sieht eine aktive Bo<strong>de</strong>npolitik aus?<br />
Gleichzeitig wird je<strong>de</strong> künft ige Wohnungspolitik mit weniger<br />
Subventionen auskommen müssen. Städte müssen auf Grundlage<br />
regionaler und lokaler Ressourcen Profi le entwickeln und<br />
auf das Wachstum zukunft sfähiger Branchen setzen. Neue<br />
Kooperationsformen mit privaten Investoren und neue Netzwerke<br />
sind eine Chance, bei knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n öff entlichen<br />
Ressourcen auch künft ig die Gestaltungsmöglichkeiten auf-<br />
›<br />
›<br />
›<br />
Auf einen Blick<br />
Der <strong>de</strong>mografi sche Wan<strong>de</strong>l, die Deindustrialisierung und die<br />
Globalisierung stellen Kommunen und Immobilienwirtschaft<br />
vor die größten Herausfor<strong>de</strong>rungen seit 50 Jahren. Schon heute<br />
lässt sich auf <strong>de</strong>n Immobilienmärkten eine starke Segmentierung<br />
beobachten.<br />
Schrumpfen<strong>de</strong> Regionen müssen neben massiven Wohnungsleerstän<strong>de</strong>n<br />
eine sinken<strong>de</strong> Infrastrukturnachfrage und <strong>de</strong>n Attraktivitätsverlust<br />
<strong>de</strong>r Standorte be wältigen. Wachs en<strong>de</strong> müssen Lösungen<br />
für die steigen<strong>de</strong> Flächennach frage und die Bedürfnisse<br />
differieren<strong>de</strong>r Lebensstile fi n<strong>de</strong>n.<br />
Je<strong>de</strong> künftige Wohnungspolitik wird mit weniger Subventionen<br />
auskommen müssen. Städte müssen auf Grundlage regionaler<br />
und lokaler Ressourcen Profi le entwickeln, und auf das Wachstum<br />
zukunftsfähiger Branchen setzen. Neue Kooperationsformen<br />
mit privaten Investoren und neue Netzwerke sind eine Chance,<br />
bei knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n öffentlichen Ressourcen auch künftig die<br />
Gestaltungsmöglichkeiten aufrechtzuerhalten.<br />
rechtzuerhalten. Erfolg versprechen<strong>de</strong> Beispiele und innovative<br />
Konzepte schrumpfen<strong>de</strong>r als auch wachsen<strong>de</strong>r Städte zeigen,<br />
welches Potenzial eine integrierte Stadtentwicklung bietet.<br />
In <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n 15 Jahren wer<strong>de</strong>n insgesamt 2,9 Millionen<br />
zusätzliche Wohnungen benötigt. Im Jahresdurchschnitt<br />
sind das 183.000 Wohneinheiten, davon 154.000 in <strong>de</strong>n west<strong>de</strong>utschen<br />
und 29.000 Wohnungen in <strong>de</strong>n ost<strong>de</strong>utschen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn.<br />
Der weitaus größte Anteil <strong>de</strong>s prognostizierten<br />
Neubaus entfällt auf selbst genutzte Ein- o<strong>de</strong>r Zweifamilienhäuser.<br />
Im Bereich vermieteter Geschosswohnungen wird in<br />
vielen Regionen langfristig eher mit einem sich erhöhen<strong>de</strong>n<br />
Leerstandsrisiko als mit einer zusätzlichen Neubaunachfrage<br />
gerechnet.<br />
„Im Gegensatz zu <strong>de</strong>n Finanzmärkten fi n<strong>de</strong>t bei Immobilien<br />
kaum ein regionaler o<strong>de</strong>r gar ein internationaler Marktausgleich |�<br />
www.immobilienwirtschaft.<strong>de</strong> 03 | 2010<br />
19