Zeitung der Clara Schumann Musikschule - Margret von Conta
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Foto: H.P. Heinrichs<br />
Sabine Ro<strong>der</strong>burg<br />
gab am 9. Juli 2011 im fast ausverkauften<br />
Helmut-Hentrich-Saal <strong>der</strong><br />
Tonhalle einen Klavierabend mit Werken<br />
<strong>von</strong> Robert und <strong>Clara</strong> <strong>Schumann</strong><br />
und Johannes Brahms. Die<br />
Werke des Abends standen inhaltlich<br />
und entstehungsgeschichtlich<br />
miteinan<strong>der</strong> in Beziehung: Sowohl<br />
die Papillons, op. 2, <strong>von</strong> Robert<br />
<strong>Schumann</strong> als auch die Sonate<br />
Nr. 2 in fis-moll, op. 2, <strong>von</strong> Brahms<br />
entstanden in <strong>der</strong> Zeit des ersten Besuches<br />
bei den <strong>Schumann</strong>s in Düsseldorf.<br />
Robert <strong>Schumann</strong>s Romanzen,<br />
op. 28, entstanden kurz vor <strong>der</strong><br />
Eheschließung mit <strong>Clara</strong> Wieck. Ihre<br />
Variationen fis-moll, op. 20, sind das<br />
letzte Robert gewidmete<br />
Werk, gewissermaßen ein<br />
Abschied <strong>der</strong> kompositorischen<br />
Korrespondenz<br />
zwischen beiden.<br />
Unter dem Titel Terra<br />
incognita - Rumänien spielte Sabine<br />
Ro<strong>der</strong>burg in <strong>der</strong> städtischen Neue-<br />
Musik-Reihe Supernova am 8. Oktober<br />
2011 wie<strong>der</strong>um im Helmut-Hentrich-<br />
Saal <strong>der</strong> Tonhalle mit dem Ensemble<br />
Partita radicale - Ensemble für improvisierte<br />
und Neue Musik und mit ihrem Bru<strong>der</strong><br />
Christian Ro<strong>der</strong>burg Musik des 20.<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts aus Rumänien. Es gab<br />
Musik <strong>von</strong> George Enescu, Myriam<br />
Lucia Marbe, Irinel Anghel, Anatol<br />
Vieru und Doina Marilona Rotaru<br />
sowie Improvisationen über rumänische<br />
Volkslie<strong>der</strong>.<br />
Schon mit den ersten Tönen <strong>der</strong> neuen<br />
Jazz-CD <strong>von</strong> Esther Berlansky wird klar, wer bei<br />
diesem Quartett die instrumentale Hauptrolle<br />
spielt: es beginnt mit einem Vibraphonsolo <strong>von</strong><br />
Mathias Haus. Dann steigen Oliver Rehmann<br />
am Schlagzeug und André Nendza am Bass<br />
ein. Nein, keiner will hier Esther Berlansky die<br />
Schau stehlen, bei ihr laufen schließlich alle<br />
Fäden zusammen. Sie, ihre Stimme und ihre<br />
Arrangements stehen im Mittelpunkt ihrer<br />
jüngsten CD „in between“. Zumeist hat sie<br />
ungarische Volkslie<strong>der</strong> adaptiert und in ihre<br />
jazzmusikalische Sprache verwandelt. Die kurzen<br />
Texte, die im Booklet auf Ungarisch und in<br />
englischer Übersetzung abgedruckt sind, haben<br />
oft einen melancholischen Ton. So verwun<strong>der</strong>t<br />
es nicht, dass es viele Balladen auf diesem Album<br />
gibt. Aber durchaus auch temporeiches<br />
Material, bei dem man darüber nachdenken<br />
kann, ob <strong>der</strong> pfiffige Rhythmus nun aus Südamerika<br />
o<strong>der</strong> aus Ungarn kommt, wo Berlanskys<br />
Wurzeln liegen.<br />
„in between“, also irgendwo dazwischen ist<br />
diese Musik zu verorten, so wie <strong>der</strong> Jazz, <strong>der</strong><br />
auf <strong>der</strong> ganzen Welt zu Hause ist. Einige Nummern<br />
sind <strong>von</strong> Berlansky komponiert, hat sie<br />
doch nicht nur Jazzgesang in Amsterdam, son<strong>der</strong>n<br />
auch Jazzkomposition in Essen studiert,<br />
nachdem sie im Düsseldorfer Mädchenchor die<br />
Mathias Haus auf CD:<br />
Berlansky: in between.<br />
Jazzsick records. Best.-Nr. 5047JS.<br />
Ca 17 €; über www.jazzsick.de: 14,99 €.<br />
Hör Bar<br />
Norbert Laufer<br />
Zwischen Südamerika<br />
und Ungarn<br />
Liebe zu ihrer Stimme entdeckt hatte. Unklar<br />
ist die Rolle kurzer, zumeist nicht mehr als 10<br />
Sekunden langer Zwischenspiele mit elektronischen<br />
Schnippseln. Sollen sie die Ohren<br />
durchpusten für die nächste Nummer? Zur Not<br />
wegprogrammieren!<br />
Berlanskys feiner, modulationsreicher Gesang<br />
lässt viel Raum für das Instrumentaltrio,<br />
bei dem Mathias Haus, selbst international<br />
ausgebildeter und agieren<strong>der</strong> Jazzmusiker und<br />
Leiter <strong>der</strong> Düsseldorf Percussion, die Hauptrolle<br />
spielt, indem er auf dem Vibraphon die<br />
Aufgabe des Klaviers übernimmt. Diese Rolle<br />
vermag Haus mit herrlichen Harmonien und<br />
– wie das ganze Quartett – mit bestem timing<br />
auszufüllen. So entfaltet er breite, lyrisch empfundene<br />
Soli, um sich an<strong>der</strong>erseits mit zart<br />
getupften Rhythmen den an<strong>der</strong>en Musikern<br />
unterzuordnen.<br />
Die Mitwirkung eines Streichquartetts aus<br />
Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Düsseldorfer Symphoniker macht<br />
das Produkt ganz und gar zu einer Düsseldorfer<br />
Produktion: Zusammen mit dem Dirigenten<br />
Martin Fratz liefern sie in drei Nummern<br />
mal eine interessante zusätzliche Farbe, mal ein<br />
breit angelegtes und auskomponiertes Klangbett,<br />
auf dem sich Esther Berlanskys Stimme<br />
entfalten kann.<br />
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