Ausgabe 3/2001 - aseptica
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Validierung der Aufbereitungsverfahren<br />
Hierzu geben das MPG und die MPBetreibV<br />
deutlich vor, was damit gemeint ist –<br />
es müsste ja nur befolgt werden! Dazu fehlen<br />
aber, wie schon gesagt, oftmals die Voraussetzungen.<br />
Es entsteht jedoch der Eindruck,<br />
dass eine validierte Aufbereitung nur für<br />
Dienstleister vorgesehen ist, da von seiten<br />
der Behörde immer wieder darauf hingewiesen<br />
wird, diese »validierte« Aufbereitung vertraglich<br />
abzusichern, um die Qualität der<br />
Aufbereitung im Krankenhaus zu sichern.<br />
Bei so mancher ZSVA stellt sich aber auch<br />
die Frage, welche Qualität gemeint ist, da<br />
doch ein »Bestandsschutz« für die ZSVA seit<br />
mehreren Jahrzehnten vorhanden ist. Eine<br />
überfällige Modernisierung des Geräteparks<br />
verbietet nicht selten die finanzielle Lage des<br />
Krankenhauses.<br />
Sicherung der Qualität der zur Anwendung<br />
kommenden Aufbereitungsprozesse<br />
Mit der RKI-Richtlinie hat der Anwender<br />
ein Werkzeug in die Hand bekommen, das<br />
hilfreich für sein Qualitätsmanagement sein<br />
könnte. Auch hier ist aber an die vielen<br />
8<br />
Titelthema<br />
Krankenhäuser zu denken, die ihre ZSVA<br />
noch auf dem Stand der 70er und 80er Jahre<br />
des vorigen Jahrhunderts betreiben.<br />
Wenn der Aufbereiter von Medizinprodukten<br />
auf besonders hohem Anforderungsniveau<br />
zertifiziert sein muss, so gilt<br />
das m.E. schon für die Krankenhäuser mit<br />
Orthopädie und Traumatologie. Wer<br />
hat denn schon einmal einen Markraumbohrer<br />
einer Risikobewertung<br />
unterzogen? Was aber bringt uns<br />
wirklich die Zertifizierung außer<br />
zusätzlichen Kosten? Die Anforderungen<br />
an die Aufbereitung sind<br />
bekannt und die Pflicht zur Einhaltung<br />
besteht. Wird das MP in einer<br />
ZSVA mit Zertifizierung sicherer aufbereitet<br />
als in einer ZSVA, die »nur«<br />
alle Leistungsvorgaben praktisch<br />
umgesetzt hat?<br />
Durchführung der Aufbereitung<br />
Hier hat das RKI dem Anwender eine Beschreibung<br />
der Aufbereitung geliefert, die<br />
man so detailliert vom Hersteller nur selten<br />
bekommt (trotz dicker Gebrauchsanweisungen<br />
in diversen Sprachen). Deshalb ist dieser<br />
Leitfaden für alle ZSVAs hilfreich und beinhaltet<br />
gleichzeitig die für die Ausbildung der<br />
Mitarbeiter erforderlichen Themen. Wer sich<br />
an den einzelnen Punkten der RKI-Richtlinie<br />
orientiert, wird mit Sicherheit potentielle<br />
Gefahren (»Restrisiko«) für den Patienten<br />
verringern können.<br />
<strong>aseptica</strong> 7. Jahrgang <strong>2001</strong> - Heft 3<br />
Diese Auseinandersetzung des RKI<br />
mit Inhalt und Ablauf der Aufbereitung<br />
zeigt, dass sich auch das RKI der<br />
Zustände in den Krankenhäusern<br />
bewusst ist und Möglichkeiten sucht,<br />
hier Abhilfe zu schaffen. Leider ist<br />
damit die Frage der Finanzierung notwendiger<br />
Investitionsmaßnahmen<br />
nicht geklärt. Und dass die Umsetzung<br />
für die Krankenhäuser kostenneutral<br />
sei, wird niemand behaupten wollen.<br />
Zusammenfassung<br />
Meines Erachtens ist diese RKI-Richtlinie<br />
alles in allem positiv zu bewerten. Der<br />
Anwender in der ZSVA hat einen Leitfaden<br />
für eine validierte Aufbereitung von MP in<br />
der Hand. Leider sind ihm aber weiterhin<br />
die Hände gebunden, wenn die Umsetzung<br />
in der ZSVA eine finanzielle Mehrbelastung<br />
für das Krankenhaus bedeutet. Allein die<br />
Fachkunde I für die Mitarbeiter wird oftmals<br />
schon auf Grund der finanziellen Belastung<br />
und des Ausfalls der Arbeitskraft einer<br />
ohnehin schon unterbesetzten ZSVA abgelehnt.<br />
Inwieweit die Zertifizierung eine Verbesserung<br />
der Aufbereitung bringt, bleibt<br />
unklar. Eine bessere Motivation der Mitarbeiter<br />
und die Anerkennung ihrer verantwortungsvollen<br />
Tätigkeit (auch finanziell)<br />
erscheinen mir hier wesentlich effektiver. ■