17 KLs 83/94 Landgericht Stuttgart Im Namen des Volkes Urteil in ...
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licht worden war, verschwieg er dem Zeugen. Dieser erkannte es erst <strong>in</strong> der Hauptverhandlung.<br />
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10.) Jürgen Graf<br />
Der Schweizer Jürgen Graf ist Autor der Bücher "Der Holocaust-Schw<strong>in</strong>del" und "Der Holocaust<br />
auf dem Prüfstand", welche im Frühjahr 1993 im Eigenverlag <strong>in</strong> Basel erschienen und<br />
u.a. von Remer vertrieben wurden. Der Angeklagte stand seit spätestens Dezember 1992 mit<br />
ihm <strong>in</strong> Kontakt.<br />
11.) Achmed Rahmi<br />
Achmed Rahmi ist Marokkaner und lebt <strong>in</strong> Schweden. Er gehört zum Remer-Kreis und ist<br />
extrem antisemitisch e<strong>in</strong>gestellt. <strong>Im</strong> Juli 1993 erschien im Remer-Kreis e<strong>in</strong>e Broschüre mit<br />
e<strong>in</strong>em äußerst aggressiven angeblichen Interview, welches Rahmi für die arabische Zeitung<br />
"Alshaab" mit Remer gemacht haben soll (vgl. S. 57). Für die gleiche Zeitung verfaßte der<br />
Angeklagte, der die Auffassungen Rahmis und se<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dung zu Remer spätestens seit<br />
1991 kannte, (vgl. S. 48 - Münchner Anzeigenkampagne) im August 1993 den Entwurf e<strong>in</strong>es<br />
Artikels über se<strong>in</strong> "Gutachten", der ebenfalls extrem antisemitische Äußerungen enthält (vgl.<br />
S. 79). 12.) Mitarbeiter am Buch "Grundlagen zur Zeitgeschichte" Robert Faurisson, Arnulf<br />
Neumaier, Willy Wallwey<br />
Zur Erstellung <strong>des</strong> Buches "Grundlagen zur Zeitgeschichte" sammelte der Angeklagte um<br />
sich ab Mitte 1991 e<strong>in</strong>e Reihe "revisionistisch" e<strong>in</strong>gestellter Autoren, die der Angeklagte<br />
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<strong>in</strong>tern als "STAB" bezeichnete. Hierzu gehörte der französische Literaturprofessor Faurisson,<br />
der <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>schlägigen Kreisen den Ruf e<strong>in</strong>es Nestors <strong>des</strong> "Revisionismus" genießt. Der<br />
Angeklagte besuchte Faurisson <strong>in</strong> Frankreich und stand mit ihm seit Mitte 1991 <strong>in</strong> <strong>in</strong>tensivem<br />
Briefverkehr. In H<strong>in</strong>blick auf <strong>des</strong>sen Ruf betraute er ihn u.a. mit dem Vorwort zu dem geme<strong>in</strong>samen<br />
Buch.<br />
Mitglied der Autorengruppe war auch der Zeuge Neumaier. Neumaier ist stark antisemitisch<br />
e<strong>in</strong>gestellt. So wollte er die Mitarbeit an dem Buch schon <strong>des</strong>wegen e<strong>in</strong>stellen, weil die Zeug<strong>in</strong><br />
Weckert, die ebenfalls e<strong>in</strong>en Artikel für das Buch schrieb, anderweitig mit dem jüdischen<br />
Professor an der Bun<strong>des</strong>wehrhochschule <strong>in</strong> München, Wolfsohn, zusammenarbeitete.<br />
Der Zeuge Wallwey arbeitete ursprünglich den Rechtsanwälten Herrmann und Dr. Schaller zu<br />
und sollte am Buch geme<strong>in</strong>sam mit anderen an "kremierungstechnischen" Beiträgen arbeiten.<br />
Se<strong>in</strong>e Beziehung zum Angeklagten begann Anfang 1993. Mitarbeitern am Buch stellte er sich<br />
mit Schreiben vom 27.1.1993, von dem e<strong>in</strong>e Kopie beim Angeklagten gefunden wurde, mit<br />
den Worten vor: "Ich arbeite <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Freizeit als Amateurhistoriker. Bisher war me<strong>in</strong> Gebiet<br />
me<strong>in</strong>e alte Truppe, nämlich die Waffen SS ..." Außerdem schrieb er nach Schilderung<br />
se<strong>in</strong>er Arbeitsbelastung als freier Architekt: "Andererseits<br />
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ist mir klar, daß es 'fünf vor zwölf' ist und mir und den meisten Gleichges<strong>in</strong>nten die Zeit davon<br />
läuft".