17 KLs 83/94 Landgericht Stuttgart Im Namen des Volkes Urteil in ...
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c) Sonstige H<strong>in</strong>weise auf Verb<strong>in</strong>dungen zwischen <strong>des</strong> Angeklagten und der Remer-Depesche<br />
Auf Seite 2 der Ausgabe Oktober 1993 (Nr.6) bef<strong>in</strong>det sich das Gedächtnisprotokoll e<strong>in</strong>es<br />
Interviews mit <strong>des</strong> Leiter <strong>des</strong> Internationalen Suchdienstes <strong>des</strong> Internationalen Roten<br />
75<br />
Kreuzes <strong>in</strong> Arolsen, Dr. Biedermann, über die Totenbücher von Auschwitz. Als <strong>Namen</strong> der<br />
Interviewpartner werden <strong>in</strong> der Remer-Depesche Stephan He<strong>in</strong>ze und Werner Schumacher<br />
angegeben. Beim Angeklagten wurde e<strong>in</strong>e Kopie der Orig<strong>in</strong>alfassung <strong>des</strong> Interviews gefunden.<br />
Daraus ist ersichtlich, daß das Interview tatsächlich von dem "Revisionisten" Kempkens,<br />
mit dem der Angeklagte <strong>in</strong> Kontakt stand, und Philipp geführt wurde; außerdem ist hier<strong>in</strong><br />
vermerkt, daß Philipp bei dem Interview <strong>in</strong> Arolsen unter dem <strong>Namen</strong> Denzel auftrat.<br />
<strong>Im</strong> anschließenden Kommentar zu diesem Interview ist e<strong>in</strong>e vom Angeklagten erstellte Tabelle<br />
abgebildet, die das Alter der registrierten Toten <strong>des</strong> Konzentrationslagers Auschwitz enthalten<br />
soll. Die Tabelle ersche<strong>in</strong>t erstmals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Brief <strong>des</strong> Angeklagten an den Zeugen<br />
Bartl<strong>in</strong>g vom 19.8.1992. Darüber h<strong>in</strong>aus ist sie <strong>in</strong> der Broschüre "Die Zeit lügt!" sowie <strong>in</strong> dem<br />
Buch "Vorlesungen über Zeitgeschichte" abgebildet.<br />
8.) Geme<strong>in</strong>samkeiten der Schriften <strong>des</strong> Remerkreises Die genannten Schriften <strong>des</strong> Remer-<br />
Kreises weisen folgende Geme<strong>in</strong>samkeiten auf:<br />
76<br />
Die Broschüre "Die Zeit lügt!", die im Verlag Remer-Heipke erschienen ist, und die vier<br />
Cromwell Broschüren haben e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Format. Sie s<strong>in</strong>d sämtlich auf Hochglanzpapier<br />
gedruckt und haben e<strong>in</strong>e gleichartige B<strong>in</strong>dung. Vergleichbares Format und Papier haben auch<br />
die Remer- und die CromwellFassung <strong>des</strong> "Gutachtens". Beide s<strong>in</strong>d auch nach dem gleichen<br />
Verfahren gebunden.<br />
Als verantwortlich für Satz und Druck wird für "Die zeit lügt!" e<strong>in</strong>e Firma "Euro-<br />
Publisations" <strong>in</strong> Barselona, für alle Cromwell-Schriften (Broschüren, "Gutachten" und<br />
Deutschland Report) sowie ab Herbst 1992 für die Remer-Depesche und die Remer-<br />
Flugblätter e<strong>in</strong>e Firma "Euro Pr<strong>in</strong>ts" <strong>in</strong> Barselona angegeben.<br />
Die Remer-Depesche erschien ab März 1993 im Verlag MediaConcept <strong>in</strong> 20 Madeira Place,<br />
Brighton. Die gleiche Adresse wird <strong>in</strong> der Broschüre "Der Fall Rudolf" für den Verlag<br />
Cromwell Press angegeben.<br />
Cromwell Press als Verlag und und Euro-Pr<strong>in</strong>ts als Drucker sah der Angeklagte noch Mitte<br />
<strong>des</strong> Jahres 19<strong>94</strong> für das geplante Anti-Pressac Buch (vgl. S. 187) vor.<br />
77<br />
F) Sonstige H<strong>in</strong>weise auf rechtsestremistische und antisemitische E<strong>in</strong>stellung <strong>des</strong> Angeklagten<br />
In se<strong>in</strong>er Korrespondenz hielt der Angeklagte <strong>in</strong> aller Regel die taktische Attitüde <strong>des</strong> nur an<br />
der Sache <strong>in</strong>teressierten Wissenschaftlers ohne politische Ambitionen durch. Se<strong>in</strong>e wahren<br />
Ansichten <strong>in</strong><strong>des</strong>sen werden <strong>in</strong> den folgenden Dokumenten deutlich: