2008 Krim - Evangelische Aussiedlerarbeit im Dekanat Ingolstadt
2008 Krim - Evangelische Aussiedlerarbeit im Dekanat Ingolstadt
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Um siebzehn Uhr versammelt<br />
sich die Mannschaft, durch Larissa<br />
und Nadija angewachsen auf<br />
elf Personen, <strong>im</strong> Konferenzsaal<br />
des Gemeindehauses. Marina, die<br />
Kirchenvorsteherin erzählt etwas<br />
ausführlicher von der spannenden<br />
Entwicklung der deutschen evangelisch-lutherischen<br />
Gemeinde<br />
von Odessa. Vor allem aus Württemberg<br />
folgten viele deutsche,<br />
meist evangelische Familien der<br />
Einladung des Zaren Alexanders<br />
des Ersten nach ‚Neurussland’.<br />
1803 trafen die ersten Kolonisten<br />
in der Region Odessa ein. In<br />
Odessa selbst wurde 1811 die erste evangelische Gemeinde gegründet, die wenig später von<br />
den Sowjets vollständig. vernichtet wurde. Das Haus der Kirche, in dem wir gerade sitzen,<br />
war ursprünglich das Altenwohnhe<strong>im</strong> der Gemeinde, zusätzlich später auch ein Waisenhaus<br />
für Mädchen und ein He<strong>im</strong> für junge, ledige Frauen, die in der Stadt Arbeit suchten. Danach<br />
gehörten einige tausend Christen zur evangelischen Gemeinde. Heute zählt die evangelische<br />
Gemeinde von Odessa etwa einhundertfünfzig Mitglieder, viele von ihnen sind Ukrainer oder<br />
Russen und selbst von den Deutschstämmigen beherrschen nur noch einige wenige die deutsche<br />
Sprache. Ein Teil der Gemeinde spaltete sich vor gut zehn Jahren ab, sie duldeten nur<br />
deutschstämmige Christen in ihren Reihen.<br />
Schon zu Sowjetzeiten entwickelte sich eine Städtepartnerschaft zwischen Odessa und Regensburg.<br />
Marina bedauert sehr, dass eine entsprechende kirchliche Beziehung noch nicht<br />
besteht. Dann erzählt sie von den Aktivitäten der heutigen Gemeinde. „Unser Bischof<br />
Güntsch aus Deutschland wohnt hier <strong>im</strong> Haus. Pfarrer Ulrich ist zurzeit leider krank. Aber<br />
morgen kommt unser Pfarrer Gross, ein Ukrainer, hoch und blond. Sie werden ihn gleich erkennen.“(Er<br />
war aber weder hoch noch blond!)<br />
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