2008 Krim - Evangelische Aussiedlerarbeit im Dekanat Ingolstadt

Ich unterhalte mich mit Alexander
erstmals ausführlich
über eine mögliche Partnerschaft
zwischen Kertsch und
dem Dekanat Ingolstadt. Wir
sind uns beide einig, dass so
etwas wachsen muss, aber
dass ein Anfang gemacht ist.
Von unserer Seite aus besteht
die Bereitschaft, die Freunde aus Kertsch nach Bayern
einzuladen und im nächsten Sommer zu versuchen mit der
Entsendung einer weiteren Besuchergruppe auf die Krim die
Beziehungen zu vertiefen.
Im Gemeindehaus werden die Gäste mit einer riesigen
Melone und anderem Obst bewirtet. Sonja, die Hündin
von Alexander, vertilgt gierig die Melonenreste. Das
ehemalige Einfamilienhaus, das von der Kirche gekauft
wurde, soll morgen von Bischof Güntsch eingeweiht
werden. Mit alten Kinostühlen wurde aus dem
ehemaligen Wohnzimmer der Kirchenraum. Davor
stehen zwei kleinere Zimmer für Veranstaltungen zur
Verfügung. Der Keller ist feucht und soll eventuell
trockengelegt und zu einem Raum für die Jugend ausgebaut
werden. Hinter dem Haus erstreckt sich ein
großer Garten, der unmittelbar an dem Garten von
Alexander grenzt. Dort steht ein Granatapfelbaum
und am Boden wachsen köstlichste
Ochsenherztomaten, die der Gemeindeleiter
bereitwillig an seine Gäste verteilt. Dann erzählt er,
dass seine Gemeinde derzeit dreißig
Gemeindemitglieder umfasst und dass es seit dem
Weggang von Pfarrer Wolf auf der ganzen Krim
keinen evangelischen Pfarrer mehr gibt. Alexander wurde 1953 geboren. 1955 wurde er in
Mittelasien, im heutigen Usbekistan, ganz nahe an der afghanischen Grenze von einem alten
‚Bruder’ getauft. 1985 siedelte er über nach Kertsch, seit 1990 ist er der Vorsitzende der Gemeinde.
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