2008 Krim - Evangelische Aussiedlerarbeit im Dekanat Ingolstadt

Uwe erzählt im Bus eine Krim-Story von
Wladimir Kaminer, der mit dem Buch
‚Russen-Disko’ berühmt wurde. Ich unterhalte
mich mit Dieter, dem einstigen Notar und
seiner Frau Gesa über meine Arbeit im
Gefängnis. Dann wird es ruhig im Bus.
Allgemeine Müdigkeit macht sich breit. Nadjas
süße Pralinen werden weitergereicht.
Zeitweilig präsentiert sich die Landschaft
etwas grüner. Im Hintergrund tauchen Berge
auf. Dann bestimmen steppenartige Flächen
und abgeerntete Getreidefelder das Bild. Kilometerlang begleiten breite Bewässerungskanäle
die Straße und überall fallen die neuen, vorbildlichen, blau-weißen Wegweiser-
Beschilderungen auf. Wenn ich jetzt, einen Tag später, zurückdenke, erinnere ich mich noch
an mindestens fünf überfahrene, tote Hunde, die vielen bunten Verkaufsstände, die martialischen
Kriegerdenkmale, darunter ein Panzer in der Mitte eines Kreisverkehrs, an eine Ziegenherde,
an einen Pferdewagen mit Stroh, der sich auf dem weiten Feld verlor und immer wieder
an Leute, die sich am Straßenrand bemühten ihre defekten Fahrzeuge zu reparieren. Bei
Feodossia schiebt sich endlich das Meer ins Bild.
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Alexander Kammerzell, Gemeindeleiter der
kleinen evangelischen Gemeinde von
Kertsch wartet mit seinem Schiguli an der
Hauptstraße und weist den Weg nach Novovitradnje.
Ein tristes armseliges Dorf mit
Bauruinen und halbfertigen verlassenen
Häusern, das wenig einladend wirkt.
Umso überraschter und später geradezu
begeistert zeigen sich die bayerischen
Neun von der kleinen, aber feinen
Ferienanlage Kasantip. Umgeben von
einer wuchtigen Mauer liegt eine Reihe
aus bräunlichen Steinen erbauter
ebenerdiger Bungalows, umgeben von
farbenprächtigen Blumenbeeten,
Weidenbüschen und Kletterpflanzen.
Eine überdachte Terrasse, gegenüber der
Wohnanlage, dient als Bewirtungsraum
für die Gäste.