PDF-Katalog (12 MB) - Galerie Kornfeld
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Rembrandt Harmensz. van Rijn<br />
Leiden 1606–1669 Amsterdam<br />
105<br />
Nackte Frau auf einer Bank sitzend, mit einem Hut neben sich (400 000.–)<br />
Radierung, mit der kalten Nadel überarbeitet<br />
1658 – 15,9 : <strong>12</strong>,7 cm, Plattenkante – 16,5 : 13,3 cm, Bogengrösse<br />
White-Boon 199/II – Bartsch, Rovinski, Seidlitz 199<br />
Prachtvoller Frühdruck, mit starker Gratwirkung, tadellos in der Erhaltung, mit mindestens<br />
2 mm Papierrand um die rauh zeichnende Plattenkante. Auf festem Japanpapier. An der<br />
Stelle der weggeschliffenen Haube starke Kaltnadelarbeit, die Veränderung gegenüber<br />
dem I. Zustand. Vom I. Zustand, mit der Haube, sind lediglich 8 Drucke bekannt geworden,<br />
alle auf starkem Japanpapier, das auch für diesen Druck Verwendung fand. Auch nach<br />
der Veränderung zum II. Zustand wurden nur wenige Drucke abgezogen, auch in diesem<br />
Zustand meist auf festem Japan. Der vorliegende Druck ist einer der schönsten aller<br />
bekannten Exemplare<br />
Das Exemplar der Slg. der University Library in Cambridge, Lugt 2475, bei der Zusammenlegung<br />
der Sammlung mit den Beständen des Fitzwilliam Museums in Cambridge<br />
1876 als Doublette ausgeschieden. In der Auktion der Doubletten bei Sotheby’s in London<br />
am 2. April 1878 und folgende Tage im <strong>Katalog</strong> unter der Nr. 238 aufgeführt und wie folgt<br />
ausgezeichnet: ‹Rich impression on Japanese paper›. Vermutlich an dieser Auktion angekauft<br />
für die Slg. Seymour Haden, London und Arlesford, 1818–1910, Lugt <strong>12</strong>27, eine<br />
der qualitätvollsten Rembrandt Sammlungen aller Zeiten. Im Auktionskatalog dieser<br />
Sammlung bei Sotheby, Wilkinson and Hodge in London am 15. Juni 1891 und folgende<br />
Tage unter der Nr. 469 aufgeführt mit ‹on Indian paper›. An der Auktion übernommen von<br />
Danlos, Paris, später im Besitz von Thibaudeau, Paris, Wawra, Wien und C. G. Boerner,<br />
Leipzig. Dort am 29. August 1894 angekauft für die Slg. Adalbert Freiherr von Lanna,<br />
Prag, 1836–1909, Lugt 2773, im Bestandeskatalog dieser Sammlung (erschienen im<br />
Selbstverlag 1895 in Prag) unter der Nr. 7962 aufgeführt und mit ‹Brillanter Abdruck auf<br />
japanischem Papier› ausgezeichnet. Im Auktionskatalog dieser Sammlung bei H. G. Gutekunst<br />
in Stuttgart am 11. Mai 1909 und folgende Tage unter der Nr. 2640 aufgenommen<br />
und katalogisiert mit ‹Herrlicher Abdruck des II. Zustandes mit der verkleinerten Haube,<br />
auf japanischem Papier, mit Rand, äusserst selten›. An dieser Auktion angekauft von<br />
Frederick Muller, Amsterdam und vermittelt in die Slg. Rouart in Paris. Im Auktionskatalog<br />
mit Teilen der Slg. Alexis Rouart, Paris (ohne Stempel) bei Gutekunst und Klipstein in<br />
Bern am 24. Oktober 1951 unter der Nr. 273 verzeichnet und wie folgt beschrieben: ‹Das<br />
wundervolle Exemplar der Slgen. Lanna, Seymour Haden und Doublette des Fitzwilliam<br />
Museums, Cambridge. Exemplare von solcher Qualität und in solch unberührter Erhaltung<br />
dürften nur noch selten vorkommen›. Käufer an der Auktion war Eduard Trautscholdt von<br />
C. G. Boerner in Düsseldorf für eine deutsche Privatsammlung. Von dort 1991 angekauft<br />
für die Slg. J. R. Ritmann, Amsterdam. Im Verkaufskatalog der Rembrandt Sammlung<br />
J. R. Ritmann bei Artemis und Sotheby’s, London 1995, Kat. Nr. 88<br />
Ein Exemplar von aussergewöhnlich schöner Druckqualität, in perfekter Erhaltung und<br />
von erstklassiger Provenienz. 1951 wurde der Druck mit dem Exemplar der Slg. Isaac de<br />
Bruijn in Muri verglichen, heute im Rijksprentenkabinet in Amsterdam. Handschriftliche<br />
Beurteilung im Auktionskatalog von 1951: ‹Schöner als das de Bruijn Exemplar›<br />
Das Blatt ist dem Spätwerk zuzuordnen. 1658 schuf Rembrandt noch 6 graphische Blätter,<br />
4 davon Aktdarstellungen, entstanden vermutlich im Wartezimmer eines befreundeten<br />
Arztes. Auf diesem Blatt ist denn auch rechts ein Ärztehut festgehalten. Noch<br />
4 Blätter folgten 1659, eine letzte Aktdarstellung stammt von 1661<br />
Die Platte ist früh verloren gegangen, es gibt keine Spätdrucke. Bei Nowell-Usticke ist<br />
das Blatt mit ‹RRRR-› für ‹extrem selten› aufgeführt