Evonik Magazin 4/2007 - Evonik Industries AG
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32 ERFORSCHEN<br />
BIONIK EVONIK-M<strong>AG</strong>AZIN 4/<strong>2007</strong><br />
Tautropfen<br />
an den Fäden<br />
der Radnetzspinne<br />
Spinnen sind die perfekten Baumeister der Natur. Das fi ligrane Netzwerk ihrer Fäden hält größten<br />
Belastungen stand. Das Spinnennetz ist belastbarer als Stahl und dehnbarer als Nylon<br />
Im Reagenzglas<br />
entstehen künstliche<br />
Spinnenfäden<br />
FOTO: CARL SAMS II/P. ARNOLD, INC./OKAPIA<br />
FOTO: GARY W. CARTER/CORBIS<br />
><br />
die erhoffte Resonanz am Markt lässt auf sich<br />
warten “, so Tschernjaew.<br />
Dennoch entwickelt die Industrie weiter<br />
neue Projekte, von denen einige auf dem<br />
Workshop in Hanau vorgestellt wurden. So<br />
zeigte Dr. Thomas Stegmaier vom Institut<br />
für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf,<br />
warum Pinguine bei Gefahr schneller<br />
schwimmen können. Damit machte er deutlich,<br />
welch enormes Potenzial die Bionik bietet,<br />
um die Eigenschaften von funktionalen<br />
Textilien weit über den schon be kannten<br />
Lotuseffekt hinaus zu verbessern. So können<br />
zum Beispiel bestimmte textile Oberflächen<br />
eine Schicht aus Luftblasen einschließen und<br />
so die hydrodynamischen Reibungskräfte<br />
deutlich erniedrigen. Abgeschaut wurde dies<br />
den Pinguinen, die bei Flucht tief im Gefieder<br />
eingeschlossene Luft an die Außenseite pressen<br />
und dank dieses „Blasenvorhangs“ kurzzeitig<br />
erheblich schneller schwimmen.<br />
DAS SPINNEN-REZEPT<br />
Viele Menschen haben Angst vor den achtbeinigen<br />
Krabbeltieren, unter Bionikern<br />
gelten Spinnen dagegen als faszinierendes<br />
Forschungsobjekt. Mehr als 30.000 bekannte<br />
Arten gibt es auf der Erde – jede hat ihr<br />
eigenes Netz und spezielle Rezepte für<br />
die Fäden. Und die haben es in sich: Dünner<br />
als menschliches Haar, aber reißfes-